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045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte
Autoren: Dämonenkiller
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gewichen und sie nicht mehr in der Lage war, die Machete auch nur noch ein einziges Mal zu heben.
    Ermattet sank sie neben Castillos verstümmeltem Leichnam nieder. Die Fledermäuse waren wie vom Erdboden verschwunden.
    Coco war sich über die Konsequenzen ihrer Tat noch nicht klar. Aber sie fühlte sich erleichtert, wie von einer schweren Bürde befreit.
    »Bin ich also doch noch rechtzeitig zurückgekommen«, ertönte da Enrique Castillos Stimme hinter ihr.
    Sie wirbelte herum.
    Und da stand er. Umschwirrt von Tausenden von Leuchtpunkten, die ihm den Weg durch die Finsternis leuchteten. Sie sprang gehetzt auf, starrte auf das Ding, dass sie in dem Glauben, Castillos herrenlosen Körper vor sich zu haben, verstümmelt hatte. Es war eine unbeseelte Attrappe.
    »Der Warnruf meiner geflügelten Wächter erreichte mich gerade in dem Augenblick, als ich den weißen Adler das Flugzeug zerstören lassen wollte«, sprach Castillo weiter. Seine Stimme klang unnatürlich sanft. »Sie haben zwar dem Piloten und seinem Begleiter das Leben gerettet, aber dafür Ihr eigenes Todesurteil gesprochen, Coco. Ich habe Ihnen nie getraut und gewusst, dass Sie sich irgendwann demaskieren würden. Magus VII. wird es mir sicherlich verzeihen, wenn ich Sie der gerechten Strafe zuführe.«
    Coco sprang blitzschnell auf und rannte den Weg zurück, den sie gekommen war. Ohne von den Fledermäusen angegriffen zu werden, kam sie aus der Höhle, durcheilte den Wohnraum und gelangte unbehelligt ins Freie.
    Dort jedoch erwarteten sie die Raubvögel. Sie drängten sie bis zu einer Felswand neben dem Abgrund und hielten sie in Schach, bis Castillo eingetroffen war.
    Coco hörte Ketten klirren, musste es mit sich geschehen lassen, dass Castillo sie an Armen und Beinen an den Fels schmiedete.
    In ihrer Verzweiflung versuchte sie einige Male, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Aber es gelang ihr nicht, die Zeit anzuhalten, damit alles zur Bewegungslosigkeit erstarrte und sie fliehen konnte. Castillo musste ihr irgendetwas eingegeben haben, entweder mit den Speisen oder mit Dämpfen, die ihren Geist lähmten.
    Als sie an den Fels geschmiedet war, zogen sich die Vögel zurück. Nur der weiße Adler kreiste über ihr. Und sie wusste, dass er ihr Schicksal war.
    »Keine Angst, Coco«, sagte Castillo. »Sie brauchen nicht so schnell zu sterben. Sie werden lange leben und leiden. Kennen Sie die Sage von Prometheus? Bestimmt. Ihnen wird es so ergehen wie ihm. Jeden Tag nach Sonnenaufgang werde ich Sie im weißen Adler aufsuchen und mir einen Teil von Ihnen holen. Und dieses Stück wird bis zum nächsten Sonnenaufgang wieder nachwachsen. Und der weiße Adler wird es sich wieder holen.«
    Coco spuckte ihm ins Gesicht. Aber das berührte Castillo überhaupt nicht.
    »Übrigens, bevor ich es zu sagen vergesse: In dem roten Flugzeug saß auch Dorian Hunter … Ihr geliebter Dämonenkiller. Wenn er sich wieder blicken lässt und Sie an den Fels geschmiedet sieht, dann wird er mir in die Falle gehen. Sie haben ihm nur eine kurze Gnadenfrist verschafft, Coco.«

    Dorians letzte und einsamste Nacht ging ihrem Ende zu.
    Es dämmerte bereits.
    Der Dämonenkiller verließ seinen Unterschlupf und machte sich zu Fuß auf den Weg ins Tal der Raubvögel. Er hatte im letzten Augenblick seinen ursprünglichen Plan umgestoßen.
    Als er mit Cortez im Flugzeug über das Tal geflogen war, hatte er erkannt, dass er auf dem Luftweg nicht an sein Ziel kommen konnte.
    Ihm ging es in erster Linie ja nicht darum, Castillo und seine Raubvögel zur Strecke zu bringen, sondern Coco zu sich zurückzuholen. Und an sie kam er nicht heran, wenn er im Flugzeug saß. Ganz im Gegenteil, wenn Enrique Castillo ihn erkannt hatte, dann konnte er sich leicht denken, aus welchem Grund er gekommen war, und würde seine Wut an Coco auslassen.
    Dorian war zuversichtlich. Er hatte erlebt, welche Wirkung Cortez' Sprühmittel auf die Vögel hatte. Kaum von der Giftwolke eingehüllt, starben sie wie die Fliegen. Zu Tausenden.
    Castillo musste wegen dieser ersten Schlappe außer sich vor Wut sein, und das brachte Coco in noch größere Gefahr.
    Obwohl es ihnen gelungen war, Tausende von Vögeln mit dem Giftstoff zu töten, hatten sie mit dem Flugzeug die Flucht ergreifen müssen. Nur der weiße Adler hatte die Verfolgung aufgenommen, war aber plötzlich umgekehrt.
    Dorian hatte Cortez daraufhin gebeten, ihn auf einem Plateau in der Nähe des Vogelcanyons abzusetzen. Den Ausschlag für diesen Entschluss hatte die
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