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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti
Autoren: Larry Brent
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ihre DNS-Struktur zu verändern!
    »Diesmal wird
es klappen. Und wenn ich Tag und Nacht hier verbringen muß. Ich werde das
Experiment nicht aus den Augen lassen ...« Soliers Stimme klang fanatisch.
    Larry Brent
konnte nicht mehr an sich halten. Er tauchte hinter der schützenden Wand auf,
sprang über die grausige Leiche hinweg, riß die Harpune hoch und sagte mit
gefährlicher Stimme: »Sie brechen das Experiment sofort ab, Solier !
Holen Sie Morna Ulbrandson aus der Röhre !«
    Das Unbehagen
schlich wie Gift durch den Körper des Amerikaners, als er die schrecklich
zugerichtete Gestalt der Schwedin unter dem hauchdünnen Gespinst erblickte. Die
Gesichtszüge waren weich und schwammig, als würde die Haut von einer
geheimnisvollen Strahlung langsam und systematisch erweitert.
    Der
Fischmensch wirbelte herum. Aus seinem Maul kam ein fürchterliches Fauchen. Solier schluckte.
    »Was soll der
Unsinn, Brent ?« Er starrte auf die Harpune, die genau
auf seine Brust gerichtet war. Larrys Finger lag am Abzug. »Sie werden hier
nichts mehr verändern! Es ist zu spät !«
    Larrys Blick
ging durch das dickwandige Glas.
    Morna bewegte
sich.
    Sie hatte die
Augen geöffnet und konnte alles verfolgen, was um sie herum vorging. Hörte sie
es auch?
    »Larry ...?«
Ihre leise Stimme schien aus einer unendlichen Ferne an sein Gehör zu dringen.
    Sie war voll
bei Bewußtsein. Vielleicht waren die Dinge doch noch nicht so weit
vorangeschritten, wie Solier ihm das einzureden
versuchte.
    »Auf Ihre
Verantwortung!« Solier schlich zu der Röhre.
    »Ein bißchen
schneller. Wenn ich erst den Abzug durchziehe, ist es zu spät, Solier !« Larrys Stimme war kalt
wie Eis.
    Etwas
versuchte sich in sein Bewußtsein zu schleichen. Er merkte, wie die Luft vor
seinen Augen zu flirren begann. Undeutliche Schemen bildeten sich, für
Bruchteile von Sekunden glaubte er Umrisse von riesigen Quallen wahrzunehmen,
die sich aus dem Nichts formten, mehr und mehr wurden - und die Eindrücke
platzten wie eine Seifenblase.
    Der
Amerikaner hatte seine Gedanken unter Kontrolle. Übermächtige suggestive
Einflüsse - von dem geheimnisvollen, schaurigen Wassermenschen her, der wie aus
Stein gemeißelt reglos dastand und aus großen Augen die Dinge beobachtete.
    Die
Bodenklappe öffnete sich. Solier bewegte sich noch
immer sehr langsam. Er wartete auf die hypnotische Unterstützung durch das
rätselhafte Wesen.
    X-RAY-3 war
gewarnt und darauf vorbereitet. Doch die Gefahr, die sich ihm von hinten
näherte, wurde ihm nicht bewußt.
    Der
Wassermensch, der spürte, daß er keine Macht über das willenstarke Bewußtsein des Amerikaners ausüben konnte, griff zu einer List.
    Das
Meerwasser, das plätschernd gegen den terrassenförmig ansteigenden Felsboden
schwappte, geriet in Bewegung. Aus der Tiefe der zerklüfteten Felsen und
Korallenriffe stieg ein großer, dunkler Körper hervor. Ein riesiger Krake, der
einem geheimnisvollen Ruf folgte.
    Larry hörte
das klatschende Geräusch. Im gleichen Augenblick schlang sich auch schon ein
Tentakel um sein Bein. Der Angriff erfolgte blitzschnell und mit ungeheurer
Kraft. X-RAY-3 verlor das Gleichgewicht und konnte sich nicht mehr fangen. Er
wurde durch die Luft gewirbelt. Im Herumreißen wurde die Harpune ausgelöst. Zischend
raste der Pfeil um Haaresbreite an der Schulter Emile Soliers vorbei und durchstieß die Glasröhre, in der Morna lag.
    Larrys
Herzschlag setzte aus, als er sah, daß der Pfeil die ruhende Schwedin nur um
wenige Millimeter verfehlte.
    Der Pfeil
durchschlug das Glas vollständig. Es kam zu einer regelrechten Explosion.
Winzige Glassplitter flogen durch die Luft, die Röhre brach zusammen. Dumpf
klatschte Morna Ulbrandson auf den feuchten Boden. Das kalte Licht, das sich
über ihren Körper ergossen hatte, war verschwunden. In der normalen, etwas
schwachen Beleuchtung, die jetzt noch herrschte, wirkte ihre Haut gleich
anders. Aber die Reifschicht der Fäden hüllte sie ein wie eine Mumie, die
umwickelt werden sollte.
    Mehr sah
Larry Brent nicht. Der Kampf mit dem Kraken erforderte seine ganze Kraft und
Aufmerksamkeit.
    Ein zweiter
Tentakel mit pulsierenden, schmatzenden Saugnäpfen legte sich um seinen Körper.
Der Agent hatte das Gefühl, als wäre er zwischen zwei Mühlsteine geraten, die
immer fester gegen seinen Körper gepreßt wurden.
    Mit bloßen
Händen setzte er sich zur Wehr. Seine Muskeln zitterten. Mit unsäglicher
Anstrengung konnte er den Zugriff der Tentakel um seine Brust lockern. Er
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