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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!
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es keine Bestimmung darüber, wann ein geplantes Verbrechen angezeigt werden muß. Ich habe es angezeigt. Was bleibt also?«
    Sie fragte es lauernd und hielt, während sie mich kokett anschaute, die Zungenspitze zwischen ihren ebenmäßigen Zähnen. Sie wartete meine Antwort erst gar nicht ab.
    »Irreführung der Behörden bleibt, meine Herren. Mir hat das großen Spaß gemacht. Es kostet mich höchstens zwei Jahre. Ich bin jetzt 19. Na und?«
    »Ich bin kein Richter, Miß Elsie. Aber so ganz sicher wäre ich meiner Sache nicht, wenn ich an Ihrer Stelle wäre. Und ich weiß immer noch nicht, weshalb Sie uns plötzlich alles erzählt haben.«
    Sie wurde nachdenklich. »Das wissen Sie ebenso wie ich. Der Laden hier ist aufgeflogen. Es ist aus. Zwei Möglichkeiten bleiben. Entweder finden Sie den Stoff rechtzeitig. Dann sitze ich auf der richtigen Seite. Oder aber Sie finden das Zeug nicht. Dann gibt es einen schonungslosen Kampf um das Zeug. Dabei will ich nicht auf der Strecke bleiben. Sie wissen also, weshalb ich Ihnen alles gesagt habe. Und jetzt nehmen Sie mich bitte in Haft. Ich will äm Leben bleiben.«
    Ich wechselte einen Blick mit Elmerson.
    Er machte eine fragende Bewegung. »Miß…?«
    »Taylor. Elsie Taylor!«
    »Miß Taylor«, sagte ich förmlich, »hiermit nehme ich Sie unter dem dringenden Verdacht fest, ein Verbrechen des Rauschgiftschmuggels begünstigt zu haben. Ich werde einen Haftbefehl gegen Sie beantragen und mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von nun an sagen, im Sinne der Anklage gegen Sie verwendet werden kann.«
    »Gut gebrüllt, Löwe!« sagte sie und hielt mir ihre Handgelenke über die Theke. »Kommen Sie bitte mit«, sagte ich.
    Sie verzog schmollend ihren Mund und verlöschte die Lichter hinter der Bar. Dann kam sie nach vorn, öffnete die Tür und nahm einen bescheidenen Nerz von der Garderobe.
    Gemeinsam bestiegen wir meinen Jaguar und fuhren zur Amityville Police Station.
    Plötzlich hatte ich ein seltsames Unruhegefühl.
    »Bringen Sie Elsie in eine sichere Zelle, und kommen Sie dann mit ein paar Kollegen nach. Sorgen Sic dafür, daß hier alles unter Kontrolle bleibt!«
    »Okay, Jerry!« Elmerson nahm Elsie Taylor mit.
    Mein Jaguar schoß wieder los. Im Scheinwerferlicht sah ich ein Straßenschild. Es hatte zwei Pfeile. Sie wiesen in entgegengesetzte Richtungen.
    »Babylon - 12 miles«, stand auf dem einen.
    »Babylon - 12 miles« stand auf dem anderen.
    Ich fuhr die Straße, die rechts abzweigte.
    ***
    Mit entsetzt geweiteten Augen schaute Vincelli auf den Mann an der Reling.
    Pfeifend radierten die Reifen auf dem Beton, als Marco Vincelli seinen Wagen mit einer Gewaltbremsung zum Stehen brachte.
    Etwa 50 Yard lagen zwischen Vincelli und dem Mann an der Reling. Lautes Gelächter schallte dem Privatsekretär entgegen. Es kam von dem Mann, der lässig auf dem Holm lehnte. Er sah aus wie ein Jachteigner, der auf liebe Gäste wartet und sich dabei von einer strahlenden Sonne bescheinen läßt.
    »Was ist, Vincelli, warum kommst du nicht näher?«
    Vincelli sprang aus dem Wagen. Automatisch zuckte seine Hand zur Innentasche seines Mantels. Es überlief ihn eiskalt. Erst jetzt merkte er, daß er seinen Mantel in der Kajüte liegengelassen hatte. Vorhin, als er den Boden des Kühlschranks geöffnet hatte, hatte er ihn ausziehen müssen.
    Und ohne Waffe stand er jetzt Cassius Roland gegenüber. Er wußte, was ftolands Anwesenheit zu bedeuten hatte. Er zweifeite auch nicht daran, daß er das Spiel verloren hatte. Roland, Leibwächter von Aldo Lorentio, war ein skrupelloser Verbrecher. Er arbeitete mit jedem Mittel. Er schreckte vor nichts und niemandem zurück.
    Roland kannte das Unternehmen Napoli.
    Er war eine Schlüsselfigur gewesen.
    Vincelli machte einen allerletzten Versuch.
    »Was machen Sie hier, Roland?« brüllte er quer über den Platz. Die weite Fläche des Wassers verschluckte den Schall. Die Stimme klang armselig.
    Roland lachte höhnisch.
    »Ich verstehe dich nicht, Vincelli, komm näher!«
    »Roland! Wir arbeiten zusammen. Ich kenne…«
    Cassius Roland löste sich langsam von der Reling der Napoli. Er schlenderte, beide Hände in den Hosentaschen, auf den Steg zu. Schritt für Schritt kam er näher.
    »Sie können das Zeug nie loswerden. Allein schaffen Sie es nicht, Roland!«
    Cassius Roland blieb stehen.
    »Dazu brauche ich dich, was?« fragte er.
    »Ja, dazu brauchst du mich. Ich habe das Zeug schon verkauft. Wir brauchen es nur noch auszuliefern. Es wird
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