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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga
Autoren: Unbekannt
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sonderte eine grüne Flüssigkeit ab und zog sich wieder in seinen Bau zurück.
    „Danke!" sagte Hulos trocken.
    Er stand auf und entfernte sich ein paar Meter vom Brunnen. Wer immer der Besitzer dieses Gehöfts war, schien kein Frühaufsteher zu sein. Hulos blickte zu den anderen Gebäuden hinüber. Vor ein paar Minuten hatte er Stimmen gehört.
    Er schlich sich an eines der hühnerähnlichen Tiere heran und sprang mit einem Satz auf und rannte los.
    Wie Hulos erwartet hatte, rannte es in Richtung des Schuppens. Schneller, als er es zu Fuß jemals geschafft hätte, überquerte der Waffenwart auf diese Weise den Hof. Unmittelbar vor dem Schuppen sprang er ab. Das Tier versuchte, mit seinem krummen Schnabel nach Hulos zu hacken, aber seine Angriffslust verflog schnell, als der Siganese ihm einen Hieb gegen den Kopf versetzte.
    Hinter dem Schuppen begann die Straße. Hulos ließ sich auf einem Stein am Straßenrand nieder und wartete geduldig auf ein Fahrzeug, das ihn ins Stadtinnere bringen würde.
    Ein paar Transporter, die von Tieren gezogen wurden, ließ er vorbeifahren. Sie waren viel zu langsam, um ihn heute noch ins Stadtzentrum zu bringen. Außerdem bezweifelte er, daß sie so weit fahren würden.
    Seine Geduld wurde belohnt. Er hörte den Lärm mehrerer dampfgetriebener Wagen, die wenige Augenblicke später um die Kurve weiter oberhalb der Straße bogen. Sie waren mit Soldaten besetzt, die offenbar von der Front kamen. Hulos sah, daß viele von ihnen blutige Verbände trugen.
    Hulos rannte zur Straßenmitte. Er ließ den ersten Wagen vorbeifahren, um ihn von unten zu betrachten. Dabei entdeckte er ein paar herabhängende Metallstreben, an denen er sich festhalten konnte. Als das zweite Fahrzeug über ihm war, griff er nach einem Draht und hielt sich fest. Der heftige Ruck, mit dem er vom Boden gerissen wurde, brach ihm fast die Wirbelsäule. Sekundenlang hing er wie betäubt am Draht und ließ seine Füße über den Boden schleifen. Dann sammelte er seine Kräfte und zog sich auf die Schlinge. Die Straße war uneben.
    Der Wagen holperte, so daß Hulos verzweifelt um einen sicheren Halt kämpfen mußte. Endlich gelangte er auf eine breite Strebe, wo er einigermaßen sicher war. Unerwartet geriet er jedoch wieder in Gefahr, als ein großer Fettbatzen von oben auf ihn herabfiel und ihn fast aus dem Gleichgewicht brachte. Er wischte sich den Schmutz aus den Augen und fluchte. Er brauchte sich nicht zurückzuhalten, denn bei dem Lärm, den der Wagen machte, würde ihn keiner der oben sitzenden Soldaten hören.
    Der Blick auf die Umgebung wurde Hulos vom Fahrgestell des Wagens weitgehend versperrt. Er nahm jedoch wahr, daß das Fahrzeug in eine andere Straße einbog. Sie war so uneben, daß Hulos heftig durchgeschüttelt wurde.
    Plötzlich hielt der Wagen an. Hulos hörte, daß sich die Soldaten stritten. Aber erst, als der Fahrer die Turbine abschaltete, verstand der Siganese, weshalb es zu dem Aufenthalt gekommen war. Einer der Verletzten schien im Sterben zu liegen. Die Soldaten waren nicht darüber einig, ob sie ihn noch mit in die Kaserne nehmen oder einfach neben der Straße absetzen sollten.
    Hulos fand diesen Streit zwar ungewöhnlich, aber er hatte schon zu viel intelligente Wesen mit den verschiedensten Sitten kennengelernt, um sich über solche Zwischenfälle noch zu wundern.
    Inzwischen waren die anderen Wagen weitergefahren. Der Waffenwart verwünschte sein Pech, daß er ausgerechnet dieses Fahrzeug erwischt hatte.
    Die Stimmen der Soldaten wurden immer lauter.
    Sie beschuldigten sich gegenseitig mangelnden Mutes.
    „Der Ganjo wird euch alle bestrafen!" schrie jemand. „Wartet nur bis übermorgen."
    So ist das also! dachte Hulos. Übermorgen war es soweit. Sie waren zum richtigen Zeitpunkt auf Oldon eingetroffen. Allerdings wußte Hulos nicht, wie er in seiner gegenwärtigen Lage Einfluß auf das Geschehen nehmen sollte.
    Seine Gedanken wurden durch das Geschrei der Soldaten abgelenkt.
    Im Wagen schien eine Schlägerei auszubrechen.
    Ein paar klatschende Geräusche bewiesen dem Siganesen, daß einzelne Männer ihren Argumenten mit Faustschlägen Nachdruck verliehen.
    Dann gab es einen dumpfen Schlag. Unmittelbar neben dem Fahrzeug fiel der Körper eines Mannes in den Straßengraben. Der oldonische Soldat trug einen Verband um den Kopf.
    „Damit wäre das Problem gelöst", sagte einer eiskalt. „Hier kann er liegenbleiben und sterben.
    Später werden die Räumungskommandos vorbeikommen und ihn
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