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0435 - Das Hexentor

0435 - Das Hexentor

Titel: 0435 - Das Hexentor
Autoren: Jason Dark
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erkennen.«
    Bill und seine Frau schauten sich gegenseitig an. Beide hoben die Schultern, denn sie wußten nicht, was Jane damit meinte. »Willst du uns nicht endlich einweihen?« fragte Sheila.
    »Ich… ich bereite euch nur Ungelegenheiten, aber ich kann ja auch nichts dafür.«
    »Wofür?«
    »Es… es ist etwas anderes. Ich habe genau gesehen, daß es aufgestoßen wurde. Ich spürte seine furchtbare Magie, seinen Schrecken, seine Kälte und sein Grauen.«
    »Entschuldige Jane«, sagte Sheila, »aber wir wissen noch immer nicht, von wem oder was du sprichst.«
    »Vom Hexentor!«
    ***
    Ich schaute auf die Uhr, ohne die Beine von meinem Schreibtisch zu nehmen.
    Suko, der mir gegenübersaß und soeben mit seiner Partnerin Shao telefoniert hatte, bemäkelte meine Geste. »Du weißt doch, dem Glücklichen schlägt keine Stunde. In drei Minuten habe ich endlich mal pünktlich Feierabend.«
    »Toll und dann?«
    »Ist das denn nichts? Endlich mal Feierabend machen, dazu noch pünktlich.«
    »Das stimmt. Mir aber scheint, daß du noch etwas vorhast, wenn du so auf das Ende der Dienstzeit gierst.«
    »Ja, ich mache einen Besuch.«
    »Wo?«
    »Neugierig bist du gar nicht, aber ich will es dir sagen. Bei den Conollys.«
    »Und dort ist auch Jane Collins.«
    »Richtig.«
    »Geht es um sie?«
    »Ja. Bill rief mich an und bat um den Besuch. Jane scheint Schwierigkeiten zu haben.«
    »Mit wem?« fragte Suko.
    »Wahrscheinlich mit sich selbst am meisten.«
    »Kannst du das erklären?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Kaum. Bill sprach nur davon, daß Jane so etwas wie Alpträume gehabt haben soll. Was an der Sache stimmt, kann ich nicht sagen. Ich werde selbst nachforschen.«
    »Magico?«
    »Kann sein.«
    »Aber die Geier stecken sicherlich nicht dahinter.« Suko spielte mit dieser Bemerkung auf unseren letzten Fall an, den wir erst am gestrigen Tag gelöst hatten.
    »Nein, das wohl nicht.«
    Mein Partner lehnte sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken.
    »Ich jedenfalls habe Shao versprochen, den Abend zu Hause zu verbringen. Stollte etwas sein, kannst du mich anrufen.«
    Lässig schwang ich die Beine vom Schreibtisch. »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Glenda streckte ihren Kopf ins Büro. »Dann macht's mal gut, ihr beiden«, rief sie leutselig.
    »So guter Laune?« fragte ich.
    »Ja, ich gehe ins Kino.«
    »Wie heißt denn der Film?«
    »Out of Africa.«
    Ich winkte ab. »Das ist nichts für mich.«
    »Kann ich mir vorstellen, John. Die Probleme des weiblichen Geschlechts interessieren dich ja nicht so.«
    »Da hast du dein Fett«, sagte Suko, als Glenda verschwunden war.
    »Sie benimmt sich in der letzten Zeit anders.«
    »Ist das ein Wunder? Schließlich hält sich Jane wieder in London auf.«
    »Ich habe Glenda doch gesagt, daß es zwischen Jane und mir nicht mehr so sein wird wie früher.«
    Suko lachte. »Bis eine Frau das glaubt, vergehen Jahre. Auch wenn sich die Langhaarigen noch so modern, selbstbewußt und emanzipiert geben. So etwas wirst du nie ausrotten können.«
    Ich hob die Schultern. »Möglicherweise hast du recht, und ich bin ein Phantast.« Ich griff zum Mantel. Draußen regnete es mal wieder. Ich wartete auf den Frühling. Der fiel in diesem Jahr wohl aus.
    Wahrscheinlich ging der Winter direkt in den Sommer über.
    »Dann schönen Abend noch«, sagte ich zu Suko.
    »Gleichfalls.« Seine Antwort klang ein wenig gequetscht, so daß ich aufmerksam wurde.
    »Hast du etwas?«
    »Ich überlege, ob man dich allein fahren lassen kann. Willst du Experimente mit Jane anstellen?«
    »Wie meinst du das?«
    Suko stand auf. »Tu nicht so scheinheilig, John. Du weißt selbst, daß sie versucht, einen Teil ihrer alten Hexenkräfte zurückzubekommen.«
    »Da gebe ich dir recht.«
    »Sei nur vorsichtig, Alter. Mit diesen Dingen spielt man nicht. Und wenn, dann ist es ein Spiel mit dem Feuer, wie du dir vorstellen kannst. Jane Collins ist wie ein Schrank mit vielen Schubladen. Je mehr du davon aufziehst, um so größer werden die Überraschungen. Ich kann mir vorstellen, daß sie uns noch manches Rätsel aufgeben wird. Und das nicht nur in ihrer Eigenschaft als Frau.«
    »Sie will sich gegen die Schwarze Magie stemmen. Ist das ein Fehler?«
    »Niemals. Nur schlafen die anderen auch nicht. Es könnte sein, daß sie Jane noch an der ganz langen Leine führen. Das meine ich damit, John.«
    »Ich werde schon achtgeben.«
    Damit verließ ich das Büro. Glenda war schon weg. Auf dem Weg nach unten, für den ich mir Zeit
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