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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab
Autoren: Jason Dark
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Als sie noch zu den Hexen gehört hatte, war einige Male von Miles Banion gesprochen worden, dessen Kraft allein in seinem Schädel steckte. Es war ihm damals tatsächlich gelungen, Menschen davon zu überzeugen, den großen Schritt ins Jenseits zu gehen, um auf eine Wiedergeburt zu warten.
    Gerade dieses Thema war momentan in. Es gab kaum eine Gazette, in der nicht darüber berichtet wurde. Das hatte natürlich auch Jane Collins herausgefunden. Sie lebte wieder in London. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging es ihr wieder gut, und sie hatte sich dazu entschlossen, uns zu helfen.
    Dabei war ihr eine Person besonders behilflich. Sarah Goldwyn, die Horror-Oma. Sie hatte Jane Collins in ihr Haus aufgenommen und forschte nun mit ihr zusammen.
    Jane fühlte sich bei der zwar alten, aber im Innern ihres Herzens jung gebliebenen Frau sehr wohl. Sie war regelrecht aufgeblüht und freute sich über jeden neuen Fall, den sie übernehmen konnte, auch wenn sie dabei nur die zweite Geige spielte.
    Ob es Jane oder Sarah Goldwyn aufgefallen war, wusste ich nicht. Jedenfalls hatten die beiden Frauen herausgefunden, dass sich in den letzten Tagen die Selbstmorde häuften. Zahlreiche Menschen, die völlig normal lebten, hatten sich plötzlich erhängt, erschossen oder sich irgendwie anders umgebracht.
    Wie damals, als es noch einen Miles Banion gegeben hatte. Aber das lag 50 Jahre zurück. Die normalen Beamten hätten darüber nur gelacht, ich tat es nicht, da ich wusste, dass es gewisse Dinge gab, die man nicht unterschätzen sollte.
    Ein Mächtiger wie Miles Banion schaffte es noch, sich aus dem Grab zu melden.
    Und so waren wir unterwegs, um eben dieses Grab zu finden. Er war, als ihn das Schicksal ereilte, nicht auf einem normalen Friedhof beigesetzt worden. Fast genau an der Stelle, wo jetzt die Feuer brannten, hofften wir, sein Grab zu finden.
    Die Flammen waren zum Glück so weit niedergebrannt, dass wir in ihrer unmittelbaren Umgebung suchen konnten. Jane hatte eine lichtstarke Stablampe mitgenommen und suchte in ihrem Schein den Boden ab.
    Ich hielt mich vorerst zurück und stand nur da, von der letzten Glut des Feuers angehaucht.
    Jane schüttelte den Kopf. »Ich weiß es genau, man hat darüber geredet. Er ist da.«
    »Wer hat ihn denn begraben?«
    »Das weiß niemand. Die Hexen sprachen davon, dass sein Grab gekennzeichnet wäre.«
    »Und es ist genau diese Stelle?«
    »Ja. Zwischen den Mauern und dem grünen Saum, hat man immer gesagt. Das muss hier sein.«
    Jane Collins suchte weiter und zog die Kreise immer größer. Ich schaute hin und wieder auf den Rockerchef, der durch die Handschellen mit der Honda verbunden war und sich jetzt auf den Boden gehockt hatte. Er starrte stumm auf seine Knie.
    Von seinen Kumpanen hörte ich nichts. Ich konnte mir allerdings vorstellen, dass sie ihre Niederlage nicht so einfach hinnahmen.
    Möglicherweise kehrten sie zu Fuß zurück und schlichen sich aus dem Wald an wie Indianer. Das alles war zu erwarten. Aus diesem Grunde hoffte ich auch, dass wir das Grab so schnell wie möglich fanden.
    Ich beteiligte mich ebenfalls an der Suche und musste mir schon bald eine spöttische Bemerkung gefallen lassen. »He, Bulle, suchst du Ostereier? Die Zeit ist aber vorbei.«
    »Halt dich geschlossen.«
    Er lachte schmierig.
    Ich machte weiter, trennte mich dabei von Jane, die mehr zum Wald hin suchte. Ich geriet in die Nähe der Ruinen und hörte plötzlich ihren Ruf.
    »John, ich hab's.«
    Ich richtete mich auf. Jane kniete und leuchtete auf eine bestimmte Stelle.
    Als ich neben ihr stand, sah ich es auch. Die Grabplatte lag vor uns.
    Jane hatte Moos und Unkraut zur Seite geschabt.
    »Wie hast du den denn gefunden?« fragte ich überrascht und schüttelte den Kopf.
    »Ich spürte, dass es hier sein musste.«
    »Deine Hexenkräfte?«
    »Ja.«
    Mein Lächeln fiel knapp aus. »Das habe ich mir fast gedacht.« Ich war ihr behilflich, die gesamte Grabplatte freizulegen. Mit dem Taschenmesser kratzte ich das Moos ab.
    »Jetzt müssen wir das Ding noch öffnen!« sagte ich.
    »Und wie?«
    »Hast du Kraft?«
    Jane stand unter Stress. »John, mach keine Witze. Das Ding kriegen wir nie ohne Werkzeug hoch.«
    Da hatte sie recht. Aber mir fiel etwas ein. Als ich aufstand und zu Jerry Granate ging, rief Jane zwar etwas hinter mir her, aber sie ließ mich dennoch gehen.
    »Was willst du?« fragte der Rockerchef.
    »Werkzeug!«
    Er lachte mich aus.
    Ich kümmerte mich nicht um ihn, sondern öffnete die beiden
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