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0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!
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faßte Easton das Ergebnis unserer Durchsuchung zusammen. »In keinem einzigen Kleidungsstück ein Etikett. In der ganzen Wohnung kein Papierstück wie etwa ein Brief oder eine Rechnung oder etwa dergleichen. Keine Wertsachen. Nichts, was man nicht ohne Bedauern zurücklassen könnte, wenn es nötig wäre. Es gibt keinen Grund, warum sich Ross hier noch einmal sehen lassen sollte.«
    »Augenblick mal«, knurrte ich, und allmählich geriet ich in eine sehr finstere Stimmung. Ich machte auf Zehenspitzen ein paar leise Schritte hin zur Tür und riß sie auf. Mrs. Anderson fiel mir fast entgegen. »Großartig«, sagte ich. »Genau auf Sie haben wir Kcwartet. Kommen Sie herein!«
    Ich zog die Tür hinter ihr ins Schloß. Sic war ein bißchen erschrocken, weil ich sie dabei ertappt hatte, daß sie am Schlüsselloch horchte. Ich ließ ihr nicht erst die Zeit, sich von diesem kleinen Schock zu erholen.
    »Hören Sie einmal gut zu, Mrs. Anderson«, sagte ich zu ihr mit sehr ernstem Gesicht. »Gestern nachmittag wurde in dieser Straße in der Telefonzelle unten an der Ecke ein alter Säufer namens Blick Huller umgebracht. Die Leute nennen ihn gewöhnlich Blick-Black, und Sie haben sicher von ihm gehört.«
    »Natürlich«, bestätigte die Frau. »Schön«, fuhr ich fort. »Nun mag jemand ein Säufer oder sonst etwas sein — wenn er umgebracht wird, so ist das für uns ein Mord, ein brutaler Mord. Verstehen Sie das?«
    »Sicher.«
    »Okay. Nachdem man Blicks Leiche in der Telefonzelle gefunden hatte, suchte die Polizei wie üblich Zeugen. Leute, die irgend etwas beobachtet oder zufällig gesehen haben könnten. Blick-Black war offenbar kurz vor seiner Ermordung in einer Kneipe gewesen. Also befragten wir alle Leute in dieser Kneipe. Und wissen Sie, wer da zufällig in dem Lokal war?«
    Mrs. Anderson schüttelte stumm den Kopf.
    »Ein Mädchen namens Ann Forth«, sagte ich, und ich merkte, daß die Frau bei der Erwähnung dieses Namens erschrak. »Ann Forth«, wiederholte ich gedehnt. »Ein junges Mädchen von siebzehn oder achtzehn Jahren. Sie scheint hier in der Gegend nicht gerade einen guten Ruf zu haben. Aber das interessiert uns nicht. Für mich war interessant, daß dieses Mädchen irgendwie an Blick Huller hing. Sie mochte ihn gut leiden. Und weil sie also Blick-Black gern hatte, scheint sie aus eigener Initiative ein bißchen herumgeschnüffelt zu haben, um den Kerl zu finden, der Blick Huller ermordet hat. So etwas ist natürlich Aufgabe der Polizei, aber Ann Forth ließ sich davon nicht abhalten. Sie fragte alle möglichen Leute in der Straße, ob sie Blick gesehen hätten, wenn ja, wo, mit wem und so weiter. Nun ist es eine alte Weisheit, daß auch mal ein blindes Huhn ein Korn findet. Ann Forth fand offenbar eins. Irgendein junger Bursche sagte ihr, daß er Blick Huller wenige Yards vor der Telefonzelle gesehen hätte, in der Blick Huller ermordet wurde. Verstehen Sie, wie wichtig diese Entdeckung ist?«
    »Ich glaube, ich kann es mir vorstellen«, meinte die Frau unsicher.
    »Es kommt noch besser«, versprach ich. »Das Mädchen gabelte also einen Zeugen auf, der Blick Huller wenige Minuten vor seiner Ermordung gesehen hat. Und wissen Sie, was dieser unerwartete Zeuge noch sah? Er sah einen Mann, fler hinter Blick Huller herlief. Verstehen Sie das? Ein Junge sieht einen Mann hinter Blick-Black herlaufen, und wenige Minuten später wird Huller umgebracht! Welcher Verdacht muß einem da ganz zwangsläufig kommen?«
    Ich sah sie forschend an. Sie wußte nicht, auf was ich mit meiner ganzen Geschichte hinauswollte, aber sie hatte genug logisches Denkvermögen, um die nächstliegende Folgerung ziehen zu können.
    »Sie meinen, der Mann, der hinter Blick Huller her war, könnte der Mörder sein, nicht wahr?«'
    »Der Verdacht drängt sich ja auf«, gab ich zu. »Und jetzt hören Sie mir weiter zu! Das alles erfährt also das Mädchen Ann Forth. Sie zieht genau dieselbe Schlußfolgerung wie Sie eben auch. Sie sagt sich, der beobachtete Mann könnte der Mörder von Blick-Black sein. Und nun will sie natürlich mehr über den mutmaßlichen Mörder erfahren. Sie fragt den Jungen aus. Wie der Mann aussah, ob er seinen Namen wüßte und so weiter. Und was meinen Sie, was der Junge ihr antwortet?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte die Frau.
    »Ich will es Ihnen sagen! Der Junge weiß den Namen des Mannes nicht. Aber er hat ihn schon ein paarmal gesehen. Er weiß, wo er wohnt. Er sagt es dem Mädchen. Können Sie sich denken,
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