Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bisher nichts gehört.«
    Sir Wilfried wunderte sich. »Das ist ungewöhnlich. Anchor ist ziemlich bekannt.«
    »Heißt das Schreckgespenst so?«
    »Wir haben ihm den Namen gegeben.« Der Verleger hob die Schultern. »Sie wissen ja, wie das ist, Mr. Sinclair. Zeitungen haben in jedem Jahr ein Sommerloch. Dann wird wieder das Ungeheuer von Loch Ness herausgekramt, um die Seiten zu füllen, aber das ist mir zu dumm. Ich wollte in der nächsten Woche damit beginnen, einen Fortsetzungsbericht über das Schreckgespenst zu schreiben. Die Londoner, die nicht in Urlaub gefahren sind, sollten eine Gänsehaut bekommen. Daß sich diese Legende auf grausamste Art und Weise bewahrheiten sollte, damit hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet.«
    »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, Sir Wilfried, halten Sie das Schreckgespenst für den Mörder der jungen Frau.«
    »So ist es.«
    »Sie glauben demnach an die Existenz dieses Monstrums?«
    »Nach diesem Mord bestimmt. Ich bin ein erfahrener Zeitungsmann. Mir ist nichts fremd. Ich habe Menschen erlebt, die Bestien waren, aber so etwas ist mir noch nie untergekommen. Da finde ich einfach keine Worte mehr. Das ist schlimm.«
    Bill Conolly gab einen Kommentar ab. »Wir müssen auch damit rechnen, daß sich der Mörder noch in der unmittelbaren Umgebung aufhält und wir uns ebenfalls unter Kontrolle befinden.«
    »Sagen Sie das nicht zu laut«, flüsterte der Verleger. »Sonst entsteht hier noch eine Panik.«
    »Jeder Mord hat ein Motiv. Können Sie sich eines bei Ihrer Mitarbeiterin vorstellen, Sir Wilfried?«
    Er antwortete mir sofort. »Sicher. Marylin Mansfield hat gegen das Schreckgespenst recherchiert.«
    »Dann wäre Florence Denning auch in Gefahr«, fügte Bill hinzu.
    »Sie stand Marylin zur Seite.«
    Ich widersprach nicht, aber ich wollte die Tote endlich sehen. Gemeinsam gingen wir zum Tatort, wo der Vorhang ein Stück zur Seite gezogen war, so daß unser Blick auf die Tote fiel.
    Ich spürte das Ziehen im Magen und merkte, wie mir das Blut in den Kopf stieg. Bill hatte mich schon vorbereitet, dennoch traf mich der Anblick hart.
    Ich schaute auch nicht lange hin, drehte mich um und holte eine Zigarette aus der Schachtel, während sich in meinem Rücken die Lücke im Vorhang wieder schloß.
    Bill gab mir Feuer. »Und?«
    »Das war kein Mensch«, erwiderte ich.
    »Meine ich auch.«
    »Werden Sie sich dann um den Fall kümmern, Mr. Sinclair?«
    Ich nickte dabei. »Und ob ich mich darum kümmern werde. Wenn es das Schreckgespenst tatsächlich gibt, finde ich es.«
    Sir Wilfried nickte. »Ich bin auch der Meinung, daß der Fall bei Ihnen in den besten Händen liegt. Wann fangen Sie an?«
    »Jetzt.«
    Er schaute mich erstaunt an. »Wieso das?«
    »Sir, der Mörder muß irgendwo hergekommen sein. Er hat sich bestimmt im Haus versteckt gehalten. Möglicherweise kann ich dieses Versteck finden.«
    »Da haben Sie aber viel zu durchsuchen. Das Haus ist verdammt groß.«
    »Wir haben Zeit.«
    Bill hatte den Satz gesagt. Als ich ihn anblickte, verzog er den Mund zu einem Grinsen. »Du glaubst doch nicht, daß ich mich abhängen lasse. Nein, mein Junge, das auf keinen Fall. Ich bleibe am Ball und werde den Fall mit dir gemeinsam lösen.«
    Davon konnte ich meinen Freund nicht abhalten. Vielleicht wurde mir Bill auch zu einer echten Hilfe, wie schon so oft.
    »Kennst du dich in diesem Haus gut aus?«
    »Es geht.«
    »Ich könnte Sie auch führen«, bot sich Sir Wilfried an.
    »Das ist sehr entgegenkommend von Ihnen, Sir, aber Sie müßten sich um die Gäste kümmern und auch das Eintreffen meiner Kollegen abwarten. Man soll den Tatort untersuchen und die Überreste wegschaffen.«
    »Ich sehe ein, Mr. Sinclair, daß Sie recht haben.«
    Bevor wir gingen, kam Sheila noch zu uns. Sie brachte die junge Frau, mit der sie die Zeit über geredet hatte, gleich mit. Ich erfuhr, daß sie ebenfalls Journalistin war und Florence Denning hieß. Sie und Marylin hatten im Fall des Schreckgespenstes recherchiert.
    Flo hatte sich noch nicht gefangen. Ihre Augen waren vom Weinen geschwollen und gerötet. Einige Male schneuzte sie ihre Nase, erst dann konnte ich Fragen stellen.
    »Sei aber behutsam«, sagte Sheila.
    »Natürlich.«
    »Ich möchte von Ihnen wissen, Miß Denning, was es mit diesem Schreckgespenst auf sich hat. Sie wollten einen Bericht über den Fall schreiben und müssen sich zwangsläufig damit beschäftigt haben.«
    »Das stimmt auch. Nur bin ich nicht großartig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher