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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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Stirn.
    ,.Das ging hart auf hart, Junge. Was denkst du wohl, was Rhodan mit dir gemacht hätte, wenn du ausgerechnet den Mann erschossen hättest, der vor drei Jahren den Satelliten sprengte?"
    „Nichts, überhaupt nichts", entgeg-nete Kosum erstaunlich reserviert. „Ich hätte als freier Bürger des Imperiums sogar eine Entschuldigung der Verantwortlichen verlangt."
    Kuruzin pfiff leise durch die Zähne.
    „Individualist, wie?"
    „Nein, nur ein Mensch, der seine Rechte fordert. Wenn man - so wie wir - wochenlang von der Außenwelt abgeschlossen wird, dann ist es nicht verwunderlich, daß man im gegebenen Augenblick so reagiert, wie man normalerweise reagieren muß.
    Wenn ich von einem Cappin eingepolt werde, ist er erledigt; vorausgesetzt, er gibt mir noch die Zeit dazu. Das wäre es, Großer. Gehen wir? Ich bin gespannt wie ein Flitzbogen."
    „Was ist denn das schon wieder?"
    Kosum gewann seine gute Laune zurück.
    „Historischer Begriff. Ich liebe es, die Leute zu belehren."
    „Dann paß nur auf, daß du mit diesen Aussprüchen keinem alten Aktivatorträger über den Weg läufst. Die haben nämlich das, was du zu wissen glaubst, noch selbst erlebt."
    „Hm ...! Ich werde vorsichtig sein und überdies hoffen, zusammen mit dir auf die gleiche Station zu kommen. Das dürfte allerdings bei der Größenordnung dieses Schiffes etwas problematisch werden."
    „Vielleicht können wir den Rollenoffizier bestechen?" hoffte Kuruzin.
    „Womit? Hast du Alkohol? Oder Howalgoniumklümpchen?
    Freund, verlasse dich auf meinen Charme. Auf dein herrliches Lachen möchte ich ungern verzichten."
    Sie hatten etwa eineinhalb Kilometer unter der immer drohender wirkenden Rundung des Schiffskörpers zurücklegen müssen, ehe sie die kleine Mannschleuse am tiefstliegenden Punkt der Zelle erreicht hatten.
    Zahlreiche Lastenfahrzeuge waren an ihnen vorbeigesurrt. Es waren nur noch kleinere Versorgungseinheiten gewesen, die jene Güter herbeibrachten, die zur sogenannten Minimalausrüstung eines Ultraschlachtschiffes gehörten.
    Eine tausendjährige Erfahrung in der Ausrüstung fernflugtauglicher Großraumschiffe sorgte dafür, daß selbst absurd wirkende Kleinigkeiten nicht vergessen wurden. Dazu zählten beispielsweise bestimmte Duftstoffe, die dem Wasser des bordeigenen Schwimmbades zugesetzt wurden. Die Galaktopsychologen wußten seit vielen Jahrhunderten, daß terrageborene Menschen hier und da nach dem Duft von Tannen verlangten.
    Das bislang namenlose Großraumschiff hatte in den vergangenen Wochen etwa siebenhunderttausend Tonnen direkte Bedarfsgüter an Bord genommen. Darunter waren in erster Linie dehydrierte Lebensmittel aller Art, Frischwasser und lebensnotwendige Artikel zu verstehen.
    Hätte man den Nahrungsmitteln die Wasser- und Knochenbestandteile nicht völlig entzogen, wäre das reine Verladungsgewicht unter irdischen Gravitationsbedingungen auf zirka fünfundachtzig Prozent angestiegen.
    Dieser Wert wäre jedoch im Zeitalter der Antigravitationsfelder vernachlässigbar gewesen. Das Lagerungsvolumen, das von dehydrierten Nahrungsmitteln benötigt wurde, war infolge ausgereifter Methoden um durchschnittlich das Sechzigfache geringer als die Raumbeanspruchung solcher Nährstoffe, die in ihrer natürlichen Ausdehnung, auch im tiefgefrorenen Zustand, in den Magazinen hätten verstaut werden können.
    Die wichtigste Voraussetzung zur Genießbarkeit staubtrockener und steinharter Dehydrate war ihre Anreicherung mit Wasser. Erst dann gewannen sie im Verlauf der Zubereitung ihr tatsächliches Volumen zurück. Eine Verschwendung des vorhandenen Lagerplatzes konnte man sich nicht erlauben. Ein Großraumschiff dieser Art mußte in der Lage sein, drei Jahre lang, maximal vier Jahre lang, ohne Inanspruchnahme einer Versorgungsbasis operieren zu können.
    Das unerläßlich notwendige Wasser jedoch konnte man auf zahllosen Planeten finden. Die chemisch absolut reine Regenerierung ausgeschiedener Flüssigkeiten aller Art gehörte zu jenem Wasserhaushalt-Kreislauf, der in akuten Notfällen sogar die Übernahme natürlicher Wasservorräte erübrigte.
    An Bord moderner Großraumschiffe der Solaren Flotte ging kein Schweißtröpfchen und keine verwertbare Körperausscheidung verloren. Nur ein kleiner Prozentsatz mußte als Totalverlust angesehen werden, was verschiedenartige Ursachen hatte.
    Die exzellente Lösung einer langfristigen Versorgung weitab aller Nachschubhäfen bestand seit tausend Jahren in der höchstmöglichen
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