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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga
Autoren: Unbekannt
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„Marschieren Sie los."
    Lanscholmon leistete keinen Widerstand mehr und ging bis zur Treppe. Nachdem er die ersten Stufen hinabgestiegen war, kam ihnen jemand entgegen.
    Dephin und Rigeler sprangen in das Halstuch des Stellvertretenden Kriegsauf sehers. Zwei Soldaten kamen die Treppe herauf. Lanscholmon blieb stehen.
    Die Soldaten grüßten und wollten weitergehen.
    „Wartet!" kreischte Lanscholmon, der seine Chance gekommen sah. „Auf meiner Schulter sitzen zwei Spione. Tötet sie!"
    Die Soldaten sahen Lanscholmon an, als sähen sie ihn zum erstenmal. Dann wechselten sie einen verständnisvollen Blick. Lanscholmon kam auf sie zu. Sie wichen ängstlich vor ihm zurück.
    „Tut etwas!" schrie er. „Helft mir!"
    „Ist Ihnen nicht gut?" fragte einer der Soldaten.
    „Außer Ihnen und uns beiden befindet sich niemand auf der Treppe."
    Landscholmon tastete mit seiner linken Hand nach seinen Schultern.
    „Tatsächlich!" schnaubte er. Er tastete weiter und berührte sein Halstuch. „Wartet! Sie sind ..."
    Dephin schoß ihm mit verminderter Intensität von hinten in den Hals. Lanscholmons Stimme wurde zu einem unverständlichen Krächzen und erstarb schließlich ganz.
    „Was wollten Sie sagen?" fragte einer der Soldaten.
    Dephin hörte die Nervosität aus der Stimme des Mannes heraus. Er war bereit, die beiden Soldaten zu paralysieren.
    Doch Lanscholmon schien zu merken, daß mit seinen unheimlichen Gegnern nicht zu spaßen war, denn er ging weiter die Treppe hinab, ohne eine weitere Erklärung abzugeben. Für einen Mann von seiner Statur bewegte er sich mit großer Schnelligkeit. Die beiden Soldaten sahen ihm kopfschüttelnd nach.
    Lanscholmon verließ das Haus und ging zu einem dampfgetriebenen Wagen auf der anderen Straßenseite. Er versuchte immer wieder zu sprechen, aber seine paralysierten Stimmbänder versagten den Dienst.
    Dephin kletterte wieder auf die Schulter des Oldonen.
    „Das nächstemal sind Sie ein toter Mann, Lanscholmon. Versuchen Sie nicht noch einmal so einen Trick."
    Da er nicht sprechen konnte, nickte Lanscholmon heftig. Sein Widerstandswille schien vollkommen gebrochen zu sein.
    Er stieg in den Wagen und ließ sich in den Sitz sinken.
    „Fahren Sie an einen Platz, wo wir uns ungestört unterhalten können", befahl Dephin. „Bis wir dort ankommen, werden Sie wieder sprechen können."
    Lanscholmon fuhr los. Er war so erregt, daß er fast ein anderes Fahrzeug gerammt hätte, das ihnen entgegenkam.
    „Vorsicht!" ermahnte Dephin den Stellvertretenden Kriegsaufseher. „Wenn Sie einen Fehler machen, werden Sie darunter zu leiden haben."
    Lanscholmon war jetzt völlig eingeschüchtert.
    Dephin glaubte nicht daran, daß Lanscholmon von einem Cappin gelenkt wurde. Sie hatten den Individualorter in der Höhle auf der Kurur-Hochebene zurückgelassen und konnten sich deshalb nicht von der Richtigkeit dieser Vermutung überzeugen. Dephin war jedoch sicher, daß der Stellvertretende Kriegsaufseher, wäre er Sklave eines Cappins, völlig anders reagiert hätte.
    Der General empfand Mitleid für den Oldonen.
    Die Bewohner dieses Planeten hielten ihre Welt für den Mittelpunkt aller Dinge. Was mußte ein Mann wie Lanscholmon empfinden, wenn er plötzlich auf diese Weise entführt wurde? Wenn es auf Oldon nicht zu weiteren Zwischenfällen kam, würde Lanscholmon später vielleicht zu der Überzeugung gelangen, daß der Ganjo ihm eine Prüfung auferlegt hatte. Wollte er nicht dem Wahnsinn verfallen, war eine solche Erklärung die einzige Möglichkeit für Lanscholmons Gehirn.
    Dephin bedauerte, daß sie auf den psychischen Zustand des Oldonen keine Rücksicht nehmen konnten. Die Freiheit aller Völker in der Heimatgalaxis der Terraner stand auf dem Spiel. Es wäre sinnlos gewesen, Lanscholmon dies erklären zu wollen. Er hätte es nicht verstanden.
    Lanscholmon fuhr schneller. Die dampfgetriebenen Turbinen des schweren Wagens begannen zu dröhnen.
    Dephin begriff, daß Lanscholmon das Fahrzeug noch im Stadtzentrum so stark beschädigen wollte, daß eine Weiterfahrt unmöglich war.
    „Hören Sie zu!" schrie er dem dicken Mann ins Ohr. „Ich dachte, daß Sie Vernunft angenommen hätten. Versuchen Sie keine Tricks mit dem Wagen."
    Der Ausdruck in Lanscholmons Gesicht bewies, daß Dephins Verdacht richtig war. Der Siganese hob vielsagend seine winzige Waffe und preßte sie gegen Lanscholmons Hals. Sofort begann der Antrieb des Wagens gleichmäßiger zu arbeiten.
    Sie bogen in eine breitere Straße ein. Dephin
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