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0433 - Die Stadt der tausend Fallen

Titel: 0433 - Die Stadt der tausend Fallen
Autoren: Unbekannt
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Vernichtet von der Kraft Ribald Corellos.
    Zweifel stiegen in Corello auf. Hatte er die seltsame, sechsdimensionale strahlende Masse tatsächlich vernichtet? Es gab keine andere Möglichkeit. Corello drang in das Gehirn des vor ihm stehenden Mannes ein. Er konnte das jetzt mühelos.
    Drehen Sie sich um! befahl er, Saedelaere gehorchte.
    Corello kicherte befriedigt. Er gab dem Terraner ein paar sinnlose Befehle, die dieser widerstandslos ausführte.
    „Sie sind mein Sklave", sagte Corello befriedigt. Einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, Alaska Saedelaere am Leben zu lassen und zu seinem persönlichen Diener zu machen.
    Dann entschied er sich jedoch dafür, den Mann zu töten.
    Saedelaere musste sterben, um die Krise, die Corello kaum noch zu überwinden gehofft hatte, zu beenden. Diese Krise hatte beim ersten Zusammentreffen der beiden so ungleichen Männer begonnen. Sie endete jetzt, in diesem Augenblick.
    „Zuerst lasse ich Ihren Arm explodieren!" verkündete Corello.
    „Den linken Arm, mein Freund."
    Stehen Sie still! befahl er telepathisch. Heben Sie den linken Arm.
    „Es wird wehtun, Saedelaere. Aber Sie sind es gewohnt, Schmerzen zu ertragen, nicht wahr?"
    Saedelaere antwortete nicht. Seine Augen hatten jeden Glanz verloren. Er war zu einer hilflosen Marionette geworden. Corello hob den Kopf und wollte die psionische Energie abstrahlen, die den Arm des Terraners vernichten würde.
    Da sah er, dass sich der Deckel des auf dem Schreindach stehenden Sarges öffnete. Corellos Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei. Er hatte keinen Befehl gegeben, seine Mutter herauszuholen. Es war auch kein Roboter auf dem Dach des Schreins. Die Maschinen bildeten einen Kreis um den Schrein, so, wie Corello es befohlen hatte.
    Corello schluckte entsetzt. Was ging da vor? Er strahlte einen Befehlsimpuls ab, aber der Sargdeckel rutschte weiter seitwärts, als könnte keine Macht des Universums ihn aufhalten. Corello spürte, dass sich eine dramatische Entwicklung anbahnte. Er hatte Alaska Saedelaere vollkommen vergessen. Seine Blicke hefteten sich auf den Sarg.
    Etwas bewegte sich darin. Corello sah das Aufblitzen einer Schnalle, hörte das Rascheln von Kleidern.
    Dann erhob sich, Gevoreny Tatstun aus ihrem Sarg. Corello schrie. Schaum trat vor seinen Mund. In diesem Augenblick zerbrach sein Wille. Den Anblick seiner Mutter hätte er noch ertragen, aber nicht den der feurigen wirbelnden Masse in ihrem Gesicht, die zuvor Alaska Saedelaere getragen hatte.
     
    10.
     
    Gevoreny Tatstun stieg aus dem Sarg, in dem sie lange Zeit zugebracht hatte. Sie kletterte am Schrein hinab und durchquerte ruhig die Zentrale. Das Cappin-Fragment in ihrem Gesicht schien ihr nichts auszumachen. Sie beachtete Saedelaere nicht, als sie an ihm vorbeiging. Erst vor dem Sessel, in dem ihr schreiender Sohn lag, blieb sie stehen. Sie strich über seinen hässlichen Kopf.
    „Beruhige dich", sagte sie sanft. „Jetzt ist alles vorbei. Du hast dich selbst überwunden. Ich kann es fühlen."
    Corello hörte nicht auf zu schreien.
    Die Frau löste ein Tuch von ihrer Hüfte und bedeckte damit Corellos Gesicht.
    „Es ist besser, wenn du mich nicht ansiehst, mein Sohn. Ich weiß nicht, was mein Gesicht beherrscht, aber dieses seltsame Geschöpf hat dafür gesorgt, dass ich aus dem Schlaf erwachte.
    Ich war niemals wirklich tot, wie du glaubtest, sondern ich befand mich in einem biologischen Tiefschlaf."
    Sie hörte nicht auf, den Mutanten zu streicheln. Das und ihre sanfte Stimme taten allmählich ihre Wirkung. Corello schrie nicht mehr.
    „Ich weiß, dass ich in letzter Zeit oft Kontakt mit dir hatte", fuhr Gevoreny Tatstun fort. „Ich versuchte dir zu erklären, wer du wirklich bist. Hast du mich verstanden?"
    Corello wollte nicken, aber sein schwerer Kopf fiel zur Seite. Er weinte wie ein Kind. Saedelaere trat hinzu. Sein Verstand, in den letzten Stunden ständig angespannt, hatte den Schock überwunden. Er legte sanft eine Hand auf die Schulter der Frau.
    „Lassen Sie ihn, Lady", sagte er in seiner holprigen Sprechweise.
    „Sie können ihm nicht helfen."
    Tolot hatte sich aufgerichtet und kam heran. Corello besaß keine Macht mehr über ihn. Gevoreny erschrak, als sie den vier Meter großen Riesen an ihrer Seite sah.
    „Keine Angst!" beruhigte Saedelaere das Anti-Mädchen. „Das ist Icho Tolot. Er wird Ihnen nichts tun."
    Tolot drängte sich an ihnen vorbei und streckte seine Arme nach Corello aus.
    „Aber diesen elenden Wurm werde ich
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