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0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst
Autoren: Jason Dark
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lachte nicht, aber Florence Denning strahlte über ihr Sommersprossengesicht. Sie hatte die schon überschritten, sah aber zehn Jahre jünger aus. Vielleicht wegen ihrer zierlichen Gestalt. Das blonde Haar war sehr kurz geschnitten. Die Augen blitzten, ihr Mundwerk stand nur selten still, Flo war so etwas wie ein Energie-Bündel. Immer auf dem Sprung, Neuigkeiten zu erfahren. Wenn sie einmal jemand aufs Korn genommen hatte, ließ sie ihn so leicht nicht aus den Augen. Davon konnte Bill ein Lied singen, er hatte Florence schon als Volontärin erlebt.
    »Wie hast du mich gefunden?«
    »Ich brauchte nur nachzuschauen, wo das Bier steht.«
    »Schäm dich.« Bill ging zur Bank zurück, und Flo blieb an seiner Seite. Sie setzte sich auch neben ihn.
    »Sheila habe ich ebenfalls schon begrüßt.«
    »Toll. Und was hat sie gesagt?«
    »Ich soll ein wenig mit dir plaudern, damit du dich nicht langweilst. Nett von ihr, nicht?«
    Bill trank einen großen Schluck, wischte Schaum von den Lippen und meinte: »Wir lassen uns ja scheiden.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Und was ist der Grund?«
    Bill hob die Schultern. »Meine Frau treibt sich in den letzten Wochen des Nachts immer in Pubs und Kneipen herum.«
    Flo schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht glauben. Aber doch nicht Sheila. Welchen Grund soll sie denn haben?«
    Bills Gesicht blieb todernst, als er antwortete: »Sie sucht mich.«
    »Ahhhh!« Flo funkelte ihn an und ballte die Hände. »Ich blöde Kuh falle noch auf dich rein.«
    »So ist das eben. Man sammelt seine Erfahrungen. Wie ist es denn mit dir? Bist du noch immer unbemannt?«
    »Sicher.«
    »Du findest auch keinen, wie? Ich habe gehört, daß du nicht einmal im Schlaf den Mund halten kannst. Das hält auch kein Mann aus.«
    »Alles Verleumdungen. Ich mache nur meinen Job, das ist alles.«
    »Ja, Sir Wilfried sprach darüber.«
    »Und?«
    »Du willst mir Konkurrenz machen, hörte ich?«
    Flo lachte. »Meinst du wegen der Gespenster-Geschichte?«
    »Richtig.«
    »Da mache ich nicht nur dir Konkurrenz, auch deinem Freund, diesem John Sinclair. Ich werde ein Gespenst jagen und es auch finden, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Viel Glück.« Bill widmete sich wieder seinem Bier.
    »Mehr sagst du nicht dazu?« Flo war enttäuscht.
    »Nein, weshalb denn?«
    »Bist du nicht scharf darauf, selbst das Gespenst zu jagen? Es ist gefährlich.«
    »Ja, ja, aber im Sommer entwickle ich nur mäßige Energien. Ich halte mich da lieber an den Gerstensaft. Wenn du das Gespenst gefunden hast, kannst du mir ja Bescheid geben.«
    »Da dachte ich, endlich mal wieder mit dir zusammenarbeiten zu können, aber was ist? Nichts, gar nichts.«
    »Du hast doch jemand.«
    »Meinst du Marilyn Mansfield?«
    »Genau die.«
    Flo winkte ab. »Sie fängt erst an. Marylin ist blutjung. Die muß noch lernen.«
    »Da bist du genau die richtige Person, Flo. Glaube es mir. Ich wünsche dir alles. Gute.«
    »Soll das ein Abschied sein?«
    »Nein.«
    »Das hörte sich aber so an.«
    Bill hob die Schultern und beugte sich vor. »Kann ich auch nichts zu.« Er hatte den Krug mit beiden Händen umfaßt und schaute in den Garten, wo die zahlreichen Gäste sich zu Gruppen und Grüppchen zusammengestellt oder gesetzt hatten und der Alkohol jetzt, wo das Essen vorüber war, stärker floß.
    »Ich bin ja auch nicht ohne Grund zu dir gekommen, Bill.«
    Der Reporter lachte. »Das kann ich mir vorstellen. Wenn du auftauchst, willst du immer etwas haben.«
    »Aber keine Infos.«
    »Seit wann lügst du mir ins Gesicht?«
    »Ich lüge nicht, Bill. Ich brauche tatsächlich keine Informationen von dir.«
    »Was denn?«
    »Du sollst mir helfen.«
    »Das ist das gleiche.«
    »Nein, Bill.« Sie schüttelte heftig den Kopf. Ihre kurzen Haarspitzen bewegten sich dabei zitternd. »Es geht um eine ganz andere Sache. Ich möchte, daß du mir bei der Suche nach Marylin hilfst.«
    Bill trank einen Schluck und hätte sich fast verschluckt. Er gab ein glucksendes Geräusch von sich und drehte den Kopf. »Was soll ich? Dir bei der Suche nach deiner Volontärin helfen?« Er tippte gegen seine Stirn. »Bist du denn des Wahnsinns fette Beute, Mädchen? Ich laufe doch hier nicht einem jungen Mädchen nach…«
    »Aber das ist doch kein Nachlaufen. Du sollst mir nur helfen, sie zu suchen.«
    »Weißt du eigentlich, wie viele Männer hier nicht in Damenbegleitung sind? Darunter befinden sich einige attraktive Burschen. Sie wird sich jemand geholt haben und mit ihm im Gebüsch oder
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