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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab
Autoren: Jason Dark
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und baumelte über die Sitzfläche eines Stuhls.
    Es war der Schatten einer Schlinge.
    Brisbaine dachte daran, wie es wohl aussehen würde, wenn er sich die kunstvoll geknüpfte Schlinge über den Kopf streifte. Würde er auch übergroß erscheinen?
    Brisbaine ging vor.
    Er musste sich nach links wenden, um den Stuhl zu erreichen, auf den er klettern wollte. Die Schlinge hing sehr günstig. Wenn er auf dem Stuhl stand, konnte er sie nehmen, sie über den Kopf streifen und um seinen Hals legen.
    Alles war genau geplant. Nur musste er sich zu diesem letzten Schritt noch überwinden.
    Vor dem Stuhl blieb er für einen Moment stehen. Dabei legte er den Kopf zurück und schaute die Schlinge an. Er sah hindurch. Für einen Moment hatte er die Vision, ein Gesicht dort erkennen zu können, aber das war wohl Einbildung.
    Wie sollte er auch dorthin kommen?
    Der Mann schluckte. Vielleicht zum letzten Mal in seinem Leben. Er hob vorsichtig das rechte Bein an, stemmte seinen Fuß auf die Sitzfläche, zog das andere Bein nach, stützte sich dabei an der Lehne ab und spürte die Berührung der Schlinge, wie sie über seine Haare streifte. Ein Schauer durchrieselte ihn. Plötzlich hatte er das Gefühl, dass es doch nicht so leicht war, so einfach aus dem Leben zu scheiden.
    Aber er vertraute auf ihn. Noch nie hatte er Brisbaine falsch beraten. So stellte er sich dann richtig hin, griff nach der Schlinge und streifte sie über den Kopf.
    Als die das Kinn berührte, dachte er noch einmal an einen Rückzug, zögerte auch, aber dann hatte er sich entschlossen und drückte sie um seinen Hals.
    Den Knoten schob er ein wenig nach links, stand auf dem Stuhl wie angeleimt und dachte daran, dass er noch gegen die Wand schauen wollte, wo er zuerst den Schatten der Schlinge gesehen hatte.
    Jetzt sah er auch, seinen.
    Übergroß malte er sich dort ab, und er zitterte auch, denn Brisbaine konnte einfach nicht mehr ruhig bleiben.
    Es war niemand da, der den Stuhl zur Seite schob. Er musste schon selbst springen.
    Hinein ins Nichts, und gleichzeitig hinein in die Hoffnung auf eine Wiedergeburt.
    Er würde zurückkehren. Als Reicher, als Mächtiger. Niemand konnte ihn dann stoppen.
    Vor dem Sprung verdrehte er die Augen und blickte gegen die Decke, wo noch immer der Kreis stand, den die Kerzenflamme dort hingemalt hatte. Schweiß lag auf seinem Gesicht, das Material der Schlinge drückte rau gegen seine Haut und scheuerte sie unter dem Kinn auf.
    Würde er sich selbst überwinden können?
    Ja, er sprang.
    Es war ein Reflex, und mit der Hacke stieß er noch gegen den Stuhl, so dass dieser zur Seite rutschte.
    Brisbaine aber fiel.
    Er spürte den Ruck, die Füße erreichten den Boden nicht mehr, obwohl sich das Seil gestrafft hatte.
    Eine blutrote Kerze nur beleuchtete den Todeskampf des Mannes, dessen Schatten sich übergroß an der Wand abmalte und schließlich ruhig blieb.
    Paul Brisbaine lebte nicht mehr…
    ***
    Auch Rocker können überrascht sein. Diesmal hatte es sie gleich doppelt erwischt.
    Erst durch meine Aktion und jetzt durch die Stimme der ehemaligen Hexe Jane Collins.
    »Denkt nur nicht, dass ich bluffe«, sprach sie weiter. »Eure Gestalten zeichnen sich besonders gut vor den Flammen ab. Ich würde euch raten, nichts zu tun. Manchmal habe ich einen sehr unruhigen Zeigefinger, und der liegt nun mal gern am Abzug einer Waffe. Alles klar?«
    Sie bekam keine Antwort.
    »Ob es klar ist?«
    Plötzlich peitschte der Schuß auf. Jane hatte die Kugel direkt in eines der beiden Feuer gesetzt und das allmählich niedergebrannte Holz erwischt, wobei einige Stücke auseinanderflogen und ein Funkenregen innerhalb der Flamme tanzte.
    Jetzt bekam sie die Antwort. »Ja, es ist klar!« Jerry hatte gesprochen.
    Die Worte waren ihm schwergefallen, denn die Beretta-Mündung drückte noch seine Wange ein.
    Ich war an der Reihe. »Sag den beiden Knaben, die mich hergebracht haben, dass sie ans Feuer kommen sollen. Ich will alle sehen, und meine Partnerin möchte dies ebenfalls.«
    »Gut.« Er holte tief Luft. »Kommt her. Los, Monkey und Andy! Stellt euch zu den anderen.«
    Sie kamen tatsächlich, und zum ersten Mal konnte ich sie richtig sehen.
    Der eine wurde Monkey genannt. Man kann ja nichts für sein Aussehen, er aber besaß tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Affen. Er ging zudem gebückt, und die langen Arme schwangen wie Pendel zu beiden Seiten des Körpers-. Aus einer Faust stach etwas Langes, Helles hervor.
    Es war die Messerklinge.
    »Wirf den
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