Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0453 - Vorsicht - radioaktiv!

Titel: 0453 - Vorsicht - radioaktiv!
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte, klang einerseits bestätigend, andererseits mußte es das Mißtrauen geradezu herausfordern.
    Penka Manishe murmelte: „Der Chef hat sich richtig verhalten. Obwohl er mit der MARCO POLO kam, hat er darauf verzichtet, ein Ultimatum zu stellen."
    Claudia erwiderte: „Vermutlich rechnete er damit, daß uns Cascal durch seinen Kosakencharme befreien würde. Oder hatte er andere Gründe?"
    Cascals Lächeln war boshaft.
    „Natürlich hatte Perry Rhodan andere Gründe. Nicht jeder hat ein solches Verhältnis zur Ironie zu unangemessener Zeit wie Sie, Doktor!"
    „Welche Gründe?" fragte Manishe. „Vorsicht?"
    „Nein. Erkenntnis. Er fand vermutlich bestätigt, was wir wissen, ohne uns genau Gedanken darüber gemacht zu haben. Die Bewohner dieses Planeten sind durchaus ehrenhaft. Sie meinen es gut. Vermutlich meinen sie es vielleicht zu gut, aber das soll uns im Moment noch nicht beschäftigen. Daß sie uns festhalten wollen, entspricht ihrem verständlichen Sicherheitsbedürfnis."
    Manishe deutete nach oben.
    „Das sehe ich ein. Dort kommen sie."
    Die Unruhe unter den rund eintausend Personen wurde stärker.
    Hin und wieder gab es ein hartes, metallenes Geräusch; Waffen wurden entsichert. Takvorian, der Pferdemutant, schob sich langsam durch die Menschenmenge und blieb vor Cascal und den anderen stehen. Auch er war unruhig, hob seine Vorderfüße und sprang auf die Erhöhung, auf der sich Joak befand.
    Ein Summen.
    Langsam schwebte die Platte herunter; die wuchtigen Maschinenblöcke entlang der Gleitschienen bremsten jetzt ab und versanken in die vorgesehenen Vertiefungen im Hangarboden. Auf der kreisrunden Fläche, deren oberste Schicht eine stählerne Nachbildung des Felsen war, stand im Licht der Tiefstrahler eine Space-Jet.
    Sie glänzte metallisch silbern; auch sie war abgewaschen worden.
    „Eine Jet!" sagte ein Offizier erstaunt. „Nicht mehr als zehn Mann!"
    Diesmal verzichtete man darauf, einen abschirmenden Tunnel zu legen. Die Wesakenos und erst recht die Terraner drängten sich nach vorn, schlossen den Kreis enger. Die Polschleuse der Jet öffnete sich, die Rampe klappte nach außen.
    „Vermutlich nur zwei Mann!" murmelte Cascal. „Der Chef und Ovaron."
    Einige kurze, scharfe Worte der fremden Sprache waren zu hören, und zwischen der Liftplatte und dem Hangarausgang bildete sich eine breite Gasse. Valtenosch winkte Cascal, und langsam gingen die fünf Wachräte, die drei Terraner und Takvorian auf die Jet zu. Sie sahen, wie Rhodan als erster die Platte betrat, dann etwas wartete. Schließlich stand auch Ovaron neben ihm. Sie gingen durch die Gasse auf die andere Gruppe zu.
    Alle Unterhaltungen hatten aufgehört.
    „Wenn auch nur ein Wesakeno die Nerven verliert und schießt, bricht hier das Inferno los", sagte Manishe hart.
    Valtenosch drehte sich halb herum und meinte beschwiehtigend: „Niemand wird schießen, wenigstens nicht ohne triftige Gründe."
    Cascal knurrte: „Hoffen wir's!"
    Der Abstand zwischen den beiden Gruppen betrug nur noch hundert Meter. Beiderseits des breiten Ganges drängten sich Wesakenos, stießen und schoben. Jeder wollte die rätselhaften Fremden aus dem gigantischen Schiff sehen. Fünf oder sechs Meter hinter Takvorian rief jemand unterdrückt, dann stolperte ein Wesakeno aus der Menschenmauer heraus und fiel krachend zu Boden.
    Cascal und Manishe wirbelten gleichzeitig herum, die Hände an den Waffen.
    Der Cappin richtete sich wieder auf, zog die Waffe und fluchte laut.
    Cascal warf sich vorwärts. Plötzlich fühlte er, daß er den Mann nicht mehr erreichen konnte, ehe sich der Schuß löste. Es war nicht auszudenken, was dann geschah - sie alle waren gefährdet.
    Jemand gab ihm einen Stoß, der ihn am ganzen Körper traf - Er beschleunigte seine Sprünge um das Mehrfache und schien gegen eine Statue zu prallen.
    Alle Geräusche sanken für ihn bis zum Ende der Skala herab; ein tiefes Brummen war in seinen Ohren - aber das erkannte er erst, als alles vorbei war.
    Der Lauf der Waffe hob sich erstaunlich langsam.
    Cascal bremste, drehte sich halb und riß mit einer einzigen, halbkreisförmigen Bewegung seines Armes dem Wesakeno die Waffe aus der Hand und fühlte ein zweites Mal jene merkwürdige Beeinflussung.
    Er schien auf einen Berg unsichtbarer Kissen zu prallen.
    Dann normalisierte sich sein Körperrhythmus wieder.
    „Verdammt!" sagte er. „Das hätte ins Auge gehen können - oder sonstwohin!"
    Er blickte den Wesakeno kopfschüttelnd an. Ein Mann der Besatzung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher