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0453 - Vorsicht - radioaktiv!

Titel: 0453 - Vorsicht - radioaktiv!
Autoren: Unbekannt
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sein, aber noch längst nicht alles. Die große Diskussion würde erst anfangen.
    Joaquin Manuel Caseal kannte die endlosen Schwierigkeiten.
     
    7.
     
    „Wie sich auch, logischerweise, erst nach Beginn der interstellaren Raumfahrt zeigen konnte, sind für jeden Raumfahrer die Sterne, die er kennt, wichtiger als alles andere. Die Einteilung bekannter und neuer Sonnen wird mit den Mitteln der Spektralklassifikation durchgeführt. Man versteht darunter die Einteilung von Sonnen oder Sternen nach dem Aussehen ihrer Spektren.
    Bereits eine zweidimensionale Klassifikation erreicht das Ziel, einfach genug zu sein und doch die wesentlichen Eigenschaften eines Sterns zu zeigen. Wir kennen sie als Hertzsprung-Russel-Diagramm.
    Nach der Erfindung dreidimensionaler, selbstveränderlicher Schaubilder hat sich die Erkennbarkeit weiter gesteigert; die Betrachtergeräte erreichen heute eine nie gekannte Präzision.
    Während noch der Henry-Draper-Katalog mehr als eine Viertelmillion Einzelsterne klassifizierte, besitzt die terranische Forschung heute genaueste Daten über etwa vier Milliarden Sterne, von denen eine Milliarde ,wichtig' ist. Das Katalogwerk ist inzwischen auf Mikrofilm gespeichert worden, und die Schiffspositroniken haben Nebenwerke erhalten, die diese Mikrospeicher lesen können.
    Bei der Einteilung der Sterne ist die alte Bezeichnung beibehalten worden: (Harvard-Klassifikation). Die Spektren wurden eingeordnet und werden durch die Buchstaben O-B-A-F-G-K-M-R-N/S gekennzeichnet..."
    Auszug: Einführung in die Astronomie, I. Band. Handbuch für Astrogatoren, Kartographen und Handelsschiffer. Terra, 3418.
    Eine halbe Stunde später hatte sich die Situation geändert.
    Terraner und Wesakenos hatten das Schiff verlassen. Die Hangarhalle füllte sich, nachdem Manishe den Leichten Kreuzer hundertfünfzig Meter neben seinem bisherigen Standort wieder abgesetzt hatte. Die Liftplatte war nach oben verschwunden.
    Jetzt warteten sie wieder.
    Manishe, Claudia Chabrol und Caseal standen neben dem Ausgang des Hangars, der zu dem unterirdischen System führte.
    Leise fragte der Kommandant der CMP-21: „Wie ich den Chef kenne, wird er allein kommen. Oder höchstens mit Ovaron."
    Caseal bewegte unruhig den Kopf. In seiner Haltung war etwas Lauerndes, Gespanntes.
    „Ich vermute, sie landen mit einer Korvette und einigen Männern", sagte er.
    Die Halle war voller bewaffneter Cappins.
    Vor den Terranern, von denen sich anscheinend alle sechzig hier befanden, standen die Wesakenos und bildeten einen vierfach gestaffelten Kreis um den Platz, an dem die Liftplattform sich befunden hatte. Niemand sprach laut, aber einige gemurmelte Unterhaltungen fanden statt. Es klang wie das Summen kleiner, geschäftiger Bienen. Penka Manishe betrachtete bewundernd die Trägerkonstruktionen des Hangars.
    Er wandte sich an Cascal, der das Feld seiner Uhr anstarrte.
    „Sehen Sie einmal nach oben. Eine solche Technik unterirdischer Bauten habe ich noch nirgends gesehen."
    Cascal sah, daß das winzige Geiger-Zählrohr in der Uhr sich nicht rührte. Hier gab es keine Strahlung, die höher als die Norm auf planetaren Oberflächen war - auf diese Werte hatte man die Mikrogeräte eingepegelt. Er hob den Kopf und sah, was Manishe meinte.
    Die Träger, meist schlanke Stahlrohre von zweihundertfünfzig Metern Länge, waren mit dem Felsen verbunden.
    Es sah so aus, als habe man das Gestein in flüssige, glasähnliche Masse verwandelt und dann die Stahlsäulen eingesetzt. Irgendwie wirkte es wie gotische Pfeiler, die Wind und Wetter ihrer Oberflächenstruktur beraubt und sie glattgeschliffen hatten. Die schrägen Quertraversen mündeten in eine Decke, die wiederum Ähnlichkeit mit einem Kreuzgewölbe hatten, aber alles war glatter, geschwungener - und fremder. „Dies ist der Baustil einer anderen Galaxis", sagte Cascal. „Ich habe nicht gewußt, wie er aussehen würde, aber ich habe auch nicht erwartet, hier das Duplikat eines terranischen Hangars wiederzufinden."
    Sie schwiegen und beobachteten weiter.
    Langsam zogen die Ereignisse der letzten beiden Stunden an ihm vorbei.
    Den Wandel hatte Ovaron ausgelöst.
    Er sprach das Idiom, das Cascal und seine sechzig Leute noch unvollkommen beherrschten, selbstverständlich fließend. Auch redete er in der alten Sprache, nicht in der interstellaren Umgangssprache der Galaxis. Das hatte zwar die Richtigkeit von Cascals Angaben bestätigt, aber gleichzeitig ein starkes Mißtrauen hervorgerufen.
    Was Ovaron erzählt
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