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0461 - Lupina gegen Mandragoro

0461 - Lupina gegen Mandragoro

Titel: 0461 - Lupina gegen Mandragoro
Autoren: Jason Dark
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eine gewaltige Woge bewegen, die einen Teil des Raumes ausfüllte. Nicht ohne Grund hatte sich die Kugel gegen die Scheibe gedrückt, und die hielt den Druck nicht aus. Sie brach!
    Es sah fast so aus wie eine Zeitlupenszene, als die ersten Splitter aus dem Rahmen brachen und an der Hauswand entlang in den Vorgarten fielen, wo sie im weichen Boden steckenblieben.
    Die Männer hatten dafür keinen Blick. Viel wichtiger war die gewaltige Kugel, die sich durch die Öffnung quetschte, sich dabei drehte, eingedrückt wurde und es schließlich schaffte, sich ihren Weg ins Freie zu bahnen.
    Sie fiel…
    Mit einem satten Geräusch klatschte sie zu Boden, für einen Moment wurde sie ziemlich flach, um sich einen Augenblick später wieder aufzurichten.
    Sie stand tatsächlich auf kurzen, dünnen Beinen. Der Mann am Scheinwerfer bewegte ihn so, daß der breite Strahl auf die Kugel fiel, so daß man erkennen konnte, was in ihr schwappte.
    Es waren bleiche und gelblich schimmernde Gebeine. Sie wurden von einer Seite zur anderen geschaukelt, rutschten wieder zurück, berührten sich, stießen gegeneinander und schaukelten weiter.
    Unter den zuschauenden Polizisten entstand Unruhe. Sie riefen sich gegenseitig etwas zu, und Inspektor Strong hatte die Verantwortung übernommen.
    »Zurück!« rief er. »Keiner darf mit der Kugel in Berührung kommen. Habt ihr verstanden?«
    »Ja, Chef! Sollen wir schießen?«
    »Noch nicht.«
    Bill und der Inspektor zogen sich zurück. Auch der Beamte am Scheinwerfer verließ seinen Platz.
    Er wurde von seinem Chef in den Hintergrund getrieben.
    Noch hielten die beiden die Stellung.
    Max Strong fragte: »Gibt es wirklich keine Möglichkeit, die Kugel zu stoppen?«
    »Nein!«
    »Ich versuche es trotzdem, Mr. Conolly.« Der Inspektor zog seine Dienstwaffe hervor, streckte den Arm aus und legte an.
    Das Ziel konnte er praktisch nicht verfehlen. Die Kugel bewegte sich schaukelnd und zitternd durch den Vorgarten.
    »Wenn Sie von Ihr erwischt werden, Inspektor, verschlingt das Wesen Sie. Dann löst es Ihnen die Haut von den Knochen.«
    Strongs Gesicht verzerrte sich. »Hören Sie auf, Conolly!«
    »Es ist aber so!«
    Der Inspektor nickte, als wollte er sich damit selbst ein Zeichen geben. Er wartete noch, bis die Schußbahn völlig frei war, dann drückte er ab.
    Nicht nur Bill erschrak, als der Schuß aufpeitschte. Auch die anderen zuckten zusammen. Die Beamten beobachteten ihren Chef, sie erwarteten, daß die Kugel platzte, doch sie irrten sich.
    Das Geschoß prallte ab!
    Es wurde zu einem Querschläger. Wie es der Zufall wollte, jagte es als deformiertes Teil in das Glas des Scheinwerfers und zerstörte ihn mit einem Schlag.
    Die Splitter flogen dem Inspektor um die Ohren, der sich duckte und zur Seite lief.
    Neben Bill blieb er stehen. »Sie haben recht gehabt!« keuchte er. »Sie haben so verdammt recht gehabt!«
    »Ja.«
    »Was machen wir jetzt?« Strong war völlig durcheinander. Die neuen Ereignisse hatten ihn aus dem Konzept gebracht.
    Bill schaute ihn an. »Hatten Sie nicht einen entsprechenden Alarmplan, Inspektor?«
    »Ja.«
    »Dann sorgen Sie für eine Evakuierung. Und beeilen Sie sich. Das verdammte Monstrum verläßt bereits den Vorgarten…«
    ***
    Ich kannte Morgana Layton schon einige Zeit. Aber noch nie hatte ich sie mit einer so traurigen Stimme sprechen hören.
    Lupina starb!
    Ich konnte es nicht begreifen und bewegte mich auch nicht, während Suko langsam vorging. Zu viele Gedanken schossen mir durch den Kopf. Was hatte ich gegen Lupina bereits gekämpft? Wir waren Todfeinde gewesen. Die letzte der Mordliga hatte mir schreckliche Rache geschworen, es aber nicht geschafft.
    Ihr dämonischer Weg war ein Auf und Ab gewesen. Niederlagen hatten sich mit Siegen abgewechselt, nun sah es aus, als hätte sie tatsächlich das Ende ihres Weges erreicht.
    Aber nicht durch mich, sondern durch ein anderes Wesen, das eigentlich zu ihr gehörte.
    »Komm du auch her, John!« vernahm ich Morganas Stimme. Sie klang leise und bittend.
    Ich nickte. Als ich ging, kam ich mir vor wie ein alter Mann. So schwer war es für mich, die Beine zu heben. Am liebsten wäre ich stehengeblieben, aber ich wollte nicht feige sein und lief langsam über die Lichtung.
    Morgana saß im unwirklichen Licht und sah aus wie ein Gespenst. Die blaßgrünen Streifen durchschnitten die graue Helligkeit. Kein Bühnenbildner hätte die Szene echter ausstaffieren können. Ich ließ meinen Blick über die Werwölfe gleiten. Das Licht
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