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0455 - Der Lord und die Geister-Lady

0455 - Der Lord und die Geister-Lady

Titel: 0455 - Der Lord und die Geister-Lady
Autoren: Jason Dark
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aber sie war stärker, viel stärker. Es sind die Geister, die ich rief und nicht mehr loswerde.«
    »Alles klar!« sagte ich und ließ ihn los. Er taumelte zur Seite und in meinen Schlag hinein, der ihn so hart erwischte, daß er bewußtlos wurde.
    Jetzt konnte er mir nicht in den Rücken fallen.
    Ich hatte die Lady oben auf der Treppe gesehen. Dort war sie dann auch wieder verschwunden. Für mich ein Beweis, daß sich ihre Räume da oben irgendwo befinden mußten.
    Ich machte mich auf den Weg. Weitere Helfer hatte ich bisher noch nicht gesehen, und das sollte auch so bleiben. Die eine Geister-Lady reichte mir völlig…
    ***
    Lady Danford hatte mit Suko gesprochen und es nicht einmal für legitim gehalten, sich umzudrehen. So sicher war sie, und ein so großes Vertrauen setzte sie in Susanoo oder die unheimliche Dämonensonne, die von der Wand her leuchtete.
    Auch Suko war von ihr fasziniert. Sie strahlte, sie bewegte leicht die Spitzen ihrer Flammenstrahlen, von ihr ging ein gewisses Leben aus, das Suko als gefährlich einstufte.
    Sie leuchtete so stark und intensiv, wie es kein Maler hätte zeichnen können. Das war keine normale Farbe, diese Strahlung und dieser Glanz kamen von innen her.
    Stand sie mit einer anderen Welt in Verbindung?
    Suko spürte ihre Kraft wie die einer gefährlichen Droge, als sie gegen ihn wehte. Er konnte sich leicht vorstellen, wie sehr diese Sonne Menschen beeinflußte, die einmal Kontakt mit ihr gehabt hatten.
    Und er spürte auch die Hitze, die von ihr ausging, aber noch nicht so stark war, als daß sie seine Haut verbrannt hätte.
    Hinter Lady Danford blieb er stehen. Sie veränderte ihre kniende Haltung nicht, nahm Suko optisch überhaupt nicht zur Kenntnis, obwohl sie mit ihm sprach.
    »Auch du mußt die Sonne anbeten, Fremder. Sie wird dir die Kraft geben, die niemand sonst geben will. Die Sonne ist das Symbol. Die rote Dämonensonne ist alt, sehr alt. Sie stieg aus den Tiefen der Dunkelheit und bringt das dunkle Licht.«
    »Susanoos Licht!«
    »Ja, er ist freigekommen. Er tobt in seiner Welt. Durch seine Kraft konnte die Sonne wieder scheinen.«
    »Weshalb kam er frei?« Suko stellte fest, daß seine Stimme bei dieser entscheidenden Frage zitterte.
    »Das ist sehr einfach zu erklären. Ein letztes Hindernis wurde aus dem Weg geräumt.«
    »Es war Shao?«
    »So ist es. Ich habe sie gesehen, als sich mein Geist vom Körper löste, in das Reich eindrang und ich Susanoos Botschaft vernahm. Er will auch in diese Welt, er…«
    »Wo war sie?«
    »Ich sah ihren Geist.«
    »Nur ihn?«
    »Körper gibt es nicht.«
    »Dann war sie tot – oder?«
    »Nichts ist tot, Fremder, gar nichts. Alles lebt, auch wenn es tot aussieht.«
    Mit dieser Antwort konnte Suko nichts anfangen. Er beugte sich vor und faßte die Frau an.
    »Laß mich los!« schrie sie plötzlich. »Hüte dich, mich anzufassen, du wirst verbrennen!«
    In der Tat spürte Suko die Hitze in seiner rechten Hand, und er zog sie hastig zurück.
    »So ist es richtig. Kein Ungeweihter darf sich der Sonne nähern. Sie ist mächtig, man muß ihr dienen, aber du, du dienst ihr nicht. Deshalb wird sie dich auch verbrennen. Ich werde die letzten Worte meines Gebetes vollenden, dann…«
    »Nichts wirst du!« Suko griff trotz der Warnung zu. Er packte sie an der normalen Schulter und wuchtete sie so hart herum, daß sie zu Boden fiel, auf dem Rücken liegenblieb und zu dem Chinesen in die Höhe schaute.
    Die beiden funkelten sich an.
    »Was hast du getan?« ächzte sie. »Was hast du Unglückseliger getan? Willst du so dein Leben wegwerfen?«
    »Nein, das hatte ich nicht vor. Aber ich hasse es, wenn jemand einen Dämon oder einen dämonischen Fetisch wie diese Sonne hier anbetet. Verstanden?«
    Die Geister-Lady stand langsam auf. Die Knochen bewegten sich wie Gummiteile, so geschmeidig und fast elegant. Suko starrte ihr ins Gesicht. Es war eine scheußliche Fratze. Sie wirkte noch widerlicher, weil sie den Mund in die Breite gezogen hatte.
    »Bleibe mir vom Leibe, Fremder!«
    »Ich will die Sonne zerstören!«
    Die Geister-Lady begann zu lachen. »Das schaffst du nicht. Nein, es schafft kein Mensch. Ich habe den Auftrag bekommen, ihr hier eine Heimat zu geben. Ich allein, hörst du? Sie bildet das Tor für die Diener Susanoos.«
    »Sind es die Schatten?« fragte Suko.
    »Ja«, erklärte die Frau mit einem heftigen Nicken. »Die Gestalten aus dem Dunklen Reich, die allesamt durch die Kraft der Dämonensonne leben. Nur weil sie auf ihren
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