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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo
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Vortagsdatum mit dem Zusatz 10,05. Bartlett nickte grimmig, als er das Stück Papier ebenfalls an sich nahm. Gewissenhafte Ordnung konnte auch ihre Schattenseiten haben.
    Nach fast einstündiger Arbeit verließ der Mann das Apartment Nummer 632.
    ***
    In der West 25. Straße, zwei Blocks östlich vom Madison Square Park, lag das Büro der Anwälte Perkins and Holm. Bartlett betrat das gegenüberliegende Restaurant und konnte sich einen Fensterplatz aussuchen.
    Die wuchtige zweiflügelige Haustür war geschlossen. Das Schlüsselloch hatte seine Größe der Tür angepaßt. Der dazu passende Schlüssel mußte das Format eines mittleren Schusterhammers haben. Diese riesigen Schlüssel waren neuerdings in Mode gekommen. Für gewisse Berufe waren diese Schlösser unbequem, weil die dazu passenden Sperrhaken Sondertaschen beanspruchen würden.
    Bartlett beschäftigte sich intensiv mit dieser Frage, die schnell gelöst werden mußte, denn die Zeit drängte. Bis zum Sonntagvormittag mußte er den Originalbericht von Reyss haben, um dann die letzte Gefahr ausschalten zu können.
    Gelang es nicht, im Laufe dieser Nacht die zwei Seiten aus dem Büro der Anwälte zu holen, in dem sie sein mußten, wenn Bartlett die Notiz mit der Uhrzeit im Ordner richtig gedeutet hatte, dann war die gesamte Aktion gescheitert.
    Außer dem Verlust der beträchtlichen Mittel bedeutete eine solche Pleite, daß die Geschichte einen Wirbel auslösen würde, der eine Wiederholung an anderer Stelle unmöglich machen würde. Die Presse würde sich vor Wut überschlagen, und die einmal alarmierte Öffentlichkeit war auf Jahre hinaus für das Experiment verdorben. Außerdem würde ein gewisses Lager in der Bronx dem Chef heftige Kopfschmerzen machen.
    Wenn Harry Reyss die nötigen Beweise gehabt hätte und hinter den letzten Pfiff gekommen wäre, dann wäre der Schlamassel jetzt schon da. Er wußte nur noch nicht genau, wie gefährlich sein Exposé schon in dieser Form war.
    Kurz vor sechs erhob sich Bartlett, zahlte und ging. Er betrat die nächste Fernsprechzelle und rief die Feuerwehr an.
    Mit erstickter Stimme, eine Hand halb vor dem Mund, röchelte er in den Apparat:
    »Hilfe! Kommen Sie! Ersticke hier. Hinterzimmer von Perkins and Holm. Alles voll Rauch…« wunderschöner Hustenanfall, »eingeklemmt… bitte sofort helfen…«
    Der Mann in der Feuerzentrale hatte sofort verstanden.
    »Sofort. Bleiben Sie ruhig! Wo ist die Firma Perkins and Holm? Können Sie noch sprechen? Hallo…«
    Mühsam kam die Antwort.
    »West Fünfundzwanzigste 113…«, dann kam noch ein Röcheln, dem ein dumpfer Schlag folgte, und die Leitung war tot.
    Bartlett schlenderte langsam zurück. Er ging jetzt auf der anderen Straßenseite, wo die Hitze von den Wänden und Steinplatten flimmerte. Der Dunst des Asphalts mischte sich mit den Abgasen der wenigen Wagen, die zur Zeit hier verkehrten.
    Weit im Hintergrund heulte nicht lange danach eine Sirene auf, kam rasch näher, das Dröhnen schwerer Motoren wurde laut und lauter, dann fegte der Löschzug heran und bremste genau an der richtigen Tür.
    Bartlett blieb zehn Yard davor stehen.
    Ein Feuerwehrmann legte seinen Daumen auf die Glocke zum Hausmeister, während andere schwere Brechstangen vom Wagen nahmen. Sie kamen aber nicht zur Entfaltung ihrer zerstörerischen Kräfte, denn die Tür wurde aufgeriegelt, und der erstaunte Mann mit dem Besen in der Hand konnte nur noch »zweiter Stock« rufen, da waren drei Behelmte schon an ihm vorbei. Er warf den Besen zur Seite und rannte hinterher.
    Bartlett betrat ungehindert das Haus, denn die Feuerwehrmänner hatten sich an dem Wagen noch nicht voll in Aktion gesetzt, und der Brandmeister war schon im Gebäude. Seine Einsatzbefehle mußten jeden Augenblick kommen.
    Bartlett machte im übrigen den Eindruck, als wenn dies alles sein Eigentum wäre. Seine Art aufzutreten, war von imponierender Nonchalance.
    Unten im Eingang legte er den leichten Sommermantel auf den Tisch des Empfangs, Hut und Handschuhe kamen dazu, dann ging er rasch und federnd die Treppe hinauf, wobei er einen kleinen Fotoapparat mit raschen Griffen bereit machte.
    Der Hausmeister hatte mit seinem Passepartout das Büro aufgeschlossen. Mit den Männern von der Feuerwehr war er im Augenblick in den hinteren Räumen, wo man sie suchen und reden hörte.
    Im Hauptraum stand der Safe. Durch die offene Tür des Vorraums sah Bartlett den massigen grünen Klotz aus Stahl an der Wand stehen und schoß nach blitzschneller
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