Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!
Autoren:
Vom Netzwerk:
heutzutage mit den schnellsten Autos der Welt ausrüsten. Sie werden immer im Nachteil bleiben. Weil eine Funkleitstelle mit zahllosen Sprechfunkgeräten, verteilt über das ganze Land, immer schneller sein wird als das schnellste Auto.
    Phil telefonierte über Sprechfunk. Ich steuerte den Wagen. Unaufhaltsam kamen wir unserem Ziele näher. Nur Jack Fountain wußte nichts davon.
    »Na also«, sagte Jack Fountain.
    Einer seiner Gangster stellte einen großen Karton vor ihn hin. Staub lag darauf. Aber Fountain erkannte ihn auf den ersten Blick.
    Belinda Buston hockte neben ihrem Mann auf der breiten Couch. Sie hatte Fountain zunächst nicht erkannt. Aber jetzt wußte sie, wer er war. Der Mann, der ihr vor sechzehn Jahren den Hof gemacht hatte. Der Mann, der sich dann plötzlich als Gangster entpuppt hatte. Der Mann, der ihr diesen Karton geschickt und sie gebeten hatte, ihn aufzubewahren.
    Fountain klappte ein Taschenmesser auf und zerschnitt die Verschnürung. Er öffnete den Karton, aber er öffnete ihn so, daß außer ihm selbst niemand hineinblicken konnte. Er sah lange hinein. Als sein Gesicht dann wieder zum Vorschein kam, glänzte es rot, schweißbedeckt und triumphierend.
    »Ja«, sagte er rauh. »Ja, das ist mein Karton. Mein Eigentum. Dafür habe ich fünfzehn Jahre hinter Gittern gesessen.«
    Belinda Buston, geborene Tuckle, hatte nicht die geringste Ahnung, was der Karton enthielt. In Erinnerung an eine Liebe, die vielleicht nie mehr als eine Illusion gewesen war, hatte sie ihn aufbewahrt.
    Sie hatte ihn nie geöffnet.
    »Du weißt natürlich, was drin ist?« fragte Fountain.
    Belinda schüttelte den Kopf. Sie spürte den fragenden Blick ihres Mannes, und sie nahm all ihre Kraft zusammen.
    »Du hast mich getäuscht, damals, vor sechzehn Jahren«, sagte sie fest. »Du warst ein Gangster. Ich bin vor Scham fast in den Boden versunken, als ich es in der Zeitung las. Dann kam der Karton in die Pension. Ich sollte ihn dir aufheben, schriebst du, auch wenn es lange dauern würde. Kein Wort der Entschuldigung, keine Bitte um Verständnis, nur: Heb den Karton auf! Ich war nahe daran, damit zur Polizei zu gehen. Aber ich schämte mich so abgrundtief, daß ich auf einen Gangster, auf einen billigen, gewissenlosen Gangster hereingefallen war, daß ich es nicht übers Herz brachte. Ich habe keine Zeitung mehr angerührt für die nächsten Wochen und Monate. Ich wollte dich aus meinem Gedächtnis streichen. Nun stehst du ’plötzlich wieder da. Mit einer Horde von Rowdys. Was willst du noch? Da ist der Karton, nimm ihn und geh. Ich könnte heute noch vor Scham in den Boden versinken, wenn ich daran denke, daß ich dir einmal vertraut habe. Geh. Bitte, geh. Geh so schnell wie möglich.«
    Fountain saß lächelnd in einem Sessel. Sein Lächeln war nicht gut. Es war das falsche Lächeln eines Gangsters, der längst seinen Plan gefaßt hat und mit den Opfern nur noch ein bißchen spielt. Das trügerische Gefühl der Macht auskostend, das ihm eine günstige Situation für ein paar Minuten vorgaukelt.
    »Ted«, sagte er langsam.
    »Ja, Chef?«
    Ein stiernackiger Kerl mit brutalen Gesichtszügen und tückischen Augen trat vor.
    »Was sollen wir mit den beiden machen, Ted? Was meinst du?«
    Der Kerl lachte hämisch.
    Fountain stemmte sich hoch.
    »Also erledige das«, sagte er rauh. Der Bursche mit dem Stiernacken griff unters Jackett. Noch bevor er seine Pistole in der Hand hatte, sagte eine ruhige Stimme:
    »Guten Abend, Jack Fountain. Ich bin D. High, Chef des FBI-Distriktes New York. Sie sind verhaftet. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt ab tun oder sagen, gegen Sie verwendet werden kann.«
    ***
    »Verflucht noch mal«, rief Phil leise, während wir uns die Hälse verrenkten, um über die Veranda hinweg in das hellerleuchtete Wohnzimmer blicken zu können. »Er hat doch keine Waffe! Er kann gar keine Waffe bei sich haben! Das weiß ich doch!«
    Ich schwang mich auf die Veranda hinauf.
    »Los!« rief ich in die Nacht hinein. »Alle Mann in die gute Stube!«
    Ich riß die Verandatür auf und sprang mit zwei gewaltigen Sätzen auf Fountain zu. Wir prallten zusammen, stürzten und rollten über den Teppich. Fountain versuchte, mit der Hand unter den Mantel zu kommen. Ich knallte ihm meine Stirn gegen das Kinn. Der Schlag dröhnte mir durch den Kopf, so daß ich vorübergehend bunte Sterne herumwirbeln sah.
    Hinter mir schrie jemand. Ein Schuß fiel. Von allen Seiten stürmten auf einmal Männer ins
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher