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045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte
Autoren: Dämonenkiller
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auf diese Distanz nutzlos. Der erste Schuss musste sitzen! Wenn er nicht traf, war auch er selbst verloren.
    Er musste näher heran, bevor der weiße Adler … Dorians Gedanken jagten einander. Er würde zu spät kommen. Er musste zu spät kommen! Denn jetzt stoppte der Adler seinen Höhenflug, kehrte um und schoss wie vom Katapult geschleudert auf Coco zu. Wo blieb denn nur Cortez mit der Maschine!
    Dorian riss die Winchester im Laufen an die Schulter und feuerte das Magazin leer. Die Chancen, dass er den weißen Adler traf, standen 1 zu 1000. Aber was hätte er tun sollen?
    Als die Detonation der Schüsse verhallt war, lag eine unheimliche Stille über dem Canyon. Kein Vogellaut war zu hören.
    Doch ein anderes Geräusch erklang. Motorenlärm.
    Und dann sah Dorian sie, die Piper Super Cub. Er hätte einen Freudensprung tun können. Denn der weiße Adler schwenkte knapp vor Coco ab und stieg in die Höhe, wandte sich dem mechanischen Gegner zu, der da so unvermittelt auftauchte. Aus den Felswänden erhoben sich Scharen von Raubvögeln, stürmten mit Todesverachtung gen Himmel, zu dem verhassten roten Ding hinauf, aus dem sich wieder die giftige grüne Wolke löste.
    Dorians Blicke wandten sich dem Boden zu. Dort war Coco an den Fels geschmiedet. Jetzt sah sie in seine Richtung. Ihr Gesicht drückte grenzenlose Erleichterung aus. Dann wieder plötzlich Schrecken. Sie rief ihm irgendetwas zu. Er konnte es nicht hören, denn die Schwärme der Raubvögel stimmten ein ohrenbetäubendes Gekreische an.
    Dorian achtete nicht auf das, was über seinem Kopf geschah. Er konzentrierte sich auf Coco, die sich verzweifelt in den Ketten wand. Schon war er bei ihr, zerrte mit aller Kraft an den Fesseln.
    »Du musst zuerst Castillo erledigen«, rief Coco ihm zu. »Sein Körper liegt in einer Höhle hinter dem Haus. Er hat auch den Schlüssel für die Ketten bei sich. Beeile dich, Dorian! Töte seinen Körper, dann ist er im weißen Adler gefangen! Vernichte seinen Körper, bevor er ihn wieder beseelt!«
    Dorian hatte nicht einmal Gelegenheit gefunden, Coco mit einem Wort zu begrüßen. Nur einmal brachte er ihren Namen über die Lippen, dann entfernte er sich schon wieder von ihr, lief zu dem Haus, auf das ihre aus der eisernen Schelle ragende Hand wies.
    »Nimm dich vor den Vampirfledermäusen …«, hörte er sie ihm nachrufen. Der Rest ging unter in dem Lärm, der vom Himmel herunterkam.
    Er warf nur einen Blick hinauf, bevor er in das Gebäude drang. Es regnete tote Raubvögel aus der Giftwolke. Die anderen, die die tödliche Barriere durchbrochen hatten, stießen auf das Flugzeug hinab, aus dessen Kanzel pausenlos Mündungsfeuer blitzten. Aber die dämonischen Vögel ließen sich nicht abhalten. Einige durchbrachen das Sperrfeuer und rammten das Flugzeug.
    Dorian kam in den Wohnraum und orientierte sich kurz. Es gab nur eine einzige Tür in der Rückseite der Wand. Sie war verhangen. Er sah die achtlos in eine Ecke geworfene Fackel. Feuer war immer wirkungsvoll im Kampf gegen die Dämonen. Er nahm die Fackel an sich und zündete sie mit seinem Feuerzeug an.
    Dann stürmte er durch den Vorhang in die Höhle. Er ließ die Zone mit den leuchtenden Edelsteinen schnell hinter sich, drang in das Reich der Vampirfledermäuse vor. Er schwang die Fackel vor seinem Gesicht, hörte Knistern und Fauchen, als die trockenen Leiber der Blutsauger in Flammen aufgingen.
    Dorian lief durch die Reihen der geflügelten Wächter hindurch, entfachte ein Inferno aus lebenden Fackeln, und dann war er an seinem Ziel.
    Zu seinen Füßen lag der starre Körper eines Mannes, der keine Augen hatte. Seine Augenhöhlen waren mit einer blassen, bläulich geäderten Haut überzogen. Noch war dieser Körper herrenlos, der Geist, der ihn beseelte, war im Körper des weißen Adlers.
    Ohne lange zu überlegen, legte Dorian Feuer an den Körper des Dämons. Eine Stichflamme zuckte hoch, und er brannte wie Zunder. Die Rechte öffnete sich unter der Hitzeeinwirkung. Darin lag der Schlüssel zu Cocos Fesseln.
    Dorian nahm ihn an sich und machte sich auf den Rückweg.
    Als er ins Freie kam, wurde er Zeuge eines schrecklichen Dramas. Obwohl die Raubvögel unzählige Verluste erlitten hatten, gingen sie aus der Schlacht gegen das Flugzeug als Sieger hervor. Einige Vogelkörper schlugen gegen den Propeller, es gab ein unheimliches, weithin hörbares krachendes Geräusch. Das Flugzeug neigte sich zur Seite und sackte vornüber ab, fiel wie ein Stein in die Tiefe. Ein
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