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0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!
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auf was ich hinauswill?«
    Sie hatte bereits die richtige Vermutung, das konnte man ihr ansehen, aber sie stritt es zunächst noch ab. Da legte ich unseren Trumpf endlich auf den Tisch:
    »Der Mann wohnt bei einer gewissen Mrs. Anderson, die davon lebt, Zimmer und Apartments zu vermieten. Der Mann wohnt noch nicht lange bei ihr, aber doch so lange, daß sich seine Anwesenheit in der Straße herumgesprochen hat. Das also erfährt Ann Forth. Und was tut sie? Sie kreuzt bei Ihnen auf, Mrs. Anderson, und stellt ein paar neugierige Fragen über diesen Mann. Habe ich recht? War Ann Forth gestern am späten Nachmittag oder Abend bei Ihnen?«
    »Ja«, sagte die Frau kläglich, »ja, sie war hier und —«
    »Hat sie sich nach diesem Mann erkundigt?«
    »Ja, das hat sie getan.«
    »Mrs. Anderson!« Ich sah ihr lest in die von roten Äderchen durchzogenen Augen. »Mrs. Anderson, haben Sie diesem Mann erzählt, daß sich Ann Forth nach ihm erkundigt hat?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Erzählt? Nein. Er war doch nicht zu Hause, als Ann hier war. Er ist seit gestern nachmittag überhaupt nicht mehr hier gewesen. Ich hatte ihm einen Zettel unter der Tür durchgeschoben.«
    »Was für einen Zettel?« unterbrach ich schnell. »Einen Zettel, auf dem stand, daß sich ein Mädchen namens Ann Forth nach ihm erkundigt hätte? Stand das auf dem Zettel? Ja oder nein?«
    »Sinngemäß ja, ich konnte doch nicht…«
    »Wir haben keinen Zettel gefunden«, fiel ihr Phil ins Wort.
    »Und folglich muß der Kerl doch hier gewesen sein und den Zettel gefunden und mitgenommen haben«, sagte Deteklivleutnant Easton von der Mordabteilung. »Er hat nichts hier zurückgelas-Nt'n, was uns auf seine Fährte bringen könnte. Dafür ist Ann Forth seit heute nacht verschwunden. Sie haben — ungewollt, meinetwegen — einem Mörder geholfen zu entkommen, Mrs. Anderson. Wir wollen uns nichts vormachen, Herrschaften: Die Chancen, daß Ann Forth noch am Leben ist, sind nicht allzu groß…«
    ***
    Es war kurz vor Mittag, als wir mit ein paar Kollegen und dem Einsatzleiter des Tagdienstes die Lage besprachen. Phil hatte sich für eine Stunde entschuldigt mit der Begründung, daß er es nötig hatte. Vielleicht schleppte er seit dem Regen der vergangenen Nacht eine sich allmählich steigernde Erkältung mit sich herum.
    Unser zentrales Problem war natürlich Mr. High.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte ich zum wer-weiß-wievielten Male. »Erstens begreife ich absolut nicht, was der Chef nachts um zwei auf dem Pier wollte. Jede dienstliche Angelegenheit hätte jemand von uns erledigen können. Seit wann macht ein Distriktchef schon den simpelsten Außendienst selber?«
    »Wir verstehen das alle nicht, Jerry«, stimmte der Einsatzleiter zu. »Es muß ich um irgendeinen streng geheimen Grund handeln, anders kann ich mir das überhaupt nicht erklären. Der Einsatlzleiter von heute nacht ist mit dem Brief, den Mister High zurückließ, nach Washington zum Hauptquartier geflogen. Wir können nur hoffen, daß dieser Brief Informationen enthielt, die uns das Rätsel erklären.«
    »Ich bin der Meinung, daß im Grunde alles mit Jack Fountain zusammenhängt!« rief ich ärgerlich. »Daß die Überwachungsabteilung den Kerl aus dem Hotel entkommen ließ, bringt mich auf die Palme.«
    »Das kann jedem einmal passieren, daß er einen Fehler macht, Jerry.«
    »Natürlich. Das weiß ich auch. Aber ausgerechnet bei Fountain muß es passieren.«
    »Was soll Fountain schon mit Mister Highs Verschwinden zu tun haben, Jerry?« fragte der Einsatzleiter skeptisch.
    »Fountain wurde gestern aus dem Zuchthaus entlassen. Das muß nicht bedeuten, daß er nicht schon vorher Kontakt mit der Außenwelt hergestellt haben könnte.«
    »Möglich. Es passiert trotz der strengsten Vorkehrungen immer wieder, daß Zuchthäusler Kassiber nach draußen schmuggeln und auch Antworten erhalten. Das wissen wir alle.«
    »Gut. Ich halte es sogar für erwiesen, daß Fountain Kontakt , nach draußen besaß. Er wurde mit einem Auto vom Zuchthaus abgeholt, und zwar von einem Mann namens Loop Gaier. Wir haben festgestellt, daß Gaier für einen gewissen Ryer drüben in Queens arbeitet. Und das Auto, mit dem Fountain abgeholt wurde, gehört ebenfalls diesem Ryer.«
    »Aber Ryer behauptet doch, er hätte den Wagen an Loop Gaier verliehen! So haben Sie es uns berichtet, Jerry.«
    »Was Ryer sagt, muß ja nicht unbedingt stimmen. Aber ob es nun stimmt oder nicht, das wollen wir im Augenblick einmal ganz
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