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0459 - Geheimwaffe Ghoul

0459 - Geheimwaffe Ghoul

Titel: 0459 - Geheimwaffe Ghoul
Autoren: Jason Dark
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geholfen.
    Heute trug ich es auch bei mir. Zudem mußte Topol sich seiner Sache sehr sicher sein, denn er hatte nicht verlangt, daß wir die Waffen ablegten.
    Ghouls erschoß man mit geweihten Silberkugeln. Das allerdings war ein Risiko. Wenn die ersten Schüsse aufpeitschten, würde der Mongole gnadenlos reagieren und den Strom einschalten.
    Wie also wegkommen?
    Zunächst einmal wurden wir abgelenkt. Die schleimige Flüssigkeit unter uns warf nicht nur dicke Blasen, sondern auch Wellen. Es entstanden regelrechte Löcher in der Masse, und aus ihnen schoben sich tropfende Gebilde hervor, die nur entfernt menschliche Umrisse besaßen, weil sie sich gewissermaßen im Stadium der Geburt befanden.
    Das würde sich ändern, da hatten wir unsere Erfahrungen. Die Schleimwesen würden sich sehr schnell verwandeln und Gestalten werden, mit Armen, Beinen, Köpfen und Gesichtern.
    Sukos flüsternde Stimme lenkte mich ab. Mein Freund lag auf der Seite. Er schaute mich an, und sein Blick hatte einen beschwörenden Ausdruck angenommen.
    Auch ich sah jetzt, was er in der rechten Hand hielt.
    Es war der Stab!
    Eine der besten Waffen, die wir besaßen. Durch seine Hilfe gelang es Suko, die Zeit anzuhalten. Rief er ein bestimmtes Wort, waren die Personen, die sich in Rufweite befanden, nicht mehr in der Lage, sich für die Dauer von fünf Sekunden zu bewegen.
    »Er wird es hören!« hauchte er mir zu. »Er muß es einfach hören, John.«
    »Und wenn nicht?«
    »Haben wir Pech gehabt.«
    »Wann willst du das Wort rufen?«
    »Noch nicht.«
    »Okay, das überlasse ich dir, aber vergiß nicht, mich mitzunehmen.«
    »Mal sehen.«
    »Witzbold.«
    Ich schaute wieder durch das Gitter. In den letzten Sekunden war ich abgelenkt worden. Jetzt mußte ich feststellen, daß sich einiges getan hatte.
    Nicht nur zwei oder drei Ghouls waren aus den Schleimmassen hervorgekrochen, gleich ein halbes Dutzend sah ich, wobei sich die ersten bereits über den Rand des Bottichs schwangen, dabei nicht direkt kletterten, sondern sich mit schwerfällig wirkenden Bewegungen über den Bottich hinwegrollten und zu Boden fielen.
    Dabei hörten wir die klatschenden Geräusche, als hätte jemand nassen Lehm auf die Erde geworfen.
    Sie standen noch nicht auf, sondern krochen wie schleimige Riesenwürmer vom Bottich weg. Erst als sie weit genug entfernt waren, drückten sie sich schwerfällig in die Höhe, hoben auch die Arme ab und streiften den dicken Schleim von ihren Körpern.
    Darunter waren sie menschlicher. Ich sah in fast normale Gesichter, auch wenn sie aufgeschwemmt, gelblich und gleichzeitig bleich aussahen. Sie rührten sich nicht vom Fleck, hielten um den Bottich herum Wache und hatten ihre Köpfe in den Nacken gelegt, um zu uns hochschauen zu können.
    So warteten sie.
    Auf was?
    Ich hatte das Gefühl, als würde sich der Mongole bald melden.
    Das tat er auch, aber auf eine andere Art und Weise, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Er zeigte sich.
    Zunächst hörten wir unter der Decke das summende Geräusch. Da wir zu sehr auf die Ghouls achteten, kümmerten wir uns nicht darum, bis ich doch einen Blick in die Höhe warf.
    Unter der Decke glitt ein viereckiger Kasten dahin. Eine Metallkabine, die an einem Greifarm hing, der wie die stählerne Klaue eines Krans wirkte.
    Der Arm mußte fernzusteuern sein, denn in der Kabine, die an der Vorderseite eine große Glasscheibe besaß, hockte Topol hinter einem kleinen Schaltpult.
    Sein Gesicht zeigte ein widerliches Grinsen. Es gelang ihm einfach nicht, den Triumph zu verbergen. Sogar das Glänzen seiner Augen sahen wir und die vorgeschobene Unterlippe.
    Wenn er mit uns sprach, dann über Lautsprecher. Aus diesem Grunde hatte seine Stimme auch so nachgehallt.
    »Das gefällt mir gar nicht«, flüsterte Suko. »Hoffentlich läßt er die Mikros auch eingeschaltet, wenn wir mit ihm reden. Wenn nicht, können wir auch Buddhas Stab vergessen.«
    Ich gab ihm durch Nicken recht, beobachtete die Kabine aber weiter. Sie stand auf einer kleinen Plattform. Zwischen den Außenwänden und ihr befand sich ein so breiter Rand, auf dem bequem ein Mensch hätte stehen können. Der Gang befand sich rechts von uns.
    Topol konnte seine Kabine lenken und steuern. Über dem Bottich blieb sie stehen. Der Mann beugte sich noch ein Stück vor, um uns besser erkennen zu können. Und er schaltete seinen Lautsprecher ein.
    »Na, wie gefällt euch das?«
    »Überhaupt nicht!« rief ich zurück und überlegte, ob ich die Waffe ziehen und auf die
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