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0447 - Der Drachen-Meister

0447 - Der Drachen-Meister

Titel: 0447 - Der Drachen-Meister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit ihren internen Machtkämpfen um die Nachfolge genug zu tun.
    Ted selbst drängte es nicht, einzugreifen und eine Entscheidung herbeizuführen. Er selbst konnte kein zweites Mal ERHABENER werden, aber er wollte auch für keinen anderen Partei ergreifen. Er wollte von den Ewigen in Ruhe gelassen werden; er hatte sich nie danach gedrängt, herrschend in den Mittelpunkt des Interesses zu gelangen.
    Carlotta war von diesem Mann fasziniert. Einer, der Macht über ein ganzes Universum besessen hatte, Herrscher über Leben und Tod gewesen war - und der weder der Verantwortung nachweinte noch den Privilegien, die ihm dieser Thron geboten hatte. Dieser Mann, hatte sie einmal überlegt, wäre der geeignete Staatschef. Ein Mensch ohne jeglichen Machthunger. Einer, der sich nicht an den Machterhalt klammerte…
    Und jetzt leuchteten seine Augen, als er von dem Auftauchen der Totgeglaubten sprach. Carlotta fühlte seine Begeisterung, die auf sie selbst übersprang.
    »Das Ärgerliche ist nur, daß ich dieses Wochenende keinen Urlaub bekommen kann«, seufzte sie. »Ich werde gebraucht.«
    »Ich sagte es dir schon einige Male: schmeiß deinem Chef den Arbeitsvertrag vor die Füße und ’ne Sahnetorte ins Gesicht. Wenn du arbeiten willst -ich biete dir Arbeit. Und ich biete dir eine optimale eigenständige Zeiteinteilung. Was willst du mehr?«
    »Dich, Teodore, aber als Geliebten, nicht als Vorgesetzten«, sagte sie. »Und ich will mich nicht von dir abhängig machen.«
    »Okay, das werde ich akzeptieren müssen«, erwiderte er. »Du kommst also nicht mit?«
    »Wer sagt das? Ich werde eben krank. Oder sonst etwas; mir fällt da schon etwas ein. Schließlich muß ja jemand aufpassen, daß du nicht zuviel von Zamorras Wein wegtrinkst, oder?«
    Er schmunzelte. »Zamorras Weinkeller ist größer als meiner - und besser gefüllt. Es dürfte ein paar Jahre kolossaler Anstrengung bedürfen, ihn leerzutrinken.«
    »Wie ist denn überhaupt die Kleiderordnung?« fragte sie. »Muß ich vorher noch einkaufen, weil mir ein festliches Abendkleid fehlt? Wird kurz getragen oder lang?«
    Ted lächelte und betrachtete seine nackte Freundin genießerisch. »Bleib einfach so wie du bist, dann machst du sicher nichts falsch.«
    »Wüstling! Laufen bei den Parties in eueren Kreisen eigentlich grundsätzlich immer die Frauen nackt herum?« fauchte sie.
    »Bisher hast du nur eine dieser Parties erlebt, nämlich die Einweihung meiner Villa, und da hast du dich freiwillig ausgezogen«, schmunzelte Ted. »Du hast dich sogar förmlich danach gedrängt, wenn ich mich richtig erinnere.«
    »Nur, weil ich nicht auffallen und mich den anderen anpassen wollte«, protestierte Carlotta wenig überzeugend. Dann winkte sie ab. »Wer kommt denn überhaupt?«
    »Eingeladen sind alle, die du kennst. Lord Saris, die Druiden, Möbius, dieser und jener…«
    »Die Druiden«, murmelte sie und dachte an Gryf, den jungenhaften Burschen mit dem wilden Haarschopf, aber auch an Teri Rheken, mit der sie freundschaftlich verbunden war und die ihr bereits einmal das Leben gerettet hatte.
    »Wann fliegen wir?« fragte sie.
    »Wir fliegen nicht, sondern fahren zu mir und nehmen den kurzen Weg«, sagte Ted und erhob sich. »Komm, je schneller wir dort sind, desto weniger verpassen wir.«
    »He, Mann!« protestierte sie. »Darf ich mich vielleicht vorher noch reisefertig machen, oder willst du mich splitternackt durch ganz Rom schleppen?«
    Ted grinste. »Die männliche Hälfte der Bevölkerung wird sich darüber nicht beklagen«, behauptete er und küßte Carlotta. »Beeil dich. Ich brenne darauf, die alten Freunde wiederzusehen.« ---Eine Stunde später befanden sie sich nach Überwindung des vierspurig stauenden Stadtverkehrs in Teds Villa am Stadtrand.
    Ted Ewigk holte seinen Dhyarra-Kristall aus dem Safe. Ein zweiter befand sich noch darin, nicht weniger stark als Teds Machtkristall. Er hatte bislang Sara Moon gehört, Merlins zur Schwarzen Magie entarteten Tochter, die zur ERHABENEN der Dynastie aufgestiegen war und ihren Vorgänger Ted Ewigk hatte jagen lassen. Ted hatte nach ihrer Festsetzung ihren Kristall in Verwahrung genommen, damit sie damit kein Unheil anrichten konnte.
    Warum er seinen eigenen Dhyarra nun mitnahm, wußte er selbst nicht genau. Dabei hatte er doch nicht vor, irgendeine magische Aktion durchzuführen, bei der er ihn vielleicht benötigte; er wollte nur mit Carlotta zusammen die Party im Château Montagne genießen. Aber vielleicht war es bei ihm ein
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