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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn
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Purvis aus gelben Augen an, so, wie nur Frauen es fertigbringen. Die hochgezogenen Augenbrauen des Nachtklubbesitzers verrieten echte Überraschung. Freude empfand er anscheinend nicht über die Begegnung, obwohl die Lady attraktiv aussah.
    »Ich will mit Kim sprechen!« Ihre Stimme kreischte, überschlug sich gellend. Purvis blieb gelassen.
    »Wozu?«
    »Vielleicht interessiert es sie, einiges über den Schuft zu hören, der ihr Vater ist!«
    Purvis lächelte. Die Gorillas schoben sich näher. Er hielt sie mit einer Handbewegung zurück.
    »Wir sind nicht allein, Ellen! Du kannst später in mein Büro kommen, wo wir die Angelegenheit in Ruhe besprechen können. Du bist jetzt zu aufgeregt…« Der Auftritt war ihm sichtlich peinlich. »Wir können auch über Geld reden, da’s ist es doch?«
    »Du bist ein Schuft!« sagte sie bitter. »Ich lasse mich nicht mit ein paar Kröten abspeisen. Du hast versprochen, mich zu heiraten!«
    »Genug jetzt!« Purvis’ Geduldsfaden schien gerissen zu sein. Dale Winter, der kleinere der beiden Leibwächter, packte die Frau brutal am Arm.
    Ich griff zu und riß ihn zurück. Sein Gesicht verzerrte sich. Sein Blick, wäre er aus Stahl gewesen, hätte noch zehn Zoll aus meinem Rücken geragt.
    »Es ist zwar Ihre Privatsache«, sagte ich scharf zu Purvis. »Aber Sie sollten Ihren Leuten beibringen, nicht in dieser Art mit Frauen umzugehen.«
    Ellen entfernte sich, ohne noch ein Wort zu sagen. Sie ging mit einem Mann weg, der in einiger Entfernung von unserer Gruppe auf sie gewartet hatte.
    »Wir sprachen von Randy Hopper.« Für Purvis schien die peinliche Angelegenheit beendet zu sein. »Randy arbeitet schon vier Wochen nicht mehr für mich. Aber ich würde gern etwas für sein Begräbnis tun.«
    Die Platzlautsprecher kündeten die Landung der Maschine aus Gander an. Purvis schien erleichtert zu sein, das Thema abbrechen zu können.
    »Entschuldigen Sie mich, Cotton. Ich muß meine Tochter abholen.«
    »Einen Augenblick noch«, sagte ich. »Warum haben Sie Randy ’rausgeworfen?«
    Er zögerte einen Augenblick. »Er hatte ein paar Leuten die Daumenschrauben angelegt…«
    »Also Erpressung«, sagte ich. »Damit fällt der Mord in mein Ressort. Jedenfalls danke ich Ihnen für den ersten Hinweis auf ein Motiv für den Mord, Mr. Purvis!«
    Er leckte sich nachdenklich über die Lippen.
    »Man kann es nicht eigentlich Erpressung nennen«, versuchte er seine Aussage abzuschwächen.
    »Sie sind also ziemlich genau unterrichtet, Mr. Purvis«, hakte ich ein.
    »Nein!« Purvis bombardierte mich mit einem wütenden Blick.
    »Wenn Randy nur ein paar Bananenhändler um jeweils fünfzig Cent erleichtert hätte, wäre das noch kein Motiv für einen Mord«, überlegte ich laut.
    Purvis hatte noch etwas auf dem Herzen. Er sagte seinen Leibwächtern, sie sollten schon vorausgehen. Ned Benning, der größere von beiden, holte aus dem Kofferraum des Cadillacs einen Riesenstrauß roter Rosen. Sie schienen dafür die Treibhäuser einer Großgärtnerei geplündert zu haben. Purvis nahm mich beiseite.
    »Hören Sie, Cotton! Ich will heute keinen Ärger haben. Meine Tochter kommt aus Europa zurück. Ich hatte sie in einem Internat in der Schweiz untergebracht. Dieser Tag soll mir und Kim gehören. Vergessen Sie, was ich Ihnen gesagt habe!«
    »Tut mir leid, das kann ich nicht. Ich bin verpflichtet, der Sache nachzugehen. Sie müssen verstehen, daß ich einen so wichtigen Hinweis nicht einfach unterdrücken kann. Schließlich handelt es sich um einen Mord!«
    Er ließ mich stehen.
    Die Passagiere kamen die Gangway herab. Ich hielt Ausschau nach Phil. Joe Purvis umarmte seine Tochter, die durch den Rosenstrauß fast völlig verdeckt wurde. Vater und Tochter gingen zum Cadillac, gefolgt von den beiden Gorillas.
    Mit einer leichten Reisetasche bewaffnet, erschien Phil in der Luke.
    »Was gibt es Neues, Jerry?«
    »Einen Mord hier auf dem Airport. Sieht ziemlich professionell aus. Du müßtest eigentlich mehr erzählen können.«
    »Oh«, sagte er, »ich habe nur eine . einzige Überraschung erlebt. Auf dem Rückflug. Sie saß auf der anderen Seite des Mittelganges. So muß die Monroe ausgesehen haben, als sie zwanzig war. Junge, hatte die Beine!«
    So ist Phil nun einmal. Er kann sich bis zur Gluthitze eines Schneidbrenners erwärmen, wenn er erst einmal Feuer gefangen hat.
    Er unterbrach seine begeisterte Beschreibung und sah sich suchend um. Sein Auge blieb an einer Gruppe hängen, die auf den Cadillac Sedan de
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