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0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

Titel: 0456 - Gedungen und zum Mord bestellt
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zum Vorschein kam, sagte jemand:
    »Soll ich einen Doc holen?« Es war Phil, der in der Tür stand.
    »Nicht nötig«, antwortete ich. »Miß Mason hat nur eine Schramme abbekommen. Aber du kannst doch einen Doc anrufen, es ist besser, wenn sich Miß Mason gegen Wundstarrkrampf impfen läßt.«
    Phil telefonierte mit der Zentrale. Inzwischen hatte sich ein Menschenauflauf auf dem Flur gebildet. Ich schloß die Tür vor den neugierigen Blicken.
    Mein Freund war gerade auf dem Weg zu den Telefonzellen gewesen, als er an der Reception von der Schießerei im sechsten Stockwerk erfuhr. Ein Gast auf der Etage hatte sich telefonisch hilfesuchend an die Reception gewandt. Mein Freund war daraufhin sofort heraufgejagt, um mir zu helfen.
    Während die Klänge des letzten Luckerer-Tanztees heraufklangen, legte Wilkinson ein komplettes Geständnis ab.
    Er war der Unbekannte, den wir suchten, der Verbrecher, der davon träumte, den perfekten Mord begangen zu haben.
    Dentico und er waren Geschäftsfreunde gewesen. Sie hatten mit Rauschgift gehandelt. Dentico war der Großverteiler und Wilkinson der Zwischenlieferant gewesen. Eines Tages hatte er den teuflischen Plan, Dentico auszuschalten und sich selbst zum Boß des Verteilerringes zu machen. Aber der Kleidergroßhändler ließ sich nicht an die Wand drücken. Also blieb Wilkinson nur noch Mord übrig. Vorher machte er sich Carol Landini hörig. Er überschüttete das Mädchen mit Geschenken. Als er Dentico zu einer Party in Carol Landinis Wohnung einlud, erschoß er den Geschäftsfreund, ehe dieser sich wehren konnte.
    Carol Landini glaubte an Wilkinson und ließ sich zu sechzehn Jahren Zuchthaus verurteilen. Aber der Gangster fand keinen Anwalt, der eine Wiederaufnahme des Verfahrens anstrengte. Alle warnten ihn davor, die Geschichte, die er vorbrachte, zu erzählen, da sie allzu unglaubwürdig klang.
    Shirley Mason rückte an die Stelle von Carol Landini und wurde Wilkinsons Freundin.
    Der Gangster war geschickt genug, den Kontakt mit Carol nicht abreißen zu lassen. Er richtete ein Konto für sie ein, auf das er regelmäßig Summen für sie einzahlte. Er versprach sogar, sie nach der Entlassung zu heiraten. Diese Aussicht brachte Carol Landini über die fünfzehn Jahre.
    Als sie ihren vorzeitigen Entlassungstermin erhielt, teilte sie es durch eine Mitgefangene, die früher freikam, Wilkinson mit. Der Gangster fuhr mit einem giftgrünen Thunderbird zum Tor des Police Headquarter und ließ Carol durch Al Bitcher, den er gedungen hatte, erschießen. Dann besuchte er Al Bitcher allein, um für dieses Verbrechen keine Zeugen zu haben. Er rief uns an, um uns in erster Linie zu warnen, den Fall weiterzubearbeiten. Er glaubte, daß wir zufrieden seien, wenn wir den Mörder von Carol Landini erwischten. Außerdem hatte er sich tatsächlich unsere Gesichter einprägen wollen, um uns zu beseitigen, wenn wir ihm auf der Spur blieben.
    Es war der .typische Trugschluß eines Mörders, der ’ glaubt, durch weitere Morde seine Spuren verwischen zu können.
    »Warum haben Sie Carol Landini direkt vor dem Tor des Police Headquarter erschossen?« fragte ich.
    »Ich befürchtete, daß die Presse sich auf Carol stürzen würde und Carol den Korrespondenten erzählte, daß ich sie heiraten wollte«, gestand er, »damit wäre das alte Gerücht wieder in Umlauf gesetzt worden, daß die Frau den wirklichen Mörder deckte, weil sie ihn liebte.«
    Auch Shirley Mason, die die alte Konkurrentin fürchtete, hatte ihn zu dem überstürzten Mord gedrängt.
    Wilkinson hatte auch den Überfall auf Phil inszeniert, um die Gerichtsakte studieren zu können. Er suchte nach weiteren Zeugen, die er ausschalten mußte, um seine Millionen zu retten und sich abzusetzen. Die Männer waren uns vom Distriktgebäude an gefolgt. Als Phil ausstieg, sahen sie, daß er die Akte besaß.
    Nachdem wir Shirley besucht hatten, war Wilkinson bei ihr gewesen und schickte sie los, um Palmese — von dessen Verhaftung er erfahren hatte — zu belasten. Anschließend nahm er Shirley mit in sein Landhaus am Hudson. Sie bestand darauf, ihn zum Tanztee zu begleiten, weil sie befürchtete, daß er ohne sie abreisen würde.
    Als ich Wilkinson stellte, erkannte er blitzschnell die Situation. Er wußte, daß ich an eine Verschleppung von Shirley glaubte. Deshalb benutzte er sie als Geisel, weil er annahm, daß ich in dem Fall nicht schießen würde. Im Aufzug sprachen die beiden sich ab, und Shirley übernahm es, mich aufzuhalten für den
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