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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab
Autoren: Jason Dark
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auf.
    »He, Jerry«, sprach ich ihn an. »Was willst du, Bulle?«
    »Einige Antworten.«
    »Leck mich.«
    Ich wurde sauer, packte zu und zerrte ihn hoch. Jetzt starrte er mir ins Gesicht. »He, willst du dich an einem Wehrlosen vergreifen? Das würde dir ähnlich sehen. Ihr Bullen seid doch nur gut drauf, wenn ein anderer sich nicht wehren kann.«
    »Ich habe dir wohl das Gegenteil bewiesen.«
    »Glück.«
    »Für dich kann es Pech sein. Denk an deine Kanone, für die du bestimmt keinen Waffenschein besitzt.«
    »Und was soll das?«
    »Ich könnte es unter Umständen vergessen, Jerry.«
    In seine Augen trat ein lauernder Ausdruck. »Ach nee, ein Angebot von einem Bullen. Wie soll ich das denn verstehen?«
    »Überhaupt nicht. Du kannst es dir erst mal anhören.«
    »Spuck's aus.«
    »Dass wir von euch nichts wollten, ist dir ja inzwischen klargeworden. Mich würde interessieren, weshalb ihr euch gerade hier getroffen habt. Das hatte sicherlich einen Grund.«
    »Es gefiel uns hier. Wir dachten immer, von Bullen ungestört zu sein. Aber wir haben uns wohl geirrt.«
    »Und was war mit dem Grab dort?«
    Er lachte mir ins Gesicht. »Meinst du das Ding, an dem ihr gebuddelt habt?«
    »Was sonst?«
    »Ich habe keine Ahnung, und ich weiß von nichts. Klar? Ich weiß einfach von nichts.« Er grinste uns dabei so frech und höhnisch an, dass wir ihm einfach nicht glauben konnten. Es musste einen Grund gehabt haben, dass die Rocker gerade an dieser Stelle campierten.
    »Wir fanden dort etwas«, sagte ich.
    »Gold?«
    »Auch keine Waffen, sondern Knochen. Gebeine, um genauer zu sein.«
    Jerry ließ durch eine abwehrende Handbewegung erkennen, wie sehr ihn das interessierte. Nämlich überhaupt nicht. Dennoch gab er einen Kommentar. »Was jucken mich schon Knochen ohne Schädel? Das ist doch…« Er räusperte sich und sprach nicht mehr weiter.
    Diesmal reagierte Jane Collins. »Was hast du da gesagt, Jerry? Ohne Schädel?«
    »Wieso?« Sein Blick verlor an Sicherheit. Er begann plötzlich zu flackern. »Ich habe nichts gesagt.«
    »Doch, mein Lieber. Ein paar Worte zuviel. Du bist dir eben zu sicher gewesen. Das sollte man nicht sein. Woher weißt du eigentlich, dass wir keinen Schädel gefunden haben? Woher, Jerry? Sag es mir!«
    »Sehe ich nicht ein, Bulle. Vielleicht habe ich es geraten.« Er sprach schnell und verhaspelte sich dabei.
    »Irrtum, Granate. Da kommst du nicht mehr raus. Wir haben genau gehört, was du uns erzählt hast. Und du wirst weiterreden. Nur nicht hier, sondern woanders. Vielleicht in meinem Büro oder in einer Zelle. Das weiß ich aber nicht genau.«
    »Ich habe nichts getan!«
    »Wir werden dir auch nichts tun. Wir wollen dich nur verhören. Außerdem ist da noch die Sache mit der Waffe. Die hänge ich dir an, Jerry. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Er wechselte den Blick und schaute auf seine Maschine, mit der er verbunden war. Wahrscheinlich suchte er nach einem Ausweg. Für ihn gab es keinen.
    »Wir sollten von hier verschwinden!« schlug Jane vor. »Und zwar so schnell wie möglich.«
    »Okay.«
    Ich löste die Fessel und klemmte sie um mein Handgelenk. Jetzt war Jerry mit mir verbunden, und das ärgerte ihn ebenfalls. Unseren Wagen hatten wir in die Deckung eines schmalen Waldwegs gefahren, der tagsüber oft von Spaziergängern benutzt wurde. Um diese Zeit würde sich dort kaum jemand blicken lassen.
    Er ging links neben mir her. Den Kopf hielt er gesenkt. Das Leder knarrte bei jeder Bewegung. Manchmal stieß er schnaufende Geräusche aus, und ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass er auch weiterhin über einen Ausweg nachsann.
    Jane behielt ihn ebenfalls im Auge. Sicherlich dachte auch sie an die übrigen Rocker, die noch irgendwo lauern konnten und nur darauf warteten, uns einen Denkzettel zu verpassen.
    Ein Hexer namens Miles Banion war gestorben. Es hatte Selbstmorde gegeben, für die wir keine Erklärung besaßen, und ein Rockerchef schien über den längst verstorbenen Hexer Bescheid zu wissen.
    Wo gab es da die Verbindung?
    Jerry machte mir nicht den Eindruck, als würde er freiwillig mit der Sprache herausrücken. Sollte er tatsächlich mit den Kräften der Schwarzen Magie in Verbindung stehen, spielte auch so etwas wie Angst vor einer Rache bei ihm mit.
    Wir hatten uns nach rechts in den Wald geschlagen, wo auch eine Abkürzung existierte. Der Weg war zumindest so breit, dass Jerry und ich nebeneinander hergehen konnten.
    Und im Dunkeln brauchten wir auch nicht zu laufen, da Jane uns
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