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0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!
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an der Nase herumzuführen, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht, ja, ich hätte es wahrscheinlich gar nicht für möglich gehalten. Und deshalb setzte ich Phil an seiner Ecke ab und fuhr auch tatsächlich nach Hause und legte mich völlig ahnungslos ins Bett.
    ***
    Ein paar Stunden später stand ich wieder an der Ecke und wartete auf Phil. Vielleicht hätte mir ein Verdacht kommen müssen, als plötzlich ein Taxi anhielt und Phil herauskletterte. Er sah erbärmlich aus: Seine Augenlider waren gerötet, und er war nicht einmal rasiert.
    »Wieso bist du schon mit einem Taxi unterwegs?« fragte ich.
    »Ich mußte zur nächsten Apotheke. Ich konnte es vor Kopfschmerzen nicht mehr aushalten. Weiß der Teufel, was mit mir los ist.«
    »Willst du heute zu Hause bleiben? Ich kann ja sagen, daß du dich nicht wohl fühlst.«
    »Wo kämen wir hin, wenn ein G-man schon zu Hause bleiben wollte, nur weil er Kopfschmerzen hat? Außerdem wird es schon besser. Die Tabletten fangen an zu wirken.«
    »Wie du willst.«
    Mir fiel immer noch nichts auf. Treu und bieder fuhr ich mit Phil zum Distriktgebäude. Wir kamen, weil wir uns fast die ganze Nacht um die Ohren geschlagen hatten, eine Stunde später als sonst. Deshalb wollten wir uns zunächst informieren über den neuesten Stand der Dinge. Ich rief den alten Neville an, der gleich darauf bei uns erschien.
    »Morgen, Neville«, erwiderte ich seinen Gruß. »Gibt es was Neues?«
    »Vom Chef? Nein. Auf dem Pier wurde nicht die kleinste Spur von ihm gefunden. Auch nicht in dem explodierten und anschließend abgebrannten Stückgutschuppen.«
    »Er könnte von der Wucht der Explosion in den Fluß geschleudert worden sein.«
    »Die Flußpolizei weiß Bescheid und fährt mit ihren Booten alle nur denkbaren Ecken ab, wo ein Körper antreiben könnte. Und Taucher suchen sowieso das Becken neben dem Pier ab.«
    »Hast du eine Ahnung, was Mister High bewogen haben soll, sich nachts auf einem Pier herumzutreiben? Das ist doch nicht seine Art. Wenn auf dem Pier etwas zu beobachten gewesen wäre, dann wäre das eine Aufgabe für uns G-men gewesen, doch nicht für den Distriktchef!«
    Neville schüttelte seinen mausgrauen, kantigen Schädel.
    »Ich verstehe es ja auch nicht«, gab er zu. »Der Einsatzleiter vom Nachtdienst sagte, der Chef wäre gestern nachmittag sowieso reichlich seltsam gewesen. Er schrieb einen Brief und ließ ihn auf seinem Schreibtisch zurück mit dem Hinweis, der Brief sei nur zu öffnen, wenn er heute früh nicht zum Dienst erscheine.«
    »Ist der Brief schon geöffnet worden?«
    »Sicher. Sonst hätten wir doch gar nicht gewußt, daß der Chef die Absicht hatte, sich letzte Nacht auf Pier fünfzehn aufzuhalten. Die Gründe dafür weiß keiner. Entweder stehen sie nicht in dem Brief oder der Einsatz-1 eit er verschweigt sie.«
    »Wieso ist der Brief heute nacht schon geöffnet worden?«
    »Der Einsatzleiter brauchte eine Akte aus dem Zimmer des Chefs, dabei fiel der Brief auf den Boden und ging auf.«
    »Weißt du, daß wir Jack Fountain beobachten lassen sollten, nachdem sie ihn gestern aus dem Zuchthaus entlassen hatten?«
    »Ja, ich habe davon gehört.«
    »Weißt du auch, daß es dem Kerl gelungen ist, aus seinem Hotel zu verschwinden? Obgleich das Hotel von Leuten unserer Bewachungsabteilung umgeben war! Nach allem, was ich heute nacht hörte, scheint er über die Dächer entkommen zu sein. Hat man schon eine Spur von ihm gefunden?«
    »Nein. Nicht die geringste.«
    Ich wandte den Kopf zu meinem Freund hinüber, der in der hintersten Ecke unseres Büros stand und sich mit dem Elektrorasierer endlich die Stoppeln aus dem Gesicht kratzte.
    »Was meinst du, Phil? Können wir irgend etwas in der Sache mit dem Chef unternehmen?«
    »Nicht das geringste. Wenigstens im Augenblick nicht«, rief Phil über den summenden Rasierer hinweg. »Wir sollten uns wieder um Fountain kümmern, um die Ermordung Blick Hullers, der uns einen Tip über Fountain geben wollte, und um den Mord drüben in Queens. Wenn…«
    Er wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Gleich darauf kam ein Kollege herein und brachte uns einen Brief.
    »Heute nacht war der Vater einer gewissen Ann Forth hier«, erklärte er. »Seine Tochter Ann ist angeblich verschwunden, hat aber diesen Brief zurückgelassen. Der Inhalt bezieht sich auf die Ermordung eines gewissen Blick Huller. Wir haben sofort in der Nacht die zuständige Mordkommission vom Text des Briefes in Kenntnis gesetzt. Die auf dem Brief
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