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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab
Autoren: Jason Dark
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Zahnstocher weg!« befahl ich ihm. »Los, mach schon!«
    Er gehorchte tatsächlich und breitete dann die Arme aus. So konnte er einen dicken Eichenstamm umarmen.
    Jane hielt sich glücklicherweise im Hintergrund. So wusste keiner der Rocker, auf wen sie zielte.
    Die beiden gingen zu den beiden Mädchen in Boxer-Shorts, die ihr großes Mundwerk auch verloren hatten. Der zweite Rocker hielt sich dicht hinter Monkey. Seine Haut war dunkel. Auf dem Kopf trug er eine flache Kappe.
    »Und nun?« fragte Jerry Granate. »Jetzt habt ihr euch wohl zuviel vorgenommen, wie?«
    »Nein, überhaupt nicht. Ihr werdet eure Sachen packen und dann verschwinden.«
    »So einfach?«
    »Ja, so einfach ist es!«
    Er atmete scharf, denn ich hatte den Druck der Mündung ein wenig verstärkt.
    »Wollen sie nicht, John?« hörte ich Jane Collins rufen.
    »Sie überlegen noch.«
    »Aber nicht zu lange.«
    »Du hast es gehört«, wandte ich mich an Jerry Granate. »Nicht zu lange, klar?«
    »Ja, ist gut.«
    »Du wirst jetzt deinen Kumpanen erklären, dass sie ihre Sachen packen sollen. Danach können sie sich auf die Maschinen schwingen und abdampfen. Ist das ein Vorschlag?«
    »Was geschieht mit mir?«
    »Du bleibst bei mir. Vielleicht lasse ich dich als letzten abziehen, aber das muss ich mir noch überlegen.«
    »Bulle, du…«
    »Keine Beleidigungen, Junge. Seid froh, dass ihr verschwinden könnt. Hier geht es um ganz andere Dinge.«
    Da hatte ich nicht gelogen, denn Jane und ich waren nicht ohne Grund hergekommen. Aus dem Alter, wo man nächtliche Waldspaziergänge durchführt, waren wir schließlich heraus.
    An den eigentlichen Fall wollte ich nicht denken, denn jetzt hieß es aufpassen. Rocker waren immer für eine Überraschung gut, auch dann noch, wenn sie unter Druck standen wie jetzt.
    Allein hätte ich es wohl nicht geschafft, aber Jane stand sehr gut und war vor allen Dingen unsichtbar.
    »Ich sehe noch nichts«, flüsterte ich Jerry Granate ins Ohr.
    »Okay, ich sage Ihnen Bescheid. Los!« schrie er. »Packt eure Klamotten. Die Helme auf und ab! Wir räumen das Feld.«
    »Das kannst du doch nicht machen, Jerry!« heulte Monkey. »Wir halten die Stellung.«
    »Willst du als erster ein Loch in deinem Affenschädel haben?« fragte Jane aus der Dunkelheit.
    Monkey zuckte zusammen. Er ballte seine mächtigen Fäuste. »Wenn ich dich je kriege, Süße, drehe ich dir den Kopf nach hinten!«
    »Aber jetzt pack zusammen!« rief ich.
    Sie waren sauer. Sie fühlten sich erniedrigt, obwohl sie in der Überzahl waren. So etwas vertrugen Rocker nicht.
    Auch Jerry Granate wusste, dass es mir ernst war. Er trieb seine Leute an, sich schneller zu bewegen. Schließlich wollte er nicht länger die Waffe am Kopf haben.
    Die Mädchen waren zuerst bereit. Wir hörten sogar die ratschenden Geräusche, als sie die Reißverschlüsse ihrer Lederjacken hochzogen.
    Dann griffen sie nach den Helmen und setzten sie auf. Die Sichtvisiere blieben noch hochgeklappt.
    Wieder vergingen Minuten.
    Auch ich hatte von Jane noch nichts gesehen. Konnte mir jedoch vorstellen, dass sie ihren Standort hin und wieder wechselte. Denn dort, wo die Rocker oftmals hinschielten, stand sie bestimmt nicht mehr.
    Als erster war Andy fertig. Er stellte sich neben seinem aufgebockten Feuerstuhl auf. Auch die anderen gingen zu ihren Maschinen, stiegen aber noch nicht auf.
    »Ihr sollt verschwinden!« rief ich laut.
    Monkey übernahm wieder das Wort. »Und was ist mit Jerry?«
    »Der bleibt noch.«
    »Wie lange?«
    »Bis ich ihn freilasse.«
    »Bulle, du willst uns reinlegen!« kreischte die Rockerbraut mit dem Neonschmuck. Sie kam zwei Schritte vor. Ihr Gesicht hatte sich verzerrt. »Ich gehöre zu ihm. Ich fahre mit ihm.«
    »Dein Pech, Mädchen!«
    »Willst du mir auch eine Kugel durch den Kopf jagen, Bulle?« Sie blieb stehen und verschränkte demonstrativ die Arme vor ihrer Brust. »Los, mach es doch!«
    »Oder ich übernehme es!« meldete sich Jane Collins mit lauter Stimme.
    Die Rockerbraut wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Schließlich zeigte sie Einsicht und nickte. »Ja, ich weiß, die Weiber sind oft schlimmer.«
    »Du mußt es wissen«, gab ich ihr recht und lächelte dabei. Das regte sie nur auf, denn sie spie aus.
    Dann ging sie weg. Sie stieg zu Monkey auf den Sozius. Mit beiden Händen klammerte sie sich an seinem breiten Körper fest.
    Jerry Granate aber stand neben mir und schwitzte. Der Schweiß lief in Strömen von seinem Gesicht herab. Wahrscheinlich
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