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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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Verringerung des Nahrungsmittel-Platzbedarfes. Konserven im althergebrachten Sinne waren nur in geringer Anzahl für dringende Bedarfsfälle der Bordklinik übernommen worden. Aus dieser technisch und ökonomisch bedingten Tatsache resultierte auch die Auffassung, auf terranischen Raumschiffen könnte man zwar niemals verhungern, aber der Gaumen eines Menschen würde unweigerlich veröden.
    Das erdgebundene Gewicht der sogenannten indirekten Bedarfsgüter lag bei eins Komma eins Millionen Tonnen.
    Hierbei handelte es sich um Ersatzteile aller Art; angefangen vom Mikroschraubenzieher bis hinauf zum Waringschen Kompakt-Kompensationskonverter, mit denen ausgelaufene Aggregate der Beiboote ersetzt wurden.
    Das reine Beladungsgewicht schloß die Wert- und Werkstattausrüstungen der bordeigenen Anlagen nicht in sich ein. Die einzige Unvollkommenheit der Ersatzteilgüter und Werkzeuge bestand darin, daß man sie im Volumen nicht ebenfalls so verkleinern konnte wie Lebensmittel.
    Ihr tatsächlicher Vorteil bestand in ihrer hohen Materialdichte, die wiederum das Hauptproblem „Laderaumvolumen" sehr günstig beeinflußte. Ein Reaktor von zweihundert Tonnen beanspruchte bei exakter Lagerung wesentlich weniger Raum als normales Frischfleisch von gleicher Gewichtsordnung.
    Verantwortlich für die Verstauung dieser Güter war ein hochspezialisiertes Positronikgehirn, das jeden Laderaumwinkel des Schiffes „kannte". Die Spezialisten des Ersten Lademeisters waren Männer und Frauen, die ein langjähriges Studium für verschiedenartige Schiffstypen absolviert hatten.
    Sie waren Kapazitäten.
    Hinsichtlich all dieser Größenordnungen war es bedeutsam, daß die unerläßlich notwendigen Kernbrennstoffe nur einen Bruchteil des Ladevolumens beanspruchten.
    Ultrakatalysiertes Deuterium, dessen Fusionsprozeß im kalten Verschmelzungsvorgang schon bei knapp über dreitausend Grad Celsius erreichbar war; KATALY-D-ULTRA, das den einzigartigen Kohlenstoffzyklus der Sterne exakt kopierte, versorgte die Hochenergiereaktoren der Kraftwerke, die Direktstrahlmeiler der Korpuskulartriebwerke und die Autarkversorger der Überlichtflugkonverter mit nur winzigen Mengen verschmelzungsfreudiger Einspritznebel.
    Kernbrennstoffe dieser Art konnten überdies auf jedem wasserhaltigen Himmelskörper mit bordeigenen Anlagen hergestellt werden. Es hatte in der Geschichte der Solaren Flotte nur wenige Fälle gegeben, in denen Kommandanten mit ihren Kernbrennstoffen in Schwierigkeiten gekommen waren. Niemals aber war ein Schiff durch den totalen Verbrauch seiner Vorräte manövrierunfähig geworden.
    Besonders die neuartigen Schwarzschild-Reaktoren solarer Raumschiffe verwerteten notfalls auch andere Elemente.
    All diese Dinge hatten so erfahrene Männer wie Kosum und Kuruzin stillschweigend als selbstverständlich vorausgesetzt.
    Sie sahen mit offenen Augen und bemerkten mit geschärften Sinnen, daß dieser Schiffsriese startklar war. Die Restbeladung betraf nur noch Luxusgüter, auf die man hätte verzichten können.
    „Langfristiges Fernflugunternehmen!" hatte Kuruzin behauptet, ehe er zusammen mit Kosum in das Anti-gravfeld der Mannschleuse gesprungen und nach oben geschwebt war.
    Beide kannten derartige Vorbereitungen aus tausend gleichartigen Einsätzen. In diesem Falle sah die Lage aber noch komplizierter aus. Hier wurde an alles gedacht.
    Als sie vom Wachoffizier der Polschleuse empfangen und nochmals kontrolliert worden waren, hatten sie hinsichtlich des Flugziels keine besonderen Fragen mehr gehabt. Es mußte weit entfernt sein - sehr weit sogar!
    Sie hätten um ihre Köpfe wetten mögen, daß dieser Ynkelonium-Terkonit-Gigant ein Dimetranstriebwerk zum Anflug fremder Galaxien besaß. An Lineartriebwerke für den normalen Überlichtflug in der Heimatgalaxis dachten sie keine Sekunde lang. Das war seit tausend Jahren üblich. Bestenfalls hätten sie noch an eine Vervollkommnung der Waringschen Kompensationskonverter geglaubt; den wesentlich besseren und leistungsstärkeren technischen Nachkommen der ehemaligen Kalups.
    Was jedoch tatsächlich auf sie wartete, hatten sie nicht einmal in ihren kühnsten Träumen erahnen können. Dieses Schiff war ein Raumfahrzeug der Superlative.
    Der Ertruser erhob sich. Der Empfangsraum lag dicht hinter der Mannschleuse. Er war klein, spartanisch eingerichtet und mit Kommunikationsgeräten überfüllt. Der umweltangepaßte Mensch füllte den Raum nahezu aus. Er trug die einfache Borduniform der Flotte. Seine
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