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0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!
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Vorgefundenen Fingerspuren hat unsere daktyloskopische Abteilung auf alle Fälle gesichert, aber in unserer Kartei haben wir sie nicht.«
    »Danke«, brummte ich und nahm den Brief, während der Kollege uns wieder verließ. »Das hatte ich doch heute nacht in der Aufregung um Mister High glatt vergessen«, gab ich zu. »Los, Phil, beeil dich ein bißchen. Wir müssen feststellen, ob das Mädchen wieder zu Hause oder ob es immer noch verschwunden ist.«
    »Bin gleich fertig«, rief Phil und schnitt weiterhin Fratzen, um die Haut für das Rasieren zu spannen. Neville knurrte etwas und verschwand, während ich mich an die Lektüre des Briefes machte.
    »Was schreibt sie?« fragte Phil, als er endlich fertig war und wieder wie ein zivilisierter Mensch aussah.
    »Ein junger Bursche aus ihrer Nachbarschaft hat gestern nachmittag Blick Huller kurz vor der Telefonzelle gesehen, in der Blick dann ermordet aufgefunden wurde. Und weißt du, was der Junge noch sah? Einen zweiten Mann, von dem er den Eindruck gewann, daß er Blick Huller folgte!«
    Phil stieß einen knappen Pfiff aus. »Das könnte der Mörder gewesen sein«, sagte er ernst.
    »Ja, natürlich!« gab ich zu. »Und der Junge kannte den Mann sogar. Das heißt, er wußte, daß es sich um einen Mann handelte, der erst seit kurzem bei einer gewissen Mrs. Anderson in der 86. Straße wohnt. Und daraufhin ist das Mädchen so verflucht leichtsinnig gewesen und hat sich bei der Frau nach dem Mann erkundigt! Sie schreibt, daß er offenbar keinen Beruf und keine geregelte Arbeit hätte und Walter G. Ross heiße.«
    »Ach du lieber Himmel«, rief Phil. »Wenn dieser Ross nun erfahren hat, daß sich das Mädchen nach ihm erkundigte?«
    »Und ich hatte ihr ausdrücklich gesagt, sie sollte ihre Nase nicht in Dinge hineinstecken, die für sie viel zu gefährlich werden können. Los, wir fahren zu dem Mädchen, und anschließend knöpfen wir uns diesen Ross vor. Ich will nur schnell die Mordkommission davon verständigen.«
    Ich rief Detektivleutnant Easton an. Da man seiner Mordkommission schon in der Nacht telefonisch den Inhalt des Briefes durchgegeben hatte, wußte er sofort, wovon ich sprach.
    »Ross ist nicht zu Hause«, sagte er. »Wir warten seit heute nacht darauf, daß er sich sehen läßt. Wenn er Huller praktisch wenige Minuten vor dessen Tod sah oder gar hinter ihm herging, ist er zumindest ein äußerst wichtiger Zeuge. Aber wie gesagt, Ross läßt sich nicht blicken. Man könnte fast glauben, daß er geflohen ist.«
    »Haben Sie eine Ahnung, ob das Mädchen zu Hause ist?«
    »Heute früh um halb acht war sie nicht zu Hause. Zu der Zeit habe ich versucht, sie zu erreichen. Ihr Vater ging gerade zur Arbeit. Er macht sich natürlich Sorgen.«
    »Easton, das Mädchen kann verdammt in der Klemme sitzen!«
    »Das weiß ich auch, Cotton! Aber was sollen wir denn machen? Ich kann doch nicht in New York jeden Stein umdrehen lassen!«
    »Haben Sie das Zimmer von Ross durchsucht?«
    »Nein. Meine Leute beobachten nur das Haus. Sobald er sich sehen läßt, wird er als wichtiger Zeuge zur sofortigen Vernehmung zu mir gebracht. Dann können wir weiter sehen. Mehr kann ich im Augenblick nicht machen, Cotton.«
    »Das genügt mir nicht, Easton. Ich fahre mit dem Brief des Mädchens zum zuständigen Gericht. Ich will sehen, ob es mir gelingt, einen Durchsuchungsbefehl zu erhalten.«
    »Ich halte Ihnen beide Daumen, Cotton. Rufen Sie mich an, wenn es klappt, ja? Ich bin selber brennend daran interessiert, das Zimmer von diesem Ross gründlich in Augenschein zu nehmen.«
    »Okay. Ich rufe Sie an.«
    Wir hatten Glück. Der Richter ließ sich die Zusammenhänge erklären. Auf den Gedanken, daß Ross das Mädchen beseitigt haben könnte, weil sie ihm durch ihr Spionieren zu gefährlich geworden war, kam er selber.
    »Der Durchsuchungsbefehl erscheint mir gerechtfertigt«, sagte er abschließend. »Es geht womöglich um ein Menschenleben.«
    Eine halbe Stunde später trafen wir uns mit Lieutenant Easton vor dem Hause, in dem Ross wohnte. Mrs. Anderson erhob ein beachtliches Geschrei, als wir von ihr verlangten, in das Apartment ihres Mieters eingelassen zu werden. Erst als wir ihr den richterlichen Durchsuchungsbefehl unter die Nase hielten, ließ sie sich dazu bewegen, unserer Bitte nachzukommen. Easton, Phil und ich machten uns an die Arbeit. Schon nach zehn Minuten wußten wir Bescheid.
    »Zwei Hemden, einige Paar Socken, ein Anzug, eine Zahnbürste und ein paar Toilettenartikel«,
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