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0441 - Zwischen Mars und Jupiter

Titel: 0441 - Zwischen Mars und Jupiter
Autoren: Unbekannt
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Bildübertragung identifiziert hatte.
    Die Terraner waren sehr vorsichtige Leute. Sie hielten grundsätzlich alles für möglich, auch, daß man uns bei unserem Erkundungsausflug überwältigt und durch eine feindlich eingestellte Besatzung ersetzt haben könnte.
    Es war mir wohl anzusehen, daß diese Maßnahme nicht gerade meine Zustimmung fand, denn Lordadmiral Atlan wandte den Kopf, lächelte mich an und erklärte: „Das ist meine Schule, Ovaron. Die Terraner waren zwar schon immer vorsichtig, aber erst unter meiner Anleitung haben sie sich darin zu Experten entwickelt."
    In seine rötlichen Augen trat ein seltsamer Schimmer.
    „Andernfalls gäbe es längst kein Solsystem mehr."
    Ich glaubte ihm aufs Wort. Die terranische Menschheit hatte von Anbeginn ihres Vorstoßes in den Kosmos mit kaum vorstellbaren Widrigkeiten zu kämpfen gehabt, soweit ich das den Informationen Perry Rhodans und Atlans hatte entnehmen können. Ständig war sie von Gegnern umgeben gewesen, die nur darauf lauerten, daß sie in ihrer Wachsamkeit nachließ.
    Und nun wurde sie sogar noch aus ihrer Vergangenheit bedroht durch einen Sonnensatelliten, der in meiner Definitivgegenwart erbaut worden sein sollte.
    Dieser Sonnensatellit war übrigens der einzige Grund gewesen, der die Terraner zu ihrem Vorstoß in die ferne Vergangenheit ihres Ursprungsplaneten veranlaßt hat.
    Atlan, Alaska Saedelaere und ich stiegen aus, während Joak Cascal in der Pilotenkanzel blieb. Er sollte den Diskus wieder in den engen Hangar des Zeitreisegeräts bugsieren, was keine beneidenswerte Aufgabe war.
    Kaum hatte ich den Fuß auf den Boden gesetzt, als auch schon Takvorian heranstürmte. Die Biomaske, die den schmächtigen Oberkörper des Zentauren verdeckte, war wiederhergestellt worden. Nichts unterschied meinen Freund mehr von einem normalen Pferd. Freilich, die Terraner behaupteten, auf ihrer Gegenwartsebene gäbe es keine Pferde mit hellblauem Fell, doch das lag sicher nur daran, daß sie niemals versucht hatten, farblich wirklich schöne Tiere heranzuzüchten. Die entsprechende Erbanlage mußte auch in den Genen ihrer Pferderassen schlummern.
    „Du warst lange fort, Ovaron", sagte Takvorian vorwurfsvoll. Er benutzte keinen Verstärker, deshalb klang seine Stimme dünn und atemlos. Das lag an den winzigen Lungen des humanoiden Oberkörpers, der Pferdekörper besaß eigene, sehr voluminöse Lungenflügel.
    Ich tätschelte den Hals der „Pferdekopfmaske".
    „Mir ist die Zeit schnell vergangen, mein Freund. Warum hast du nicht einen Ausflug in die nähere Umgebung gemacht?"
    Takvorian scharrte mit den Hufen und warf Atlan und Alaska einen mißtrauischen Blick zu.
    „Ich mußte auf Merceile aufpassen", flüsterte er. „Die Dame flirtet mit dem terranischen Großadministrator, mein Junge!"
    Der Arkonide musterte mich scharf. Wahrscheinlich analysierte er mein Gefühlsleben, sofern es sich in meinem Mienenspiel, meinen Augen und meiner Körperhaltung zeigte. Ich nahm an, er fürchtete, daß solche Gefühle wie Eifersucht die Beziehungen zwischen mir und Rhodan trüben könnten.
    Ich lachte.
    „Merceile kann recht gut auf sich selbst aufpassen, Takvorian.
    Außerdem haben wir kein Recht, ihr vorzuschreiben, mit wem sie sich unterhalten darf und mit wem nicht."
    Atlan lächelte erleichtert.
    „Das ist die richtige Einstellung, Ovaron. Ich persönlich halte die Biotransferkorrektorin für ein verantwortungsbewußtes Mädchen, und Perry Rhodan ist ganz gewiß nicht der Mann für einen leichtfertigen Flirt."
    „Er hat Merceile Witze erzählt!" protestierte Takvorian.
    Der Lordadmiral war bemüht, sein Lachen zu unterdrücken.
    Ich versetzte dem Pferdemutanten einen Klaps auf die Wange.
    „Das ist fabelhaft, mein Freund. Bisher kenne ich nur wenige terranische Witze, aber die gefallen mir außerordentlich. Ich werde Merceile bitten, mir Perry Rhodans Witze wiederzugeben."
    Takvorian fletschte die Zähne, schüttelte den Kopf und trabte beleidigt davon. Er versetzte einem der terranischen Roboter einen Huftritt, daß es metallisch herüberhallte. Danach trollte er sich leicht hinkend. Die Kampfmaschine reagierte nicht, da ihre Programmierung den Movator als Freund auswies. „Ihr Freund ist sehr impulsiv", sagte Atlan.
    „Die inkretorischen Drüsen des Pferdekörpers funktionieren leider unabhängig von den Empfindungen des humanoiden Teiles", erklärte ich. Takvorian mußte deshalb einen Kompromiß schließen.
    Er verschafft den Emotionen des Pferdekörpers ein
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