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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga
Autoren: Unbekannt
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erblickte ein paar Gebäude.
    „Liegt dort drüben der Sitz der Regierung?"
    erkundigte er sich bei Lanscholmon.
    Der Stellvertretende Kriegsaufseher verweigerte die Antwort.
    „Nicken Sie, wenn ich recht habe!" Dephin stieß nachdrücklich mit der Waffe zu.
    Lanscholmon nickte.
    „Wollen wir ihn anhalten lassen und die Gebäude dort drüben untersuchen?" fragte Rigeler. „Wir könnten den Burschen hier betäuben, damit er uns keine Schwierigkeiten macht."
    Dephin überlegte einen Augenblick.
    „Wir fahren weiter", entschied er dann. „Bevor wir weitere Schritte unternehmen, möchte ich von Lanscholmon ein paar Auskünfte einholen."
    Er hatte in Interkosmo gesprochen, so daß Lanscholmon ihn nicht verstehen konnte.
    In der Ferne wurde ein freier Platz sichtbar, der jedoch von Gebäuden umschlossen war.
    Lanscholmon steuerte darauf zu.
    „Das ist kein guter Platz", sagte Dephin. „Fahren Sie weiter. Sie dürfen nur halten, wenn keine Gebäude in der Nähe sind."
    Lanscholmon nickte und deutete mit der Hand in Richtung der Turbinen. Dephin verstand.
    Lanscholmon befürchtete, daß der Wagen streiken würde.
    „Fahren Sie trotzdem weiter", befahl der Siganese.
    „Wir werden sehen, wie weit wir kommen. Aber ich warne Sie, Lanscholmon! Versuchen Sie nicht, uns hereinzulegen. Wir merken sofort, was mit dem Wagen los ist."
    Lanscholmon nickte erneut. Dephin glaubte schon, daß sie ohne weitere Zwischenfälle eine geeignete Stelle erreichen würden, als der Stellvertretende Kriegsaufseher plötzlich das Steuer nach links riß und beschleunigte. Der Wagen machte einen Satz und prallte mit voller Wucht gegen einen entgegenkommenden Transporter.
    Es gab einen explosionsartigen Knall, als der Kessel unter der Wucht des Zusammenpralls platzte.
    Dephin verlor den Halt und wurde gegen den Steuerkasten geschleudert. Um ihn herum ertönten Schreie und das Prasseln sich schnell ausbreitender Flammen.
     
    *
     
    Hulos erwachte mit ausgetrocknetem Mund und schmerzendem Rücken. Er fühlte sich überhaupt nicht ausgeruht, sprang jedoch sofort auf die Beine, um sich zu erwärmen. Er hatte sich in der Nische einer Hauswand verkrochen, in der es nicht so kalt wie im Freien war. Seine Kleider waren am Körper getrocknet.
    Draußen war es hell. Hulos streckte den Kopf aus der Nische und blickte sich um. Vor ihm lag ein Gehöft. Auf der anderen Seite des Hofes stand ein Lagerschuppen. Davor scharrten zwei vierbeinige Tiere im Sand. Sie sahen wie riesige Hunde aus, besaßen aber vogelähnliche Klauen und einen runden Kopf. Sie trugen Ledergeschirr. Hulos vermutete, daß sie vor einen Wagen gespannt werden sollten. Ein paar verwahrlost aussehende kleinere Tiere trieben sich auf dem Hof herum und suchten nach Futter. Ihr Anblick erinnerte den Siganesen an seine eigenen Bedürfnisse. Die Wasserkapseln hatte er während seines Aufenthaltes im Kanal verloren. Er besaß jedoch noch ein Nahrungskonzentrat. Er riß den kleinen Beutel auf, in dem es sich befand, und aß es heißhungrig.
    Seine suchenden Augen entdeckten einen Brunnen direkt neben dem Haus. Er lag nur zehn Meter von ihm entfernt. Wasser war unter diesen Umständen besser als nichts, überlegte Hulos.
    Er kletterte aus der Nische. Ein hühnerähnliches Tier, das ganz in seiner Nähe im Sand pickte, glotzte ihn verständnislos an. Es kam langsam näher.
    Anscheinend wollte es ihn untersuchen.
    „Verschwinde!" krächzte Hulos.
    Die Kreatur entschied sich dafür, ihn in Ruhe zu lassen, und watschelte davon.
    Da der Hof bis auf die Tiere verlassen war, brauchte Hulos nicht vorsichtig zu sein. Er ging bis zum Brunnen. Zu seiner Erleichterung stand der Schöpfeimer gefüllt am Brunnenrand. Hulos hätte nicht gewußt, wie er ihn hätte füllen und aus dem Schacht ziehen sollen.
    Nachdem er getrunken hatte, fühlte er sich etwas besser. Er ließ sich auf einem Moosflecken nieder und dachte nach. Mysonga war eine riesige Stadt. Es war unwahrscheinlich, daß er ihren Stützpunkt auf Anhieb finden würde. Er mußte sogar damit rechnen, mehrere Tage unterwegs zu sein. Sein Funkgerät war noch in Ordnung, aber er zögerte nach wie vor, es zu benutzen. Noch bestand nicht die Gefahr, daß er auf Oldon zurückbleiben mußte. Außerdem wollte er nicht noch weitere Fehler begehen.
    Er warf mit Steinchen nach einem eidechsenähnlichen Tier, das aus einem Erdloch gekrochen kam und ihn anstarrte.
    „Ich brauche ein Fahrzeug", sagte er zu dem Tier.
    „Verstehst du das?"
    Das fingerlange Wesen
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