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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wenigstens eine halbe Stunde brauchen. Die können wir nutzen.«
    »Indem wir versuchen, einen Blick in die Vergangenheit zu tun«, sagte Nicole.
    Zamorra nickte. »Mein Gedanke.«
    »Ich wollte es vorhin schon. Aber ich wollte auf dich warten. Einer von uns muß den anderen absichern. Ich fühle mich sonst da unten im Keller zu angreifbar, wo die Macht dieses Ungeheuers am stärksten ist…«
    Zamorra nickte.
    »Rufen wir den freundlichen Kommissar an, und dann machen wir uns an die Arbeit.«
    ***
    Wieder einmal wurde Merlins Stern, das Amulett, zu einem Bildschirm in Mini-Format, der Bilder aus der Vergangenheit zeigte.
    Nicole konzentrierte sich darauf, diese Bilder abzurufen und dort erscheinen zu lassen, wo sich normalerweise im Zentrum der handtellergroßen Silberscheibe der stilisierte Drudenfuß zeigte. Währenddessen übernahm Zamorra mit dem Dhyarra-Kristall die Absicherung. Diesmal würden sich die unterschiedlichen Energien nicht gegenseitig stören, da sie nicht miteinander vermischt wurden, nicht das gleiche Ziel hatten.
    Beide Male hatte es hier in diesem Kellerraum einen Toten gegeben, und es fehlte nicht viel, daß auch Nicole hier ermordet worden wäre. Deshalb konzentrierte sich die Ermittlung auf diesen Raum. Zamorra hatte mittlerweile die Pannen-Lampe aus Nicoles BMW-Coupé geholt; auf Dauerlicht geschaltet, gab sie immerhin etwas mehr Helligkeit als vorher der Schimmer, der vom Amulett ausging..
    Außerdem erschien Zamorra die Lampe als brauchbarer Gefahrenmelder; wenn sie ausfiel, zeigte das die Nähe des wieder zurückkehrenden Unheimlichen in seiner Unsichtbarkeit.
    Nicole lenkte den Beobachtungsfokus des Amuletts langsam zurück.
    Daher erschien als erstes die Szene, wie Alain Rivel starb.
    Es war, als ließe man einen Film rückwärts ablaufen.
    Er lag reglos auf dem Boden, nicht weit von Nicole entfernt. Über ihm war etwas, das sich nicht klar erfassen ließ. Immer wieder tauchte etwas Rötliches aus der Unsichtbarkeit auf, züngelte hin und her wie die wirr tastenden Fangarme eines Kraken. Aber es gab sich nicht klar zu erkennen. Dafür aber war das Schwert deutlich zu sehen, das in der Brust des ermordeten Polizisten steckte. Und dieses Schwert nahm Rivels Blut in sich auf - in der Zeitschau natürlich umgekehrt.
    Dann floß kein Blut mehr. Das unheimliche Etwas verschwand. Eine Gestalt trat ins Licht, mit dem die eigentlich in Dunkelheit ablaufende Szene künstlich erhellt wurde. Das Schwert flog aus dem Leichnam förmlich in die Hand der Gestalt.
    Zamorra, der Nicole über die Schulter sah und mit verfolgte, was der Mini-Bildschirm zeigte, erstarrte.
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte er.
    Die Gestalt hatte das Schwert geschleudert und damit Rivel getötet. Dieselbe Gestalt hatte Augenblicke vorher Nicole niedergeschlagen und nur deshalb nicht getötet, weil der Hieb irgendwie abgedämpft worden war - in diesem Moment hatte das Amulett noch bei Nicole gewirkt und sie vor dem sicheren Tod bewahrt, ehe es in Zamorras Hand floh, weil ihm die Präsenz des namenlosen Ungeheuers zu mächtig erschien…
    Es war eine Gestalt, die lautlos hinter Nicole auftauchte.
    Sie kannten sie beide.
    »Charlene«, flüsterte Zamorra betroffen.
    ***
    Charlene fühlte sich schwach. Sie hatte das Haus verlassen, während Zamorra beschäftigt war, den sie nicht mehr hatte überraschen und überwinden können. Sie hatte es gerade noch fertiggebracht, unerkannt zu entkommen.
    Wie es ihr gelungen war, wußte sie nicht.
    Es hatte sie auch nicht zu interessieren. Dafür war in ihrem augenblicklichen Denken kein Platz, das von einer anderen Wesenheit gesteuert wurde, die immer stärker wurde.
    Charlene bewegte sich langsam abseits des Weges zur Grundstücksgrenze, wo die BMW-Limousine stand. Ihre Bewegungen waren langsam und müde. Aber sie machte sich nichts daraus. Auch an ihren eigenen Zustand verschwendete sie keinen Gedanken.
    Diesmal hatte sie das Schwert nicht in einem Versteck untergebracht, das die Polizei nicht hatte finden können. Sie hatte es mitgenommen.
    Sie hielt es immer noch in der Hand, als sie den BMW erreichte.
    Aus ihrem Daumen sickerte ein winziger Blutfaden, der von dem Schwert aufgenommen wurde.
    ***
    »Unglaublich«, murmelte Nicole. Sie hatte das Standbild kurzzeitig festgehalten. Es gab keinen Zweifel. Die schattenhafte Gestalt im Dunkeln, die das Schwert schwang und schleuderte, war Charlene Riveaux!
    »Patrik«, flüsterte Zamorra. »Hat sie auch ihn…?«
    Es war für ihn nur
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