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0461 - Lupina gegen Mandragoro

0461 - Lupina gegen Mandragoro

Titel: 0461 - Lupina gegen Mandragoro
Autoren: Jason Dark
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der Verletzte auf dem Boden, und Ronny, das Monster, hatte bereits zum Sprung angesetzt, um den Rest zu erledigen.
    Ronny war einmal ein normales Kind gewesen, durch schreckliche Umstände aber hatte es sich verändert und war zum Monstrum geworden.
    Es flog heran.
    Durch Bills Schulter tobten die Schmerzen. Sie zogen sich bis in die linke Hand, so daß selbst die Finger behindert wurden.
    Aber er besaß noch seine Beretta!
    Die Messerklinge war abgeprallt, weil sich die Haut des Monstrums als zu widerstandsfähig erwiesen hatte. Würde eine geweihte Silberkugel mehr erreichen?
    Bill feuerte.
    Er hatte die rechte Hand ein wenig gedreht. In der Dunkelheit des Kellers sah er das kurze Aufflammen des Mündungslichts, und die Kugel schlug gegen den heranfliegenden Körper.
    Ein harter Schlag traf das Monstrum, brachte es aber nicht aus seiner Sprungrichtung. Bill zog die Beine an und stieß sie wieder vor. Es waren reine Reflexbewegungen. Er erwischte das kleine, höllisch gefährliche Monstrum auch, und es gelang ihm, Ronny wieder zurückzukatapultieren. Er hörte das Fauchen, der Körper klatschte auf den Kellerboden und überschlug sich dort.
    Bill wußte nicht, ob er Ronny voll erwischt hatte, aber er besaß noch einen zweiten Gegner.
    Ronnys Mutter!
    Sie hatte voll mit einem Sieg gerechnet. Um so geschockter war sie, daß Bill die Auseinandersetzung fast für sich entschieden hatte. Sie war nicht in der Lage, sich zu rühren.
    Der Reporter entwickelte fast übermenschliche Kräfte. Obwohl das Messer noch in seiner Schulter steckte, gelang es ihm, auf die Beine zu kommen. Bei dieser Bewegung schien der linke Arm in Flammen zu stehen, so stark waren die Schmerzen geworden, und Bill preßte sich mit dem Rücken gegen die Kellerwand, während er gleichzeitig auf die Frau zielte.
    »Macht Licht!« befahl er.
    Edna Seymour rührte sich erst, als er dieser Forderung mit der Waffe in der Hand auf brutale Weise Nachdruck verlieh.
    Diese Sprache verstand Edna. Sie hatte gesehen, daß man auf Ronny feuerte, und sie glaubte nicht an leere Drohungen. Also ging sie zum Schalter, der nicht weit entfernt war.
    Wieder wurden die trüben Lampen hell und gaben ihr blasses Licht ab, das den Keller einigermaßen erleuchtete.
    Bill holte schwer Luft. Er hatte den Mund weit aufgerissen, seine Augen brannten, der Mund war verzogen, und er schluckte. Warm rann das Blut aus seiner Schulterwunde. Er hätte die Klinge am liebsten hervorgerissen, aber er wußte nicht, ob das überhaupt gutging.
    Edna stand neben der Treppe. Das wirre Haar umzitterte ihren Kopf. Ebenso wirr waren die Worte, die sie ausstieß. »Ronny!« flüsterte sie. »Mein Ronny. Nein, du darfst nicht tot sein. Du sollst überleben, du mußt überleben! Nur das ist es, was ich will. Bitte, du kannst doch nicht…«
    Ronny bewegte sich. Sie hörten beide sein Schnaufen oder Grunzen und vernahmen auch das Schaben, als sich Ronny über den Boden drückte. Edna begann zu lachen. »Er kommt!« schrie sie plötzlich. »Er hat der Kugel widerstanden, wie schön.«
    Bill Conolly durchfuhr es eiskalt. Der Kugel widerstanden, das war der entscheidende Satz gewesen. Einem geweihten Silbergeschoß war es nicht gelungen, Ronny zu vernichten.
    Wieso?
    Bill kannte die Regeln. Gegen Dämonen eines niederen Standes reichten die geweihten Silberkugeln durchaus. Höhere Wesen lachten darüber nur. Gehörte dieses Monstrum etwa zu den Mächtigen, oder besaß die Haut vielleicht eine so gewaltige Stärke, daß sie sogar gegen geweihtes Silber resistent war.
    Durchaus möglich. Zudem brauchte dieses Monstrum nicht unbedingt ein dämonisches Wesen zu sein. Es waren ja äußere Einflüsse gewesen, die es gezeichnet hatten.
    Giftsprüh…
    Ronny stand auf. Bill konnte es kaum fassen. Er zog sich an der Wand hoch und machte den Eindruck eines Wesens, das aus einer tiefen Bewußtlosigkeit erwacht ist. Er war noch ein wenig durcheinander, hatte seine Bewegungen nicht richtig unter Kontrolle, und Bill war klar, daß er auf verlorenem Posten stand.
    Es gab nur eine Chance für ihn.
    Die aber fand er nicht im Keller, sondern in seinem Wagen, der vor dem Haus stand.
    Noch hatte er Zeit. Ronny kümmerte sich nicht um ihn, und auch dessen Mutter hatte nur Augen für das Monstrum und achtete momentan nicht auf den Reporter.
    Bill versuchte es.
    Jeder Schritt bereitete ihm Schmerzen, obwohl das Messer in seiner Schulter steckte und nicht im Bein. Doch die Erschütterungen jagten durch seinen Körper.
    Edna
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