Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0435 - Das Hexentor

0435 - Das Hexentor

Titel: 0435 - Das Hexentor
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
weiter. Was kann sich denn in der Nähe befinden? Hast du inzwischen einen Kontakt bekommen?«
    »In etwa.«
    »Aber du kommst nicht durch.«
    Jetzt schüttelte sie heftig den Kopf. »John, du weißt selbst, wie das ist, wenn man schwach ist. Meine Hexenkräfte können vorhanden sein, aber ich kann sie nicht aktivieren, so daß sie gegen die anderen Magien kämpfen.«
    »Ja, das verstehe ich.« Bisher hatte ich die rechte Hand auf dem Rücken gehalten. Nun schwang ich den Arm vor, öffnete die Faust, und Jane schaute genau auf das Kreuz.
    »Das ist es!« sagte ich. »Versuche es mit dem Kreuz. Stelle eine Verbindung her.«
    »Wieso?«
    »Lilith hat das Kreuz manipuliert. Vielleicht kommen wir darüber weiter.«
    Jane Collins atmete schwer und stöhnend. Ich verlangte viel von ihr. Es hatte mal eine Zeit gegeben, wo sie das Kreuz haßte. Jetzt aber konnte sie es wieder anfassen, obwohl sie ihre Hand mir nur zögernd entgegenstreckte.
    Ich legte es hinein.
    Instinktiv schloß Jane die Finger darum. Sie stand aufrecht da, den Rücken leicht durchgebogen, den Mund offen, die Augen verdreht. Sie wirkte konzentriert.
    »Wikka?« fragte ich.
    Jane verneinte. »Nicht sie.«
    »Wer dann?«
    »Andere, John. Sie haben sich zusammengefunden. Ein Zirkel, ein Kreis, sie sind gefährlich…«
    »Kannst du sie erkennen?«
    Jane hielt die Augen fest geschlossen. Sie konzentrierte sich auf die Ereignisse, öffnete den Mund, nagte an ihrer Unterlippe und deutete so etwas wie ein Nicken an. »Ich… ich glaube, daß ich sie finden würde. Das Kreuz in meiner Hand will mir etwas sagen. Es… es reagiert, John. Schau mal.«
    Sie öffnete ihre Faust, ging aber gleichzeitig zurück, so daß ich noch nichts erkennen konnte. Bis ich sie erreichte und einen Blick auf mein Kreuz warf.
    Etwas hatte sich verändert.
    Wo die beiden Balken sich trafen und zuvor die Zeichen eingraviert gewesen waren, sah ich ein Bild, obszön und faszinierend zugleich.
    Sieben Frauen aller Altersstufen hockten um eine Tonfigur, die einen gedrungenen Körper mit übergroßen Brüsten besaß. Ein uraltes Kunstwerk aus vergangener Zeit, das jedoch keinen Zweifel offenließ, wen es darstellte.
    Lilith, die Große Mutter!
    ***
    Das war eine Überraschung!
    Jane schaute mich an, ich sie, und beide merkten wir unsere innere Spannung, und wir sahen plötzlich noch etwas, das über den sieben nackten Frauen und der Statue schwebte.
    Eine glühende Schlinge!
    »Erkennst du das, John?« wisperte Jane kaum hörbar.
    Ich starrte weiterhin auf die zitternde Hand. »Ja«, murmelte ich und nickte. »Die Schlinge…«
    »In der Wikka verendete!« fügte sie hinzu und starrte mich an. »Wikka, John. Du verstehst, Wikka!«
    »Sicher.«
    Ihr Blick flammte plötzlich. »Ich soll die Schuld an ihrem Tod getragen haben. Jetzt wollen sich die anderen dafür rächen, aber das mache ich nicht mit. Nicht ich!«
    Ich hatte das Gefühl, als wollte Jane eine große Rede halten und unterbrach sie.
    »Du spürst die Magie?«
    »Ja, sehr deutlich.«
    Auf diese Antwort hatte ich gewartet. Wir standen vor einer Entscheidung, vor einem wichtigen Entschluß. Jane als Hexe war es gelungen, durch das Kreuz etwas zu erfahren. Zwei Strömungen trafen sich am Schnittpunkt der Balken. Daß Jane als ehemalige Hexe überhaupt etwas erfuhr, sah ich als sehr positiv an. Sie mußte Kräfte in sich bergen, an die sie selbst nicht geglaubt hatte.
    »Jane, wir werden der Sache auf den Grund gehen. Du wirst mich führen und…«
    »Zu den Frauen?«
    »Wohin sonst?«
    Sie schaute mich mit einem Blick an, der gläsern wirkte. Vielleicht dachte sie auch über etwas nach. Jedenfalls zeigte sie Bereitschaft und nickte.
    »Dann komm, John Sinclair…«
    ***
    Sie wollten die Inkarnation, die symbolische Wiedergeburt, damit der Anbeter mit der Gottheit eins wurde. Nur aus diesem Grunde sprachen und sangen sie die alte Hymne.
    »Königin des Mondes, Königin der Sonne, Königin des Himmels, Königin der Sterne, Königin des Wassers, Königin der Erde, bring uns die Botschaft der Verheißung! Die große Mutter wird sie haben. Das Dunkle Licht wird uns erscheinen, Finsternis und Tränen sind vergessen, wenn in der Frühe die Sonne aufgeht. Goldene Sonne der Berge, erleuchte das Land und die ganze Welt, erleuchte die Seen und die Flüsse, die Sorgen sind vertrieben, Freude uns. Gesegnet sei die große Göttin, Sie kam, sie war, sie wird, dauernd bis in die Ewigkeit, sie sei von uns gelobt«
    Aus sieben Kehlen strömte der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher