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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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kalten Zornes.
    Der Kerl war doch tatsächlich am Steuer eingeschlafen!
    Ich hatte meinen roten Flitzer schräg gegenüber von Vivian Derridges Haus in einer Parklücke abgestellt. Fishers Wagen stand unmittelbar vor dem Eingang des Hauses. Der Sergeant ruhte mit vornübergelehntem Oberkörper auf dem Lenkrad.
    Ich überquerte rasch die Straße und legte mir ein paar passende Worte zurecht, um Fishers Verhalten an Ort und Stelle zu rügen. Es war sonst nicht seine Art, eine wichtige Aufgabe in dieser Form zu vernachlässigen.
    Ich trat an Fishers Wagen heran, einen 53er Plymouth, von dem Fisher steif und fest behauptete, es sei der beste Wagen, der jemals von einem amerikanischen Band gerollt sei. Die Seitenfenster waren herabgekurbet.
    »He, Jerry!« Ich wandte den Kopf und sah Phil, der mir zuwinkte. Ich wartete, bis er herangekommen war. Ich sah) daß er blaß wurde. »Tot?«
    »Ich hoffe nicht.« Fishers Wagen war nicht abgeschlossen. Phil blieb auf der Fahrerseite stehen. Ich stieg auf der gegenüberliegenden Seite ein. Im Wagen war es brüllend heiß. Es roch nach Leder, nach Öl und Metall. Aber da war noch ein anderer, ein etwas süßlich anmutender Duft, der die ganze Geruchsmischung spürbar überlagerte.
    Ich tippte Fisher an.
    Sein Kopf wackelte ein bißchen, aber sonst passierte nichts. Sein Mund stand halb offen. Ich sah, daß Fisher atmete. Ich gab ihm einen stärkeren Stoß. Ich zwickte ihm in die Backe. Fisher rührte sich nicht.
    Phil starte durch das herabgekurbelte Fenster in den Wagen. »Bewußtlos?« fragte er.
    Ich nickte grimmig. »Aber gewiß nicht, weil er die Hitze nicht vertragen konnte! Fisher ist einer von denen, die noch im Fegefeuer um eine wärmende Decke bitten würden!«
    Ich kletterte ins Freie. Phil kam um den Wagen herum. »Äther oder etwas Ähnliches«, vermutete ich. »Es ist anzunehmen, daß ihn die Burschen mit einer Gaspistole außer Gefecht gesetzt haben. Man hat da inzwischen ein paar Sachen entwickelt, die mindestens zwei Stunden lang wirken und nicht viel Geräusche verursachen.«
    »Mit Anfängern haben wir es nicht zu tun«, murmelte Phil.
    »Er muß sofort ins Krankenhaus«, sagte ich. Wir überquerten die Straße. Ich setzte mich in den Jaguar. Innerhalb einer Minute hatte ich den Anruf mit den notwendigen Details durchgegeben. Als ich wieder ausstieg, starrte Phil mit verkniffenen Gesichtszügen auf das Fenster, hinter dem Vivian Derridges Wohnung lag. Es war niqht sehr schwer zu erraten, woran er dachte.
    »Was hast du im Leichenschauhaus erfahren?« fragte ich.
    »Nicht viel. Sehr schwer kann es nicht gewesen sein, den Toten zu entführen. Die Schwester in der Rezeption ist wiederholt vom Empfangstresen weggeholt worden.«
    »Wie steht es mit dem Schloß an der Tür des Kühlraumes 18?« fragte ich.
    »Es trägt deutlich Spuren von Gewaltanwendung. Es sind sogar zwei Schlösser, eines davon ist ein Yale-Schloß. Harpers Leute habeti bereits eine umfassende Untersuchung eingeleitet, wie es zu dem Leichenraub kommen konnte. Ich habe das Gefühl, daß nicht viel dabei herauskommen wird.«
    »Dalland lebt«, sagte ich.
    Phils Kopf flog herum. Er starrte mich an. »Im Ernst? Hast du ihn getroffen?«
    »Ich kenne ihn ja gar nicht. Aber der Hausmeister schwört Stein und Bein, Dalland heute morgen gegen halb drei Uhr im Haus gesehen zu haben, im hellgrauen Anzug und mit einer Collegemappe.«
    »Hältst du es für möglich, daß der Mann spinnt?«
    »Es war nicht möglich, seine Aussage zum Wackeln zu bringen.«
    »Das wirft unsere schöne Theorie über den Haufen«, murmelte Phil. »Was nun?«
    »Wenn es stimmt, daß dieser Dalland lebt, müssen wir ihn finden.«
    »Sprechen wir erst noch mal mit dem Mädchen«, schlug Phil vor.
    Wir überquerten die Straße Und betraten das Haus. Wir klingelten ein halbes dutzendmal an Vivian Derridges Tür. Erst 20 Minuten später wußten wir, daß Vivian außerstande war zu öffnen, denn Tote gehen nicht zur Tür.
    Wir erfuhren es, nachdem Phil und ich es geschafft hatten, den Hausmeister zur Herausgabe des Zweitschlüssels zu bewegen. Zu dritt betraten wir die Wohnung.
    Vivian lag in der Diele.
    Sie lag auf dem Rücken und hatte beide Arme zur Seite geworfen.
    Ihre Augen standen offen, und das Gesicht drückte etwas von jähem Schrecken aus, den Vivian in den letzten Sekunden ihres Lebens empfunden haben mußte. Die Haut wirkte mehr denn jeh wie kostbares Pergament.
    Aus Vivian Derridges Brust ragte der kurze hölzerne Griff eines

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