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0459 - Geheimwaffe Ghoul

0459 - Geheimwaffe Ghoul

Titel: 0459 - Geheimwaffe Ghoul
Autoren: Jason Dark
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Unterlage, die uns abfing, sondern ein harter Boden. Ich schlug nach vorn und rollte mich geschickt über die Schulter ab.
    Suko hatte es mir nachgetan, nur der mit uns gefallene Soldat stöhnte auf. Er lag auf dem Rücken, hatte das linke Bein angezogen und hielt sich seinen Fußknöchel.
    Neben mir hörte ich eine flüsternde Stimme. »Keine Sorge, John, ich bin gut aufgekommen.«
    »Okay, Mark und jetzt?«
    »Schaue ich mich um. Wir hören noch voneinander.«
    Wo wir gelandet waren, war schlecht zu erkennen. Von irgendwoher sickerte uns ein grau wirkendes Licht entgegen, so daß ich gerade noch Suko und den Russen erkennen konnte.
    Aber auch die Unterlage. Zwar war sie glatt und hart, dennoch besaß sie eine Gitterform. Die einzelnen Rechtecke waren von ihren Ausmaßen her so groß, daß ich meine Hand hindurchstecken konnte. Ich fühlte nach und stieß den Arm hinterher. Widerstand fand ich unter dem Gitter nicht. Meine Finger bewegten sich im Leeren.
    »Wo sind wir hier?« Suko hatte den Russen gefragt. Er kniete neben ihm. Die Gewehrmündung zeigte auf die Brust des Mannes.
    »Keller…«
    »Das weiß ich selbst. Es war eine Falle mit dem Aufzug. Und du hast es gewußt!«
    »Ja…«
    Suko schaute mich an. »Was machen wir mit ihm? Ist der so borniert, daß er nicht…«
    »Laß ihn«, sagte ich und zog schnüffelnd die Nase hoch. »Verdammt, hier stinkt es nach Ghoul…«
    Und wie es roch. Von einem Moment zum anderen war dieser Geruch spürbar. Wir konnten auch feststellen, daß er aus der Tiefe zu uns hochquoll und seinen Weg durch die rechteckigen Gitteröffnungen fand. Das war kein einfacher Ghoul-Gestank, wie wir ihn im Freien wahrgenommen hatten, es war ein konzentrierter Geruch, als befänden sich die widerlichen Wesen in unmittelbarer Nähe.
    Aber wir sahen sie nicht.
    »Das sind Ghoul-Gespenster«, hörte ich Sukos Stimme. »Ich glaube, jetzt wird es gefährlich.«
    Ich gab keine Antwort und versuchte, durch die Gitteröffnungen zu schauen, um in der Tiefe etwas erkennen zu können. Da mußten sich diese dämonischen Wesen versammelt hatten.
    »Ich kann mir nicht helfen«, sagte Suko, »aber ich werde den Eindruck nicht los, daß wir zwischen Decke und Boden sitzen.«
    Ich nickte und fragte den Russen: »Stimmt das?«
    Er hob nur die Schultern. Wahrscheinlich wollte er mich auch nicht verstehen.
    Unwillkürlich schaute ich in die Höhe, und genau in diesem Moment wurde alles anders.
    Jemand hatte das Licht eingeschaltet!
    ***
    Im ersten Augenblick hatte ich das Gefühl, in einen Kamin zu schauen. Es war kein Kamin, sondern die Bodenöffnung des Fahrstuhls, die genau über uns hing.
    Das Licht konnte ich farblich schlecht einordnen. Es war nicht hell, auch nicht dunkel. Wirklich grau, denn die von der Decke herabstrahlenden Lampen besaßen Filter, so daß wir auch von keiner Helligkeit geblendet wurden. Es stimmte tatsächlich, daß wir auf einem Gitter lagen. Jetzt konnten wir auch erkennen, was sich darunter befand.
    Ein gewaltiger Bottich, über den dichte Schleier zogen, so daß sie aussahen wie Gespenster.
    Ghoul-Gespenster…
    Sie sahen aus wie Nebel, und sie hingen mit ihren Enden an der Oberfläche dieser schleimigen und sirupartigen Flüssigkeit fest, die eine gelbliche Farbe besaß. Innerhalb des großen Bottichs wallte und bewegte es sich, als wären Kräfte dabei, das ganze Zeug von unten her hochzukochen.
    Das Gitter, auf dem wir lagen, wurde von vier eisernen Stützpfosten getragen. Ich sah zwei eiserne Laufstege, die wie starre Arme seitlich vom Gitter abstachen und jeweils durch eine kleine Treppe mit dem Untergrund verbunden waren.
    Die Laufstege waren leer. Auch in den anderen Teilen des Kellers entdeckte ich keine Menschenseele.
    Wer hatte das Licht eingeschaltet?
    Wahrscheinlich Mark Baxter, der als Unsichtbarer hoffentlich in der Nähe umhergeisterte und uns nicht aus den Augen ließ.
    Ich konnte meinen Blick nicht von diesem verdammten Bottich trennen, über dessen Oberfläche die dicken Schwaden trieben und auch in die Höhe stiegen, als würden sie von nicht sichtbaren Fingern gezogen. Allmählich glühte tief in meinem Schädel die »Lampe« der Erinnerung auf. Diese widerliche Flüssigkeit hatte ich schon einmal gesehen. Nicht auf der Erde, sondern in einer anderen Welt, einer fremden Dimension, auf dem Planeten der Magier.
    Da hatte sie einen See gefüllt, und ich hatte miterleben müssen, wie Ghouls entstanden. Wie ein gewaltiges Gewürm hatten sie sich damals innerhalb des
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