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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab
Autoren: Jason Dark
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überblicken, und doch erwischte es uns in der Kurve.
    Gegenlicht flammte auf. Gleichzeitig wurde es auch hinter uns hell, und wir hörten das Dröhnen der startenden Motorräder.
    »Verdammt, die Rocker!« schrie Jane. »John, was soll ich tun?«
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen musste ich mich entscheiden. »Halt drauf, Jane!«
    ***
    Man hätte es auch als das absolute Nichts bezeichnen können, so finster war das Haus.
    Nichts regte sich dort, der Wind strich um das Gebäude herum, als wollte er erkunden, ob es für ihn nicht doch eine Lücke gab, in die er hätte hinein wehen können.
    Die Fenster und Türen waren dicht. Fugendicht sogar, und der Wind hatte keine Chance.
    Und doch existierte Leben im Haus. Ein Leben, das man mit einem bösen Traum vergleichen konnte, der noch weit entfernt war, mittlerweile aber Gestalt annahm.
    Die Gestalt eines Menschen!
    Er selbst war nicht zu sehen, nur zu hören. Schleichende Schritte, die in den oberen Räumen des Hauses aufklangen und sich auf ein bestimmtes Ziel hinbewegten.
    Für Sekunden verstummten die Schritte, dann klangen sie dumpfer auf, als sie über die Stufen einer Treppe nach unten gingen. Der Weg war genau zu verfolgen, denn der Unbekannte wusste sehr genau, wo sein Ziel lag.
    Im Keller!
    Dort befand sich sein eigentliches Reich, da fühlte er sich wohl, da hatte er sie alle hingebracht.
    Alt, feucht und niedrig waren die Gänge. Die Schritte des Mannes schlurften, und manchmal klatschte es auch, wenn er durch den Rest einer Wasserpfütze ging.
    Auf seinem Gesicht lag ein kaltes Lächeln. Niemand sah es, aber der Mann konnte seinen Triumph nicht verbergen.
    Wieder war einer gestorben! Und er war glücklich in den Tod gegangen, weil er an die Reinkarnation glaubte. Man musste nur überzeugend genug sprechen können, dann lief fast alles wie von selbst.
    Wie war der Mann seinem großen Vorgänger, Meister und Mentor dankbar. Der Hexer Banion hatte es allen vorgemacht. Er besaß die Kenntnisse, von denen andere träumten, und er würde sich auch weiter vervollkommnen, dessen war er sich sicher.
    Es war schon bewundernswert und manchmal unerklärlich, wie sie zu ihm kamen und seinen Rat haben wollten. Er gab ihn auch weiter, und sie hörten ihm zu, hingen an seinen Lippen wie Erstklässler.
    Er aber war mehr für sie. Kein Lehrer, nein, viel höher. Ein Guru, fast ein Götze.
    Sie taten alles für ihn. Sogar in den Tod gingen sie. Bestimmt hatte der letzte gelächelt, als er sich die Schlinge um den Hals legte. In wenigen Sekunden würde er sich davon überzeugen können.
    Der Mordraum lag im hintersten Winkel des Kellers. Man musste den Kopf einziehen und unter einem Sturz hergehen, um ihn erreichen zu können. Das tat der Guru auch, blieb vor der Tür stehen und neigte seinen Kopf nach vorn, so dass er die Tür mit der Stirn berührte. Er lauschte, aber von drinnen vernahm er keinerlei Geräusche.
    Der andere musste tot sein.
    Der Guru holte einen Schlüssel hervor. Nur er besaß ihn und schob ihn behutsam in das flache Schloss. Zweimal musste er ihn nach links drehen, dann war die Tür offen.
    Mit dem angewinkelten Arm drückte er sie nach innen. Bisher hatte er sich in völliger Dunkelheit bewegt, das änderte sich jedoch, denn in dem Kellerraum brannte das einzige Licht im Haus.
    Es war die Kerze.
    Als blutroter Klumpen stand sie auf dem hässlichen Schädel. Die flackernde Flamme sorgte für Licht und Schatten.
    Es war eine schaurige Szene. In der Schlinge hing eine Gestalt. Die Füße baumelten über dem Boden. Vom Luftzug der sich öffnenden Tür wurde der Tote leicht bewegt.
    Der Guru trat näher an ihn heran. Er wollte sehen, welch ein Gesicht der andere aufgesetzt hatte. Vielleicht war er glücklich aus dem Leben geschieden, mit der Hoffnung einer Wiedergeburt versehen.
    Nein, Paul Brisbaine bot keinen schönen und auch keinen zufriedenen Anblick. Sein Mund stand halboffen, das Gesicht war verzerrt und gleichzeitig aufgedunsen.
    Er musste einen schweren Tod gehabt haben…
    Dem Guru war es egal. Es stimmte ihn nicht einmal nachdenklich. Wichtig allen war der Schädel des alten Hexenmeisters. Seine Magie war auch Jahre später voll getroffen.
    Alle waren in seinem Haus gestorben. Auch bei Brisbaine machte er keine Ausnahme und nahm ihn aus der Schlinge.
    Die Leiche kippte ihm entgegen. Der Guru drehte sich so, dass sie auf seine Schulter fiel.
    Wieder schlurfte er durch die Dunkelheit. Diesmal langsamer, er hatte eine Last zu tragen.
    Er brachte seine
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