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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller
Autoren: Werner Kurt Giesa
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handelt?«
    »Nicht unbedingt. Aber um etwas Ähnliches wie einen Vampir. Denke auch daran, daß Patrik LaGranges Körper vollkommen blutleer war. Was sagst du dazu?«
    Zamorra atmete tief durch.
    »Vorerst nichts mehr«, murmelte er. »Ich fürchte, wir werden mit einer Sache konfrontiert, für die es kein Vorbild gibt, keinen Präzedenzfall… und wir müssen eine Möglichkeit finden, dieses rätselhafte Biest unschädlich zu machen, ehe es noch weitere Opfer fordert. Mir ist nur ein Rätsel, wo dieses Schwert her kam, und warum es nicht auch umgewandelt wurde, um dem Eisenfresser als Nahrung zu dienen…«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht«, überlegte sie, »ist im Zuge der Metallumwandlung dieses Schwert überhaupt erst entstanden…«
    Zamorra schluckte.
    »Du meinst - das Monster hätte das Eisen gefressen und das Schwert ausgeschieden? Die Mordwaffe praktisch erst geformt?«
    »Liegt doch nahe, oder?«
    »Wir sollten es uns von dem alten Jaques bestätigen lassen…«
    Aber der ließ sich nicht mehr aus seinem Haus locken und legte sichtlich keinen Wert mehr darauf, mit den beiden Fremden auch nur noch ein einziges Wort zu wechseln…
    ***
    Alain Rivel, der Beamte, den Peltier abgestellt hatte, Zamorra nicht aus den Augen zu lassen, nahm seine Aufgabe ernst. Er bemühte sich, selbst nicht entdeckt zu werden, folgte Zamorra und Nicole aber immerhin bis zu dem alten Jaques, ohne indessen Einzelheiten ihrer Unterhaltung mitzubekommen, denn dafür kam er einfach nicht nahe genug heran. Rivel kannte sich in Duerne nicht aus, was er von dem Alten und Zamorras Besuch bei jenem zu halten hatte, wußte er nicht. Er protokollierte nur Uhrzeit und Dauer des Gesprächs, wie es seine Aufgabe war.
    Als er sah, daß die beiden umkehrten, zog er sich zurück. Er hatte ihr Verhalten studiert, wußte, daß ihre Autos vor der Gastwirtschaft standen, und demzufolge würden die beiden auch dorthin zurückkehren. Also ging Rivel lässig vor ihnen her, sah, daß das Haus geschlossen war, und verkrümelte sich in seinen zivilen Dienstwagen, einen mausgrauen Citroën AX.
    Niemand beachtete ihn.
    Zamorra und Nicole betätigten die Türklingel, ließen sich die an sich immer noch geschlossene Gaststube öffnen und verschwanden im Innern. Hinter ihnen wurde wieder abgeschlossen. Rivel hatte das Nachsehen.. Wieder einmal bekam er nicht genug mit, um Kommissar Peltier zufriedenstellen zu können. Zu Rivels Leidwesen besaß er keine Richtmikrofone oder sonstiges, nur eine Polaroid-Kamera, mit der er Verdächtiges notfalls fotografieren konnte. Aber für eine Lauschaktion hätte ein kilometerlanger Dienstweg beschritten werden müssen, vom Antrag bis zur Genehmigung und Freigabe hätte es vielleicht Tage gedauert.
    Und so lange konnte und wollte keiner warten.
    Dennoch änderte das nichts an Rivels Unzufriedenheit. Er wollte Erfolge bringen, entscheidend mithelfen, Fälle zu lösen und nicht einfach immer nur als der Versager dastehen. Schon gar nicht in diesem besonderen, rätselhaften Fall. Er hatte schon einige Pleiten erlebt, die reichten ihm völlig. Er ahnte, daß Peltier ihn schon längst auf der ›Abschußliste‹ hatte und ihm jetzt gewissermaßen einen Bewährungsauftrag erteilt hatte.
    Und den wollte er nicht verpatzen.
    Er begann eine herzliche Abneigung gegen diesen Zamorra zu empfinden, der es ihm so schwer machte.
    Es dauerte eine Weile, dann tauchten die beiden wieder auf, der Weißgekleidete und seine Begleiterin mit der atemberaubenden Figur, die von dem eng anliegenden Leder-Overall noch betont wurde. Sie stiegen in das BMW-Coupé und fuhren davon.
    Rivel startete seinen Citroën. Er hoffte, daß er mit dem schwachbrüstig motorisierten Kleinwagen den Anschluß nicht verpaßte, wenn der Straßenrenner mit der auffallenden Perlmuttlackierung und dem großen Heckflügel richtig aufdrehte.
    Aber andererseits läge dann die Schuld für ein Versagen nicht bei Rivel…
    Wäre er noch einige Minuten an Ort und Stelle geblieben, hätte er eine eigenartige Beobachtung machen können…
    ***
    »Das war also nichts, oder wenigstens nicht viel, wir werden also auf die erste Variante zurückgreifen müssen - Sichtung des Kaufvertrages«, sagte Zamorra.
    »Viel Hoffnung habe ich dabei allerdings nicht«, wandte Nicole ein. »Wer von den Vorbesitzern verstorben ist, läßt sich nicht mehr befragen… und eine Séance durchzuführen, halte ich für etwas überspitzt und außerdem nicht unbedingt zum Erfolg
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