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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zwillingen nach Baton Rouge geflogen. Zu Yves Cascal, dem Mann, der l'ombre , »der Schatten«, genannt wurde, mußte es eine enge Bindung geben. Cascal war schon in Florida in Tendyke's Home aufgetaucht, als Julian noch gar nicht geboren war. Später hatte Julian ihn in eine seiner Traumwelten gezogen - wenngleich das auch eher unfreiwillig geschehen war.
    Wie auch immer - Tendyke hatte gehofft, hier etwas über Julians Verbleib zu erfahren. Aber l'ombre war nicht zu Hause gewesen. Tendyke hatte lediglich mit Cascals Bruder einige Worte reden können - und nichts über Julian erfahren. Die einzige Information, die Maurice Cascal ihm geben konnte, war, daß auch seine Schwester Angelique verschwunden war.
    Tendyke hatte zum letzten Strohhalm gegriffen - die Orte »abzuklappern«, von denen er wußte, daß Julian dort gewesen war.
    Der letzte Punkt war Alaska gewesen. Jene Felsenhöhle, in der es Regenbogenblumen gab, und die nicht weit von dem Küsten- und Hafenort Quinhagak entfernt war, an der Kuskokwim Bay. Hier waren sie zuletzt gewesen, ehe Zamorra sie eher zufällig aufspürte und damit das Geheimnis lüftete. Seit jenem Tag zählten Tendyke, die Zwillinge und Julian offiziell wieder zu den Lebenden.
    Damals hatte Julian sich für einige Stunden selbständig gemacht. Was in jener Zeit geschehen war, darüber hatte er niemals gesprochen, aber es war klar, daß er sich in Quinhagak aufgehalten haben mußte.
    Daß er dort mit der Dämonin Stygia zusammengetroffen war - das wußten nur Stygia und Julian und sonst niemand…
    In dem kleinen Ort, der hauptsächlich von weiß- und rothäutigen Öl-Arbeitern belebt wurde, gab es eine Art Gasthaus. In der unteren Etage befand sich eine der vielen Kneipen dieses kleinen Ortes, oben wurden Zimmer vermietet. Ungemütlich kleine und gemütlich große. Letztere wurden für gewöhnlich von den Ölbossen bewohnt, wenn sie in Quinhagak und Umgebung nach dem Rechten sahen. Das paßte Tendyke; er war zwar kein Öl-Boß, aber er hatte trotzdem eine komplette Etage angemietet. Auf Firmenkosten.
    »Das kommt doch viel zu teuer«, hatten die Zwillinge protestiert, die in ihrer Studentenzeit gelernt hatten, den Wert des Geldes zu schätzen. Tendyke hatte nur lächelnd mit den Schultern gezuckt. »Was glaubt ihr, wofür ich die TI aufgebaut habe? Schlußendlich doch, um nie wieder Rechnungen dieser Art selbst begleichen zu müssen!«
    Und nun waren sie alle drei mit dem mäßigen Komfort zufrieden, der für diese kalte und verschneite Gegend geradezu fürstlich war. Hier hatten sie ihre Ruhe.
    Uschi Peters hielt Tendyke das jetzt leere Teeglas entgegen. »Bitte nachfüllen«, sagte sie. »Ich friere immer noch.«
    Monica setzte sich. »Dann solltest du entweder mit mir den Platz tauschen oder dir wieder eine Kleinigkeit anziehen«, empfahl sie.
    »Anziehen? Bin froh, daß ich die Klamotten los bin«, protestierte Uschi. »Den Glühwein her, bitte!«
    Tendyke hatte nachgefüllt.
    »Es gibt da etwas, das wir bisher noch nicht versucht haben«, sagte Uschi, als sie wieder einen Schluck genommen hatte. »Bisher haben wir nur versucht, Spuren zu finden und hinter Julian herzulaufen. Wir sollten das Pferd mal nicht am Schwanz aufzäumen, sondern am Kopf.«
    »Und wie bitte?« fragte Tendyke interessiert.
    Uschi deutete auf ihre Schwester. »Wir sind Telepathinnen. Wir sollten uns zusammenschließen und nach Julian rufen. Telepathisch. Ich weiß, daß er unsere Signale aufnehmen kann. Vielleicht können wir ihn so aus seiner Reserve locken.«
    »Vielleicht«, murmelte Tendyke. Vielleicht aber auch nicht - er will doch nicht gefunden werden , fügte er in Gedanken hinzu.
    »Ich frage mich, wieso wir nicht viel früher auf diese Idee gekommen sind«, griff Monica den Vorschlag ihrer Schwester sofort begeistert auf. »Wir sollten es versuchen. Rufen wir nach Julian.«
    Tendyke seufzte. »Rufen wir nach Julian. Ist ja so einfach«, brummte er sarkastisch.
    »Natürlich ist es einfach«, behauptete Monica. »Wir berühren uns bei den Händen und konzentrieren uns auf den Gedankenruf.« Sie streckte eine Hand nach Uschi und die andere nach Tendyke aus.
    »He, wieso ich?« protestierte der Abenteurer. »Ich bin kein Telepath!«
    »Aber du besitzt ein starkes magisches Potential, nicht wahr?« sagte Uschi. »Auch wenn du nie darüber redest - aber da muß etwas sein. Und das mußt du jetzt herauslassen, Rob. Damit können wir unsere Kraft potenzieren. Julian wird uns hören.«
    »Er muß uns
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