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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo
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weiterarbeitete, verließ Bartlett den Raum und stellte sich draußen in das Treppenhaus. Es war still und kühl wie ein unterirdisches Gewölbe. Nach einem Besuch an der Tür des Hausmeisters kehrte Bartlett beruhigt um. Das blubbernde Geräusch verriet, daß der Betrunkene im Tiefschlaf lag.
    Die Bohrgeräusche aus dem Anwaltsbüro waren nur im gleichen Stockwerk zu hören, wie Bartlett schnell feststellte.
    Es dauerte nicht ganz zwei Stunden, bis James die Tür öffnete und seinen Kumpan vom Flur hereinwinkte.
    Bartlett trat in das Büro, sah die fertig gepackten Koffer auf dem Boden stehen und trat an den Safe, bis er einen Schritt davor stand.
    Auf den ersten Blick sah der Panzerschrank völlig unberührt aus. Der dunkelgrüne matte Lack schimmerte wie vorher. Kein Loch, keine ausgezackte Schweißnaht, keine Brandstelle verschandelte sein Aussehen.
    Bartlett grinste, rückte die auf den Schrank gerichtete Schreibtischlampe wieder zurecht und knipste sie aus. Dann nahm er den nächsten Telefonapparat auf und wählte eine Ortsnummer.
    Er ließ einmal Rufstrom abgehen, drückte die Gabel nieder, wählte noch einmal und ließ es zweimal klingeln, ehe er wieder auf legte, ohne ein Wort gesprochen zu haben.
    Nachdem sie die Bürotür verschlossen hatten, gingen sie fast geräuschlos durch das Treppenhaus hinunter.
    Es war kurz vor drei Uhr am Sonntagmorgen.
    Joshua saß vier Meilen östlich in seinem Wagen, rauchte eine Zigarette nach der anderen und gab sich die größte Mühe, nicht einzuschlafen.
    Er würde nach seinen Erfahrungen noch bis fünf hier sitzen können. Ab vier Uhr wurde es aber schon brenzlich, weil dann die aufkommende Sonne auch den Eisendeckel bescheinen würde, der das Tor zum Rückzug der beiden Safe-Strategen war.
    Um drei Uhr vierzehn Minuten kam das, worauf er die ganze Zeit gewartet hatte.
    Das Telefon in der Bar gegenüber schlug einmal an. Klar kam das Läuten durch die große Glasscheibe und drang durch das offene Fenster des Wagens an Joshuas Ohr. Nach kurzer Pause läutete es noch zweimal, dann blieb das Telefon stumm.
    Joshua sah q,uf die Uhr, wartete genau fünf Minuten und fuhr gemächlich ab. Nach weiteren fünf Minuten hielt der Wagen an der gleichen Stelle, die er vor gut zwei Stunden verlassen hatte.
    Joshua stieg aus, sah sich um und klopfte zweimal mit dem schweren Stahlhaken auf den eisernen Deckel im Gehweg.
    Es klopfte von unten zurück, Joshua hob den Deckel an, und wenig später lag die Straße wieder verlassen im Licht abgeblendeter Lampen.
    ***
    Ich stand unter der Dusche.
    Beim Frottieren klingelte das Telefon. Ich schlang mein Badelaken wie eine Toga um sich, ging hin, nahm ahnungsvoll ab und meldete mich kurz und hart mit »Cotton«. Das war eher gebellt als gesagt. Wer es auch war, er sollte merken, daß ich mich um diese Zeit durch einen Anruf nicht geehrt fühlte.
    Zu meiner größten Überraschung war es Myrna aus unserem FBI-Office. Sie ist eine rassige schwarzhaarige Schönheit von Mitte zwanzig und bringt Männer schon durch ihren Anblick in Verwirrung. Nur ihre Kollegen sind dagegen immun, eben wegen der Kollegialität. Dafür schätzen sie um so mehr das Innere ihres Kopfes, das ausgezeichnet funktioniert.
    »Hoffentlich habe ich Sie nicht aus den schönsten Träumen gerissen, Jerry, aber ich wollte sicher sein, Sie noch anzutreffen.«
    »Ich wollte heute ohnehin nicht weg, Myrna. Was gibt es denn? Sie sind doch heute gar nicht im Dienst, soviel ich weiß.«
    »Nein, ich bin frei.« Mir fiel auf, daß ihre Stimme bedrückt klang, es fehlte der gewohnte heitere Unterton. »Aber heute spät am Abend gehe ich zu einer Mitternachtsparty, zu der ich Sie gern mitgenommen hätte, Jerry. Da ist so Verschiedenes recht eigenartig. Das kann ich Ihnen aber nicht alles hier…«
    Ich wußte, daß Myrna ernsthaft besorgt sein mußte, sonst würde sie nie mit so einem Anliegen kommen.
    »Gut, wie ist es mit heute mittag? Um eins komme ich bei Ihnen vorbei, und dann fahren wir zu Loy Choy. Ich möchte gern einmal wieder mit Stäbchen essen.«
    Es war ihr recht, und sie wollte pünktlich sein.
    Ihre Wohnung lag auf dem halben Weg nach China Town, wo wir kurz vor halb zwei bei Choy einen freien Ecktisch erwischten. Das Lokal war alles andere als first dass, aber das Essen ausgezeichnet.
    Myrna war ziemlich ernst, und nach dem Essen berichtete sie. Ihre Darstellung war so exakt, wie sie es von uns gewohnt war.
    »Ich wohnte mit Patsy Pail zusammen.«
    Da von einem Auszug nichts
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