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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug
Autoren: A.F.Morland
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zu lösen.«
    Federico Cazzale sagte: »Laß mal hören, wie du dir das vorstellst.«
    »Geh auf nichts ein!« stieß Laura besorgt hervor.
    »Das tu’ ich sowieso nicht. Ich hör’s mir nur mal an. Ganz unverbindlich.«
    »Er wird versuchen, uns hereinzulegen«, warnte Laura ihren Freund.
    »Er hat keine Chance«, behauptete Cazzale, dessen gutes Aussehen man zur Zeit nur erahnen konnte. Quasimodo, der Glöckner von Notre Dame, war gegen ihn ein Adonis.
    »Wenn wir nach Palermo fahren, rollt dein Kopf«, sagte Aldo Varese zu Cazzale. »Und meiner auch.«
    »Das ließe sich vermeiden, wenn du uns freilassen würdest.«
    »Du denkst wohl, ich bin bescheuert.«
    »Hör zu, hör doch zu, Cazzale!« sagte Varese eindringlich. »Wir könnten uns arrangieren. Du läßt uns frei, und wir helfen dir, mit Laura unterzutauchen. Don Primo erhält von mir die Meldung, daß wir dich auf der Feuerinsel abserviert haben. Wo Laura hingekommen ist, wissen wir nicht. Ich habe Freunde in Griechenland und in der Türkei. Sie würden euch bei sich aufnehmen, ihr wärt bei ihnen in Sicherheit. Was sagst du dazu, Cazzale?«
    »Du traust ihm doch nicht, Federico!« sagte Laura schnell.
    »Sei still, Laura!« fuhr Varese sie an. »Das ist ein Gespräch unter Männern. Na, wie ist’s, Cazzale? Noch ist Zeit für die einzige richtige Entscheidung.«
    Vicky Bonney hatte alles mitgehört und wandte sich nun zu dem auf dem Boden sitzenden Gangster um. »Denken Sie im Ernst, daß ich dabei mitspielen würde?«
    Varese bleckte die Zähne. »Wenn Cazzale mit meinem Vorschlag einverstanden ist – und wenn er vernünftig ist, akzeptiert er ihn –, können Sie überhaupt nichts machen, denn Sie haben ihm Ihre Pistole gegeben.«
    »Ich würde niemals zulassen, daß ihr Signorina Bonney etwas antut!« rief Laura Poccani leidenschaftlich aus. »Federico, sag ihm endlich, daß du nicht das geringste von seinem Vorschlag hältst! Federico!«
    »Hör nicht auf Laura!« versuchte Varese den jungen Mann auf seine Seite zu ziehen. »Du bist ein Mann, du weißt besser als sie, was richtig ist. Weiber lassen sich stets von Gefühlen leiten. Wir Männer gebrauchen unseren Kopf.«
    »Du hättest ihn schon lange gebrauchen sollen, Varese«, sagte Cazzale kalt, »dann befändest du dich heute nicht in dieser miesen Lage.«
    »Ich hoffe nicht, daß du mir auf diese Weise schonend beibringen möchtest, daß du meinen Vorschlag ablehnst. Du wärst verrückt, wenn du das tun würdest. Es ist die einzige Chance, die wir alle haben. Du weißt nicht, wozu Don Primo in seinem Zorn fähig ist, aber ich kenne ihn. Er macht uns alle kalt. Alle! Sogar Laura, wenn ihn die Wut übermannt!«
    »Gib dir keine Mühe, Varese«, sagte Cazzale. »Du kannst mich zu nichts überreden, denn ich traue dir nicht. Du bist ein falscher Hund. Außerdem brauchen wir deine Hilfe nicht…«
    »Und wie ihr die braucht!«
    »Wir werden anderswo Hilfe bekommen.«
    »Etwa von diesen Engländern? Menschenskind, du hast sie nicht alle! Ballard, Silver, Miß Bonney… Don Primo schnippt nur einmal mit dem Finger, und sie sind mausetot!«
    »Es ist zwecklos, Varese«, sagte Federico Cazzale und wandte sich um.
    Ein Motorboot kam ihnen entgegen, und Augenblicke später glaubte Laura Poccani, der Schlag würde sie treffen, denn dieses Boot wurde von Momo Castaglieri gesteuert.
    Das schwarzhaarige Mädchen krallte sich an Federico Cazzale fest und flüsterte: »Jetzt sind wir verloren!«
    ***
    Momo Castaglieri raste mit seinen Freunden aus dem Hafen von Palermo. Laura Poccani würde nichts unversucht lassen, um Cazzale das Leben zu retten. Sie wußte, wo Cazzale sterben sollte und würde sich gleichfalls auf die Feuerinsel begeben, also mußte Castaglieri ebenfalls dorthin.
    Als Alberto Gaspari hörte, daß er höchstwahrscheinlich die Feuerinsel betreten mußte, wurde er bleich. Er war kein Feigling, aber sein Mut hatte Grenzen, und bei mysteriösen Dingen stellten sich immer seine Nackenhärchen quer.
    Er war sehr abergläubisch, betrat nachts niemals einen Friedhof und trug stets eine Hasenpfote bei sich, die ihm Glück bringen sollte.
    Zumeist hing sie an einer Lederschnur um seinen Hals. Er legte sie nur ganz selten ab, und wenn er sie ab und zu mal nicht bei sich hatte, fühlte er sich hundeelend.
    So wie jetzt…
    Er war mit Rossana zusammen gewesen, diesem rassigen Mädchen, dessentwegen er schon viele schlaflose Nächte gehabt hatte.
    Nie wollte Rossana etwas von ihm wissen, sie spielte nur mit
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