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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo
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eingerissen. Aber in seinem verrunzelten Gesicht lag der Glanz eines triumphierenden Grinsens.
    Nach mehreren vergeblichen Anläufen, bei denen er zweimal auf verbauten Dächern gelandet war, hatte er endlich einen glatten Durchgang vorbereiten können.
    Der Hausmeister wohnte allein im neunten Stock. Vom sechsten an war er schon zu hören gewesen, weil er sich selbst auf dem Plattenspieler begleitete. Der Stimme nach mußte er um die Zeit schon über die Hälfte einer Flasche Bourbon in sich haben. Joshua war auch darin Fachmann.
    ***
    Kurz vor Mitternacht kam ein alter Ford vorgefahren. Ein kleiner dicker Herr in einem dunklen Anzug stieg aus und sicherte sein Gepäck mit einem heulenden Ball. Diese Neuheit, made in Germany, war ein kleiner Ball aus Blech, den man irgendwo hinlegen und einschalten konnte. Bei der kleinsten Bewegung ließ er einen niederträchtigen Dauerton los, dessen Reichweite phantastisch war.
    Bartlett begrüßte den Dicken mit »Hallo, James«, und bald darauf saßen beide mit Killer Jo zusammen und besprachen die Lage.
    James sah sich Bartletts Aufnahmen kurz an und verzog den Mund, als hätte er Essig getrunken.
    »Feine Bilder«, brummelte er, »und auch ein feiner Schrank. Wenn die Dose mit dem Weihnachtsgeläut kein Bluff ist, kriegen wir ihn nicht auf.«
    Bartlett kniff die Augen zusammen.
    »Im Ernst?«
    »Ja, aber ich muß mich erst umsehen. Da ich schon weiß, um was es geht, gibt es noch eine andere Möglichkeit. Wie kommen wir hinein, Jo?«
    Der roh gezeichnete Plan fand James’ volle Billigung, nachdem Jo die Details erläutert hatte.
    Um ein Uhr nachts brachen sie alle drei auf.
    Am Ziel fanden sie eine menschenleere Straße mit Bürohäusern, in denen kein Fenster erleuchtet war. Nur spärlich kam aus entfernten Straßen das Fahrgeräusch einzelner Wagen.
    Jö hielt direkt neben der quadratischen eisernen Klappe, die mitten auf dem Gehsteig war, stieg aus und hob sie mit einem stählernen Haken an.
    James verschwand als erster in dem schwarzen Loch, Bartlett kam sofort nach, und Jo reichte die Koffer nach unten. Dann schloß er die Klappe, stieg in den Wagen und brauste ab.
    ***
    Mit dem einzigen Schloß an der Tür der Anwaltskanzlei beschäftigte sich James nur eine halbe Minute, dann waren beide Männer drinnen.
    Im Hauptraum des Büros herrschte angenehmes mildes Licht, da die helle Straßenbeleuchtung durch die zugezogenen gelben Vorhänge kaum gedämpft wurde.
    James zeigte auf die zweiteilige Metalldose am Safe, von der aus ein dickes Metallrohr über den Schrank lief und hinten in der Wand verschwand. Diese Wand war, wie James schnell bedauernd feststellte, aus Betonguß.
    »In zwei Stunden hätte ich ihn auf«, schimpfte James, »wenn dieser Alarmschalter nicht wäre.«
    Inzwischen entdeckte Bartlett im Schreibtisch des Bürovorstehers — er war der größte im Raum und stand quer in einer Ecke — ein schwarzes Journal mit der Aufschrift »Depotbuch«.
    Als letzte Eintragung stand unter Nr. 731 H. Reyss, dahinter in Klammern ein B. Bartlett grinste, als er das Buch durchblätterte. Die meisten Eintragungen waren gestrichen, hinter den verbliebenen stand meistens ein C, bei etwa dreißig Eintragungen waren ein A oder B hinter dem Namen.
    James kam zurück und machte ein wütendes Gesicht.
    »Ich habe fünf verschiedene Schalter gefunden, von denen es einer sein kann. Probieren geht nicht.«
    Bartlett wußte Bescheid. Das Drehen eines falschen Schalters löste augenblicklich Alarm aus. Wahrscheinlich war er nicht einmal hier zu bemerken, eine rote Lampe im Polizeirevier genügte. Um die Leitung durch die Wand zu verfolgen, waren Preßlufthämmer nötig, die in dieser ruhigen Nacht mehrere Blocks weit zu hören gewesen wären.
    »Der Brief liegt drinnen im Fach B«, sagte Bartlett. »Wie sieht der Schrank von innen aus?«
    James ging heran und zeigte mit der Hand die Einteilung.
    »Hier oben zwei Fächer nebeneinander mit gesondert verschlossenen Türen, dann kommt bis hier ein durchgehendes Fach, ebenfalls mit Extratür und darunter bis unten die offenen Regale.«
    »Dann sind das da oben die Depotfächer A und B und darunter C. In Fach B liegt das verdammte Schriftstück.«
    »Ist gut.«
    James drehte sich um und holte einen Koffer. Als erstes brauchte er einen Zollstock, mit dem er genaue Messungen vornahm. Nach wenigen Minuten hatte er an der Schranktür zwei Punkte in gleicher Höhe und ein Stüde tiefer einen Punkt in der Mitte markiert.
    Während James
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