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0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

Titel: 0456 - Gedungen und zum Mord bestellt
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Aussichten, daß ich Ihnen einen Tip geben kann, sind wohl mehr als dürftig.«
    »Oft sind es die unscheinbarsten Aussagen, die uns weiterhelfen, Mr. Parker. Sie müssen sich auf alle möglichen Einzelheiten besinnen, an Äußerungen Ihrer Braut, die in der letzten Zeit gefallen sind.«
    Ef- schwieg und starrte auf die feuchte Fahrbahn. Langsam löste sich der Smog auf. Jetzt konnte man wenigstens schon vierzig Schritte weit sehen.
    »Wir haben nur über alltägliche Dinge gesprochen. Aber warum haben Sie vorhin behauptet, Shirley befindet sich in Lebensgefahr?«
    »Shirley Mason gehört zu den Zeugen des Dentico-Mordes, für den Miß Landini gesühnt hat, obgleich sie wahrscheinlich nicht die Täterin war. Der wirkliche Mörder hat nun die Frau, die für ihn ins Gefängnis ging, ermordet, als sie wieder in Freiheit war. Offenbar wollte oder will er alle Zeugen von damals aus dem Wege räumen. Darum fürchte ich um das Leben Ihrer Braut.«
    »Können Sie ihr denn gar nicht helfen?« fragte er hastig.
    »Solange wir nicht wissen, wo Shirley sich aufhält, können wir nichts unternehmen. Denken Sie nach! Wer gehört zu Shirleys Bekanntenkreis?«
    »Das habe ich mich schon oft gefragt, Mr. Cotton. Doch Shirley hat mir nie davon erzählt. Und ich wollte nicht in sie eindringen. Ich kenne nur einen, der sich Shirleys väterlich angenommen hat. Das war Mr. Wilkinson, der Inhaber des Eheanbahnungsinstituts. Er ist ein netter Mensch, der einen Großhandel in Elektrogeräten betreibt. Die Ehevermittlung ist sein Hobby, seitdem seine eigene Ehe in die Brüche gegangen ist. Er behauptet, trotzdem das Vertrauen an das Gute im Menschen nicht verloren zu haben, und er ist glücklich, wenn durch seine Vermittlung eine neue Ehe zustandekommt.«
    »Was haben Sie an Wilkinson gezahlt?«
    »Ich wollte ihm den üblichen Satz überweisen«, antwortete Parker etwas zögernd, »aber er hat lachend abgewinkt und behauptet, Geld sei Nebensache. Er sei zufrieden, wenn wir uns gefunden hätten.«
    »Sie glauben, daß es sich um einen echten Menschenfreund handelt? Wie viele Male war Miß Mason verheiratet?« fragte ich.
    »Dreimal — und sie wurde dreimal schuldlos geschieden.«
    »Hat sie Ihnen die Namen ihrer früheren Ehemänner genannt?«
    »Sie wollte mir alle Einzelheiten schildern, aber ich habe abgewehrt, da ich überzeugt bin, daß ich ihr keinen Anlaß geben werde, sich scheiden zu lassen.«
    »Sind alle bisherigen Ehen auch durch Luckerer zustande gekommen?«
    »Ich glaube, ja«, antwortete er zögernd, »aber ich weiß nicht, ob die Schuld bei Wilkinson zu suchen ist, wenn sich die falschen Partner gefunden haben. Denn letztlich entscheidet nicht Wilkinson, ob geheiratet wird.«
    »Natürlich nicht«, gab ich zu und fuhr schweigend bis in den Hof unserer Fahrbereitschaft.
    Ich nahm Mr. Parker mit in unser Office und bot ihm den Besuchersessel an.
    »Sie sind Geschäftsmann, Mr. Parker«, fuhr ich fort, »und haben sich sicherlich für die geldlichen Dinge in- j teressiert. Erhält Miß Mason Unter- , haltszahlungen von ihren geschiedenen Männern?«
    »Ich habe gehört, daß alle drei Abfindungen in beträchtlicher Höhe gezahlt haben.«
    »Überlegen Sie genau — kennen Sie keinen der drei Ehemänner von Shirley mit Namen?«
    »Ich sagte es Ihnen doch bereits, daß Shirley mir alles berichten wollte, ich aber abgelehnt habe.«
    »Aber eines ist seltsam: Daß drei Ehen durch Luckerer geschlossen wurden, daß Shirley dreimal schuldlos geschieden wurde, daß dreimal eine Abfindung gezahlt wurde. Mich würde es nicht wundern, wenn diese Abfindung ebenfalls auf das Konto von Luckerer gekommen wäre. Aber diese Dinge interessieren das FBI nicht. Wir suchen den Mörder von Carol Landini und befürchten, daß Shirley in Gefahr schwebt.« Ich dachte nicht daran, Mr. Parker etwas von der Aussage seiner zukünftigen Frau zu verraten.
    »Sie haben mir noch immer keine Antwort auf meine Frage gegeben«, sagte Parker nach einer Weile. Er zog ein Päckchen Zigaretten heraus und steckte sich eine zwischen die Lippen. Dabei bemühte er sich, möglichst ruhig zu erscheinen. Aber seine Hand zitterte, als er das vergoldete Feuerzeug hob und die kleine blaugelbe Flamme herausspringen ließ.
    »Vielleicht sollten Sie nicht darauf dringen, die Antworten zu hören, Mr. Parker«, entgegnete ich, »denn sie könnten nicht günstig für Sie ausfallen. Ich habe über Sie nachgedacht. Sie passen ausgezeichnet in die Rolle dieses Unbekannten, den wir als
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