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0464 - Die grüne Göttin

0464 - Die grüne Göttin

Titel: 0464 - Die grüne Göttin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Panik hineinzusteigern, und Nicole hatte alle Hände voll zu tun, die Frau wieder zu beruhigen, die vor Sorge um ihren Mann fast verrückt wurde. Für ein paar Sekunden hatte sie noch einmal das Gefühl gehabt, die verlorene Spur wiederzufinden, aber dann war es abermals vorbei.
    »Rufen Sie die Polizei an«, empfahl sie, »und wiederholen Sie Ihren Verdacht. Es wird höchste Zeit, daß man sich endlich auf die Suche nach Charly Grissom macht. Und sorgen Sie sich nicht. Ihr Charly wird gefunden werden, das verspreche ich Ihnen. Wenn die Polizei ihn nicht findet, dann wir!«
    »Wer sind Sie?« entfuhr es Pearly Grissom. »Wer sind Sie, daß Sie so etwas behaupten können?«
    »Wir haben öfters mit solchen oder ähnlichen Fällen zu tun«, wich Nicole aus. Und seltsamerweise hatte sie nicht einmal das Gefühl gehabt, Pearly etwas vorzuschwindeln, als sie behauptete, Charly finden zu können. Etwas in ihr sagte ihr, daß sie den Mann finden würde .
    Aber woher dieses starke Gefühl kam, konnte sie sich nicht erklären.
    ***
    Ben Smith erstarrte. Er nahm die vertraute Aura eines Artgenossen wahr, als er den Lift verließ und in die Hotelhalle trat. Hastig sah er sich um. Es gab nur ein paar Menschen hier. Er kannte sie alle nicht, aber von einem kam die Ausstrahlung, die ihm verriet, es mit einem aus seinem Volk zu tun zu haben.
    Ein junger Mann, der sich eben noch zögernd umgeschaut hatte und ebenso irritiert schien, wie es Smith war, wandte sich ihm jetzt zu. Und als sie aufeinander zugingen, erkannte Smith, daß dieser junge Mann gerade einen Körpertausch hinter sich hatte. Denn er wirkte unglaublich frisch und kraftvoll, so wie sich Smith selbst auch fühlte.
    Voreinander blieben sie stehen.
    »Welch ein Zufall«, sagte Smith leise.
    »Kein Zufall, Ben«, erwiderte der andere und bewies damit, daß er Smith' Identität kannte. Ein Bekannter des Menschen Smith konnte er nicht sein, denn sonst hätte er nicht die charakteristische Aura besessen.
    »Ich bin Charly«, sagte der andere. »Charly Grissom. Ben, die Göttin schickt mich. Ich soll dir helfen. Sie ist der Ansicht, daß der Träger des Medaillons der Macht zu gefährlich für einen von uns ist.«
    »Da hat die Göttin völlig recht, Charly«, sagte Smith. »Aber wie hast du mich gefunden? Woher wußtest du, daß ich hier bin?«
    Das Wesen, das jetzt Charly Grissom war, lachte leise. »Die Göttin hat mir das Muster deiner Aura gegeben, damit ich dich schneller finden sollte.«
    Smith nickte. Er hatte Grissom die Hand auf die Schulter gelegt und zog ihn beiseite.
    »Die Göttin ahnt wahrscheinlich nicht einmal, wie gefährlich dieser Mann ist, der Zamorra heißt. Ich war in seiner Suite. Ich habe sein Gepäck überprüft. Und ich habe das hier gefunden.« Er zog sein Taschentuch hervor, öffnete einen Zipfel und ließ Grissom einen Blick auf den darin verborgenen Sternenstein werfen.
    Grissom wurde blaß. »Ein Dhyarra«, keuchte er. »Das… das heißt…«
    »Zamorra ist ein verfluchter Ewiger«, sagte Smith dumpf. Er schloß das Tuch wieder und hielt Grissom den Kristall entgegen. »Bitte, Charly. Kehre zurück und zeige der Göttin dieses Beweisstück. Sie soll das Urteil fällen. Ich bleibe hier und kümmere mich um den Ewigen. Wenn du wieder hier bist, werden wir das Urteil vollstrecken.«
    »Wir könnten es schon so…«
    Smith schüttelte den Kopf.
    »Nein, Charly. Es gibt Regeln, an die wir uns halten müssen. Durchbrechen wir sie einmal, durchbrechen wir sie immer wieder, und du weißt, was das für ein kleines Volk wie das unsere bedeutet.«
    »Nun gut«, murmelte Grissom. »Aber ich halte es für Zeitverschwendung. Gib dem Feind eine Chance, und es ist deine letzte.«
    »Wir können uns den Regeln und Gesetzen nicht entziehen«, wiederholte Smith. »Geh. Die Göttin muß das Urteil sprechen. Erst dann dürfen wir handeln. Ich sorge schon dafür, daß der Ewige uns nicht entkommt.«
    »Ich hätte nie gedacht, daß sie noch einmal wiederkehren«, sagte Grissom leise. »Es ist zu lange her… Ben, er wird den Sternenstein vermissen.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß er nicht daran denkt«, sagte Smith. »Er wird mich nicht als das erkennen, was ich bin, vergiß das nicht. Damals… waren wir anders. In unserer jetzigen Form kennen die Ewigen uns nicht mehr, obgleich wir ihnen diese Art zu leben verdanken…«
    Grissom steckte den Dhyarra-Kristall ein. Er nickte Smith zu. »Ich werde mich beeilen«, sagte er. »Und ich hoffe, daß die Göttin sofort
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