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0461 - Lupina gegen Mandragoro

0461 - Lupina gegen Mandragoro

Titel: 0461 - Lupina gegen Mandragoro
Autoren: Jason Dark
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feuerte ihren Sohn an. Sie stand breitbeinig vor der untersten Treppenstufe. Für ihren toten Mann hatte sie nicht einen Blick mehr übrig. Er war bereits von ihr abgehakt worden.
    »Ja, Ronny, mein Liebling. Komm zu mir, zeig es ihnen allen. Beweise ihnen, wie mächtig du bist…« Diese Frau war völlig außer sich und wollte auch noch mehr sagen, als sie plötzlich neben sich den Schatten des Reporters sah.
    Sie drehte hastig den Kopf.
    Da schlug Bill bereits zu. Der Berettalauf erwischte die Frau auf der Schulter. Es war ein harter, trockener Hieb gewesen, und die Augen der Frau wurden plötzlich starr. Sie taumelte zur Seite, brach gleichzeitig in die Knie und ächzte schwer.
    Bill aber räumte sie mit einem Kniestoß aus dem Weg, spürte das heiße Brennen in der linken Schulter und machte sich daran, die Treppe zu erklimmen. Der Reporter hatte zu kämpfen. Sein Gesicht glänzte schweißnaß. Weit stand sein Mund offen. Er holte gierig Luft und gab nicht auf.
    Die Lampe hatte er in die Jackentasche gesteckt, auch jetzt die Beretta, weil er die rechte Hand freihaben wollte. Schwer fiel sie auf die Klinke, rutschte leicht ab und berührte mit dem Ballen auch den innen im Schloß steckenden Schlüssel.
    Bill zog ihn hervor. Er schaute nicht mehr zurück, obwohl hinter ihm die Frau keifte und Ronny anfeuerte, den Mann endlich zu verfolgen. Aber Ronny war noch nicht so in Form, wie er es sich wohl gern gewünscht hätte. Die Aufprallwucht der Kugel mußte bei ihm wohl einen leichten Schock hinterlassen haben.
    Bill hämmerte seine Fußspitze gegen die Tür und schaute zu, wie sie sich öffnete.
    Er taumelte in den Flur, hämmerte die Tür wieder zu und schob den Schlüssel ins Schloß. Zweimal konnte er ihn herumdrehen, dann hatte er sein erstes Ziel erreicht.
    Das Messer steckte auch weiterhin in seiner Schulter, aber es war durch die Bewegungen weiter aus der Wunde gerutscht und sah so aus, als würde es kippen.
    Bill faßte sich ein Herz und riß das Messer hervor. Noch einmal durchflutete Schmerz seine Schulter und auch den Arm. Blut rann stärker aus der Armwunde, Bill holte ein Taschentuch hervor und preßte es darauf.
    Wieder mußte er sich gegen die Wand lehnen. Zwar wühlte der Schmerz in seinem Arm, dennoch konnte er seine Überlegungen nicht stören. Bill dachte daran, daß er nur einen kurzen Zeitaufschub erreicht hatte. Wenn das Monstrum und seine Mutter durch die Waschküche liefen, konnten sie im Garten an der Außentreppe ins Freie gelangen und somit auch ins Haus. Bis das geschehen war, mußte Bill sein eigentliches Ziel erreicht haben. Er lief durch den Flur. Seine Schritte waren schwer geworden. Blut hatte sich an den Fingerspitzen der linken Hand gesammelt und tropfte zu Boden, so daß sein Weg gezeichnet war.
    Doch es gibt Momente im Leben eines Menschen, wo man über sich selbst hinauswächst. So ähnlich erging es Bill Conolly. Es gelang ihm, Kräfte freizumachen, die tief in seinem Innern schlummerten. Für ihn kam es darauf an, das Ziel zu erreichen.
    Nur das zählte…
    Seine Beine waren schwer geworden. In den Knien spürte er das große Zittern, die Füße schleiften müde über den Boden, aber der Reporter erreichte die Haustür und zog sie auf.
    Die Sonne hielt sich hinter den Dächern versteckt. Wind war aufgekommen und wehte bunte Blätter über die Straße. Nicht weit entfernt hörte er Kinderlachen. Die Jungen und Mädchen hatten ihren Spaß daran, durch einen gewaltigen Blätterhaufen zu laufen und das Laub dabei mit Händen und Füßen in die Höhe zu schaufeln.
    Bis zum Porsche war es nicht weit. Bill mußte nur den Vorgarten durchqueren. Er hielt sich dabei nicht auf dem normalen Weg, sondern lief quer über das Beet.
    Sein Gesicht war verzerrt. Der Schmerz zeichnete sich deutlich in den Zügen ab. Irgendwann würde er zusammenbrechen, das war dem Reporter klar. Er hoffte nur, es so lange wie möglich hinausschieben zu können.
    Bill hatte einiges an Kleidung mitgenommen. Auch mit Waffen war er ausreichend versorgt. Die goldene Pistole war sein Trumpf.
    Er hatte die klobige Waffe nur nicht eingesteckt. Sie befand sich in einem Behälter, den er unter dem Handschuhfach des Beifahrersitzes befestigt hatte. Bill brauchte nur die vordere Klappe aufzuziehen, dann konnte er in den Behälter greifen und die goldene Pistole an sich nehmen.
    Das tat er auch!
    Die Finger der Rechten umschlossen den Griff. Die Waffe sah irgendwie harmlos aus, erinnerte fast an eine besonders große
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