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0461 - Lupina gegen Mandragoro

0461 - Lupina gegen Mandragoro

Titel: 0461 - Lupina gegen Mandragoro
Autoren: Jason Dark
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Thema reden. Ihre eigentlichen Sorgen waren für sie im Moment zu weit entfernt und die Probleme kaum erklärbar.
    »Haben Sie eigentlich noch einmal nachgeforscht, wer für die Waldvernichtung in Frage kommt?«
    »Wir laufen da gegen Mauern, Mr. Conolly.«
    »Hier in der Nähe gibt es keine Firma?«
    »Nicht daß ich wüßte.« Strong winkte einen Beamten heran. Der wußte genau, was er zu tun hatte.
    Er kam mit einer Thermoskanne, in der heißer Kaffee schwappte.
    »Auch einen Schluck?« fragte Strong.
    »Gern.«
    Mit der freien Hand hielt Bill die Papptasse, und der Inspektor schenkte ein. »Zucker, Mr. Conolly?«
    »Ich nehme ihn schwarz.«
    »Ebenfalls.« Er gab die Kanne wieder ab.
    Beide Männer tranken die heiße, braune Brühe in kleinen Schlucken. Strong lachte plötzlich. »Derjenige, der den Kaffee erfunden hat, sollte einen Orden bekommen. Tut gut das Zeug, nicht wahr?«
    »Und wie!«
    Strong trank und schaute Bill dabei über den Rand der Tasse an. »Sie sehen bleich aus, Mr. Conolly.«
    »Ist das ein Wunder?«
    »Bestimmt nicht. Wollen Sie überhaupt noch bleiben?«
    In Bills Augen glänzte es. »Und ob ich bleibe, Inspektor. Ich habe Ihnen den Mist schließlich eingebrockt. Glauben Sie im Ernst, daß ich kneife?«
    »Nein, aber…«
    »Kein aber, Mr. Strong. Ich ziehe das hier durch. Koste es, was es wolle. Außerdem hält die Spritze vor.«
    Strong nickte. »Das ist alles gut, schön und wunderbar. Ich frage mich nur, was wir unternehmen sollen, wenn dieses kugelartige Monstrum tatsächlich das Haus verläßt.«
    »Wir werden nichts tun.«
    »Ach.«
    »Wir können nichts tun. Wir müssen nur dafür sorgen, daß es sich keine Opfer holen kann, also auf Distanz halten. Das ist eigentlich alles.«
    »Mir reicht es schon.«
    »Auf Ihre Leute kommt einiges zu, Inspektor. Haben Sie die Männer darauf vorbereitet?«
    »Nicht sehr intensiv. Es ist verdammt schwer, das zu tun, weil wir keinen konkreten Feind haben. Das heißt, wir haben ihn schon, aber er ist so irreal.«
    »Leider.«
    »Wäre das jetzt ein Killer, der sich im Haus verschanzt hat, hätten wir unsere Direktiven und wüßten genau, wie wir vorzugehen haben. So aber stehen wir wie die Ochsen vorm Berg und müssen warten oder vielleicht hoffen, daß etwas geschieht und unser Gegner die Initiative ergreift.«
    Der Inspektor hatte Bill aus der Seele gesprochen. Wieder warf er einen Blick auf das angestrahlte Haus. Das Licht der Scheinwerfer stach auch gegen die Fenster und damit in die dahinterliegenden Räume hinein. Erkennen konnte Bill leider nichts, sein Sichtwinkel lag einfach zu ungünstig.
    Inspektor Strong stellte die beiden Pappbecher ineinander. Einer seiner Leute brachte sie weg.
    Ein anderer Mann, er stand in der Nähe des Hauses, setzte sich plötzlich in Bewegung. Ziemlich schnell lief er über die Fahrbahn. »Chef, ich glaube, da tut sich etwas.«
    »Wo?«
    »Im ersten Stock. Der Strahl leuchtet ja durch die Scheibe. Hinter ihr war die Bewegung.«
    »Das sehe ich mir an.«
    »Augenblick, ich gehe mit«, meldete sich Bill.
    »Sie sind doch…«
    »Laufen kann ich«, sagte Bill, und seine Stimme klang dabei ein wenig bitter.
    Er hatte die Hände geballt. Auch die, die aus der Schlinge schaute. Durch seine Verletzung fühlte er sich nur als halber Mensch. Selbst das Laufen strengte ihn an, aber Bill gehörte zu den Personen, die keine Schwäche zeigten. Später, wenn alles vorbei war, wollte er sich ausruhen. Neben dem Standscheinwerfer blieben sie stehen. Ein Beamter umfaßte das schwarze Gehäuse und richtete den Strahl auf das Fenster aus.
    Der Polizist hatte von einer Bewegung hinter der Scheibe gesprochen. Strong und Bill sahen nichts, nur eine helle Fläche, die der Scheinwerfer schuf.
    »Vielleicht hat er sich etwas eingebildet«, vermutete der Inspektor.
    »Ich weiß nicht so recht«, flüsterte Bill. »Irgendwann wird das Wesen seine Gier nicht mehr bezähmen können und das Haus verlassen. Die Fenster sind die Schwachstellen.«
    »Kann man es nicht mit Feuer bekämpfen?«
    »Klar. Ich weiß allerdings nicht, ob Sie mit den Flammen die Haut zerstören können.«
    »Bleibt nur noch Ihr Sinclair.«
    »So ist es!«
    »Chef, da hat sich etwas bewegt.« Der Beamte am Scheinwerfer hatte eine schon schrille Stimme bekommen. »Das sieht aus wie ein riesiger Kloß. Verdammt, schauen Sie doch!«
    Die Männer schauten zu dritt hin. Auch Bill und Strong sahen jetzt die Bewegung hinter der Scheibe, und sie wirkte so, als würde sich dort
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