Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0445 - Horror-Quiz

0445 - Horror-Quiz

Titel: 0445 - Horror-Quiz
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mich wirkte es sogar einschläfernd, aber ich hütete mich, die Augen zu schließen, und hielt mich mit dem Gedanken an Vincent van Akkeren wach.
    Wenn ich ihn endlich stellen konnte, war viel gewonnen, und auch die andere Gruppe der Templer, mit Abbé Bloch an der Spitze, wäre mir sehr dankbar gewesen.
    Was bezweckte ein Mann wie van Akkeren, der sich lieber im Hintergrund hielt, mit dieser privaten Fernsehstation? Auf diese Frage hatte ich noch keine Antwort gefunden, doch ein Mensch wie er hatte immer einen Trick auf Lager.
    Wenn man so sitzt und wartet, hat man Zeit, über sein Leben nachzudenken. Mir erging es in diesem Fall so, und ich dachte daran, was ich durch meinen Job alles versäumte.
    Vergnügen, Freizeit, auch die noch laufende Fußball-WM, davon kriegte ich kaum etwas mit. Ich konnte nur in den Zeitungen nachlesen, wie die Mannschaften gespielt hatten, und daß man uns Engländer gegen Argentinien um ein Tor betrogen hatte.
    Das sind eben die großen Schattenseiten meines Lebens.
    In der Innentasche meiner Windjacke erklang ein leiser Piepton.
    Man hatte mir ein kleines Walkie-talkie mitgegeben, wie es Geheimdienstleute verwenden.
    Ich holte es hervor und stellte den Kontakt zum Rufer her.
    »Ja?«
    »Noch immer nichts, John?« hörte ich die Stimme meines Freundes Bill.
    »Nein. Es ist aber noch nicht Mitternacht. Sollte sich etwas ändern, sage ich dir Bescheid.«
    »Gut.«
    Ich steckte das Gerät wieder weg und ließ meinen Blick über die dunkle Fläche der kleinen Bucht gleiten. Das Wasser war hier ziemlich ruhig.
    Es konnte natürlich auch sein, daß van Akkeren Verdacht geschöpft hatte. Dann konnten wir uns den Fall an den Hut stecken.
    Weil es mir zu ungemütlich wurde, stand ich auf und marschierte auf den ziemlich glatten Planken auf und ab. Ich versuchte, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen.
    Die Rückseite des Bootshauses schloß mit dem Land an. Wenn ich durch die Tür schritt, stand ich sofort auf festem Untergrund. Es war ein rauher Felsboden, der sich erst nach ungefähr 100 Yards veränderte und in normales Grasland überging, durch das sich eine schmale Straße schlängelte, die in Southwell, dem südlichsten Ort der Insel, endete. Es war ein kleines Kaff und schien von Gott und der Welt vergessen worden zu sein.
    Das Bohlentor gab ein quietschendes Geräusch von sich, als ich es aufstieß und den Schuppen verließ. Das Gelände stieg ein wenig an.
    Die runde Kuppe sah ich als Schatten.
    Rechts von mir lagen die wuchtigen Felsen. Gewaltige Blöcke, die miteinander verwachsen waren.
    Soweit ich erkennen konnte, zeigte sich auf der Insel niemand.
    Meine beiden Freunde hatten zwischen den Felsen Deckung gefunden. Sie würden von dort alles beobachten.
    Ich drehte mich um und ging wieder zurück.
    Schatten sah ich.
    Sofort blieb ich stehen und hatte Mühe, meine rechte Hand unter Kontrolle zu halten, damit sie nicht zur Waffe zuckte.
    Sie waren zu dritt und so lautlos erschienen wie Geister. Nur tragen Geister keine Taucheranzüge und Tauchermasken, die ihre Gesichter verdecken.
    Wo sie hergekommen waren, ließ sich leicht feststellen. Sie mußten mit ihrem Boot unter das Haus gefahren sein und hatten eine Luke in die Höhe geschoben.
    Einer von ihnen, der Mann in der Mitte, winkte mir zu und wies anschließend auf die Luke.
    Die Bewegung war klar.
    Ich sollte mitgenommen werden!
    Schon von Berufs wegen war ich es gewöhnt, Überraschungen zu erleben und damit fertig zu werden. Deshalb zeigte ich auch vor den drei Typen keine Furcht, nickte ihnen zu und fragte: »Hat van Akkeren euch geschickt?«
    Ich erhielt keine Antwort. Es traf auch keiner Anstalten, die Taucherbrille abzunehmen, statt dessen sah ich wieder die Armbewegung. Eine in einem dünnen Gummihandschuh steckende Hand deutete auf die Öffnung, die mich von den Besuchern trennte.
    Ich trat langsam näher, bis ich in das Viereck hineinsehen konnte.
    Unter mir schaukelte ein Boot auf dem Wasser.
    Sie waren also gekommen.
    Es war ein großes graues Schlauchboot, das sich von der dunklen Wasserfläche kaum abhob. Neben einigen Ruderstangen war es noch mit einem starken Motor ausgerüstet.
    Ich grinste breit. »Soll ich wirklich an Bord?«
    Der in der Mitte nickte.
    »Und wenn ich nicht mitkommen will?«
    Der Typ in der Mitte hob die Schultern. Für mich ein Zeichen, daß sie wohl keine Gewalt anwenden wollten. Zudem hatten sie auch nur im ersten Augenblick so schaurig ausgesehen. Mittlerweile hatte ich mich an sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher