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045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte
Autoren: Dämonenkiller
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Tatsache gegeben, dass Dorian nun sicher war, dass sich Coco im Canyon aufhielt.
    Er hatte sie durch das von Jimenez geliehene Fernrohr in der Tür eines der Gebäude stehen sehen. Und der Wunsch, sie endlich wieder zu sich zurückzuholen, war in ihm übermächtig geworden. Gut und schön, er war noch mit Lilian verheiratet. Aber er war auch sicher, dass sie einer Scheidung zustimmen würde.
    Man konnte Lilian vorwerfen, was man wollte, aber dumm war sie nicht. Sie hatte erkannt, dass sie sich auseinandergelebt hatten. Eigentlich hatte sie sich ihm entfremdet und sich an Marvin Cohen geklammert.
    Er dachte nicht lange über dieses Problem nach.
    Cortez hatte ihn wenige Kilometer vom Canyon entfernt abgesetzt. Der Abschied war kurz gewesen.
    »Sollten wir uns nicht mehr wiedersehen, Mr. Hunter, so behalten Sie mich als freien Mann in Erinnerung. Sie haben mir gezeigt, dass man sich mit Willenskraft von der Abhängigkeit der Dämonen lösen kann.«
    Das muss ich mir merken , dachte Dorian, wenn die Zeit kommt, da der Pakt mit den Oppositionsdämonen seinen Sinn verlieren wird.
    »Sie werden es schon schaffen, Esperno«, erwiderte Dorian. Er schüttelte die Melancholie ab, die ihn bei diesem Abschied zu befallen drohte, und sagte ernst: »Sie haben nun noch einen Platz im Flugzeug frei. Bieten Sie Jimenez an, Sie zu begleiten. Für ihn bedeutet es bestimmt sehr viel, seinen Racheadler im Kampf mit dem Weißen beobachten zu können.«
    »Daran habe ich selbst schon gedacht.«
    Dies war ein neuer Tag, der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Heute würde sich viel entscheiden.
    Dorian suchte sich einen Weg entlang der Felswände, war darauf bedacht, immer Deckung zu haben, um aus der Luft nicht sofort gesehen werden zu können. Wenn Castillo seine geflügelten Kundschafter ausschickte, konnte er einer vorzeitigen Entdeckung nicht entgehen, denn den scharfen Blicken der Raubvögel würde er sich nicht entziehen können.
    Aber Dorian wusste, dass Cortez bald mit dem Flugzeug auftauchen würde und mit ihm Jimenez' Racheadler. Das würde Castillos Aufmerksamkeit ablenken.
    Die Stille der mexikanischen Bergwelt wurde bald von fernem Vogelgeschrei unterbrochen. Das zeigte Dorian an, dass er dem Canyon schon ganz nahe war. Er lauschte auf das Motorengeräusch eines Flugzeugs, konnte aber nichts hören.
    Der Dämonenkiller beschleunigte seine Schritte, folgte dem Gekreische der Vögel. Wie viele dieser dämonischen Lufträuber mochten noch leben? Dorian vermutete, dass gut die Hälfte von ihnen durch Cortez' Sprühmittel ins Jenseits befördert worden war.
    Das musste Castillo in Zorn versetzt haben. Und sein blinder Hass würde ihn hoffentlich dazu verleiten, Fehler zu begehen, die tödlich sein konnten. Denn der Dämonenkiller war auf dem Weg zu ihm. Castillo rechnete wohl kaum damit, dass ihm von dieser Seite Gefahr drohen konnte. Er glaubte an eine Bedrohung aus der Luft, und der Herr der Lüfte war immer noch er.
    Dorian wollte einen Felsen umrunden und prallte zurück.
    Vor ihm lag der Canyon. Die ersten Sonnenstrahlen griffen über das Hochland, bedeckten die ihnen zugewandten Felsen mit ihrem Glanz, die Dämmerung löste sich auf, teilte sich in Licht und Schatten.
    Der Canyon lag noch im Schatten. Aber schon senkten sich die Sonnenstrahlen die Felswände hinab, hoben den Horst des weißen Adlers aus dem Dunkel. Was für ein majestätisches Tier! Bei seinem Anblick, wie er einem König gleich hochaufgerichtet auf der Felszacke hockte, konnte man seine Gefährlichkeit vor lauter Bewunderung vergessen.
    Jetzt breitete er seine Schwingen aus, schwang sie gemächlich in die Lüfte, sank mit den Sonnenstrahlen tiefer, als schwimme er auf ihnen. Zentimeter um Zentimeter wurden die Schatten verdrängt.
    Ein Schrei aus menschlicher Kehle.
    Da erblickte Dorian seine Geliebte. Die Sonnenstrahlen enthüllten zuerst ihr Gesicht, wanderten an ihrem Körper tiefer, gaben ihn frei, wie der Vorhang die Bühne für ein grausiges Schauspiel.
    Dorian stockte der Atem. Cocos nackter Körper war nun schon bis zu den Knien hinab in gleißendes Licht gebadet. Sie war mit Ketten an Armen und Beinen an den Fels geschmiedet. Es gehörte nicht viel Fantasie dazu, um zu ahnen, was das zu bedeuten hatte.
    Der Adler war im Begriff, sich auf sein Opfer zu stürzen. Von Castillo war nichts zu sehen. War sein Geist im Körper des weißen Adlers aufgegangen? Und sein Körper?
    Dorian rannte los. Er vergaß alle Vorsicht. Die Winchester in seiner Hand war
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