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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod
Autoren: A.F.Morland
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vernichtende Kraft des Dämonendiskus zertrümmerte den Kopf der Bestie.
    Grelle Lichtbündel stachen aus den Augen, während sich die Schädelteile vom Rumpf trennten und in alle Richtungen davonflogen.
    Aus dem Halsstumpf schoß die schwarze Kraft, aus der Tansuls Leben bestand, in Form einer mächtigen Rauchwolke hoch, und dann schrumpfte die Lavabestie wie eine aufblasbare Puppe, die man aufgeschlitzt hat.
    Schlaff fielen die Arme herab, die Finger öffneten sich kraftlos, und Mr. Silver rollte den Hang zu uns herunter. Die schrumpfenden Arme wanderten zum Krater hinauf und verschwanden darin.
    Tansul tauchte hinab in den steinernen Schlot, über dem mein Dämonendiskus schwebte. Ich hob die Hand und holte mir meine stärkste Waffe mit einem Gedankenimpuls wieder.
    Während der Diskus zu mir herabschwebte, ging Tansuls Leben restlos zu Ende. Niemandem würde es gelingen, ihn jemals wiederauferstehen zu lassen.
    Als er eintauchte in die glühende Lavabrühe, erstarrte sie, und der von der Kraft des Diskus durchsetzte Schlangenleib löste im Inneren des Monte Fuoco eine gewaltige Implosion aus.
    Wir hatten Mühe, uns auf den Beinen zu halten, während es unter uns rumpelte und rumorte. Tiefe Risse entstanden im steinernen Massiv des Feuerbergs, und der Krater stürzte krachend ein.
    Tansul war erledigt, der Feuerberg zerstört. Wir hatten einen Sieg errungen, auf den wir mit Recht stolz sein konnten.
    Aber war es, nüchtern betrachtet, nicht wieder nur einer von vielen Teilsiegen?
    Es gab nach wie vor Vulkan.
    Die Tatsache, daß der Magier-Dämon nicht in das Geschehen eingegriffen hatte, besagte gar nichts. Wir mußten damit rechnen, daß wir mit Tansul nicht gleichzeitig auch das Mitglied der Grausamen 5 bezwungen hatten.
    Mr. Silver erhob sich und blickte zu dem eingestürzten Krater hinauf. »Und Vulkan?« fragte er knurrend.
    »Er wird erstmal eine Weile an dieser Niederlage nagen«, meinte ich. »Danach ist zu befürchten, daß wir es erneut mit ihm zu tun kriegen.«
    »Vielleicht versteckt er sich im Monte Fuoco«, sagte Vicky Bonney.
    Mr. Silver schüttelte den Kopf. »Nein, er ist nicht hier, ich würde ihn spüren.«
    Wir stiegen die Bergflanke hinunter, und ich forderte Vicky Bonney auf, zu erzählen, was sie erlebt hatte. Ihre Geschichte war haarsträubend und gipfelte darin, daß Don Primo und seine Nichte Laura sich in gefährliche Lavakiller verwandelt hatten.
    Ich brauchte eine Weile, bis ich das verdaut hatte. Da war ich der Meinung gewesen, Vicky wäre in Sicherheit, und dabei wäre sie um ein Haar das Opfer dieser Ungeheuer geworden.
    Wir fanden Laura und Primo Poccani dort, wo Vicky sie erledigt hatte. Mr. Silver brachte die Toten an Bord. Er unterzog sie einem kurzen magischen Test, um sicherzugehen, daß sie uns auf der Heimfahrt keinen Ärger machten, und stellte fest, daß die schwarzen Kräfte sie völlig verlassen hatten.
    Auf der Fahrt nach Palermo hatte ich reichlich Zeit, Vicky von unserem Erlebnis in der Feuerwelt zu berichten. Sie hing mit gespanntem Blick an meinen Lippen, sog alles in sich auf, was ich sagte, und kam aus dem Staunen nicht heraus.
    Als ich geendet hatte, fragte mich meine Freundin: »Bist du sicher, daß Yarrambool nun unser Freund ist?«
    »Ganz sicher, ich glaube aber trotzdem nicht, daß ich ihn jemals wiedersehe.«
    »Warum nicht?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Unwahrscheinlich, daß es mich noch einmal in die Feuerwelt verschlägt.«
    Sobald wir den Hafen von Palermo erreicht hatten, gab es für uns viel zu tun. Wir suchten die Polizeistation auf und meldeten, wen wir an Bord hatten.
    Anschließend berichtete Vicky, was sie Mr. Silver und mir erzählt hatte. Es gab nur einen Unterschied: Wir hatten ihr geglaubt. Aber die Polizei mußte sich mit Vickys Geschichte nach und nach anfreunden, denn man fand Federico Cazzale und die anderen Mafiosi tot in jener schäbigen Bretterhütte, und ihre Köpfe waren von erstarrter Lava eingehüllt.
    Das Protokoll, das wir später unterzeichneten, wurde sofort unter Verschluß genommen, und es wurde von höchster Stelle angeordnet, daß davon nichts an die Öffentlichkeit gelangen dürfe.
    Nachdem wir unsere Pflicht und Schuldigkeit getan hatten, kehrten wir ins »Ritz« zurück. An der Rezeption erfuhr ich, daß Tucker Peckinpah den Festsaal des Hotels gemietet hatte.
    »Hat er vor, eine großartige Siegesfeier zu inszenieren?« fragte ich Mr. Silver, der neben mir stand.
    »Wie bitte?« fragte mich der Italiener, der mich
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